~ Kapitel 1 ~

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Hanna P.O.V

Ein weiterer Tag fängt an. Trotzdem ein Tag wie jeder andere. Aber der Tag läuft nicht ab wie bei normalen Menschen, nein ganz im Gegenteil, bei mir verläuft es jeden Tag ein Stück schlimmer.

Mit Tränen in den Augen welze ich mich im Bett und stehe schlussendlich auf.

Ich muss natürlich zur Schule, so wie andere 17-jährige auch, auch wenn ich deswegen am liebsten verrecken würde, doch es ist besser als daheim bleiben zu müssen, mit ihm.

Aber wieso will ich trotzdem nicht in die Schule obwohl es mir Daheim noch schlechter geht? Weil ich nicht gerade die Beste von den Noten her bin. Aber nein stopp, darum geht es gar nicht, sondern darum dass ich jede Pause alleine, ohne Freunde, irgendwo in einer einsamen Ecke stehe und mich frage wieso das passieren musste.

Ja, richtig gehört, ich habe keine Freunde. Ich hatte zwar mal welche aber seit dem es mir immer schlechter ging und ich mich verändert habe, haben sie sich von mir abgewandt. Obwohl ich doch genau in dieser Zeit Freunde gebraucht hätte. Sie hätten mir Halt geben müssen und hätten mich aufmuntern sollen, aber das taten sie nicht. Sie haben lieber geschaut dass ihr Image nicht beschmutzt wird. Und genau so hat sich das alles weiter ausgebreite. Alles wurde dadurch schlimmer. Wer weiß was passiert wäre wen sie mir in dieser Situation damals geholfen hätte?

Stimmt genau. Es könnte alles ganz anders kommen können. Vielleicht hätte sich nicht viel von der Situation daheim geändert, aber ich hätte jemanden zum Reden gehabt um mir Mut aufzubauen und mich nicht einschüchtern zu lassen. Aber dafür ist es zu spät.

Also stehe ich auf und gehe zu meinem „Kleiderschrank". Ich kann es nicht Kleiderschrank nennen da es eher eine kleine Kommode entspricht. Denn ich habe nicht viele Sachen, oft ziehe ich die Klamotten mehrere Tage an. Und das kann ich mir auch nur leisten, da ich einen kleinen Job in einem Café Laden ausübe. Denn Geld bringt er nicht mit nach Hause.

So nehme ich mir einen schwarzen Pullover an mit einer dunkelblauen Jeans. Und dann ab weiter ins Bad. Meine blonden Haare etwas schön hinrichten, dazu ein bisschen Wimperntusche und schon bin ich fertig. Ich bin nicht so eine Schminkbraze die mit 10 Tonnen Make-Up rumläuft. Mir reicht das so, so wie ich bin. Auch wenn ich mich nicht gerne selber im Spiegel ansehe. Denn wenn ich mich sehe, denke ich nur an die Tage davor, wie es Abdrücke in meinem Gesicht hinterlassen hat und wie meine Tränen Tag für Tag an meinen Wangen hinunterlaufen.

Ihr fragt euch bestimmt was so schlimmes passiert, dass ich so kaputt durch ihn bin. Ja genau durch ihn. Aber das werdet ihr noch früh genug erfahren. Besser gesagt nach der Schule. Denn frühs, aber auch zu meinem Glück, ist er noch fort und zieht sein, nein unser, Leben in den Dreck hinein.

Also dann, noch schnell meine schwarze Jacke drüber ziehen und auf geht es in eine weitere Hölle voll Plagen...

Langsam drehe ich die Türklinge so dass die Tür sich öffnet und ich mich auf den Weg nach draußen machen kann. Schließe sie noch und setze einen Fuß nach den anderen über unsere Vordertgarten.

Öffne und schließe ebenso den Gartenzaun hinter mir und will anfangen weiterzulaufen. Doch gerade als ich mich vom Zaun wegdrehe um nach vorne schauen zu können, bleibt mein Blick zielgerecht auf ihm liegen. Nicht nach dem der in meinem Haus lebt, sondern nach dem der gegenüber von mir wohnt.

Logan.

Er ist, oder besser gesagt war, mein bester Freund.

Als ich hierherkam habe ich alles mit ihm gemacht. Wir haben uns jeden Tag getroffen und Fangen gespielt, das war unsere Lieblingsbeschäftigung. Egal wo wir waren nichts und niemand konnte uns davon abhalten dem anderen hinter her zu renne um ihn zu schnappen, auch wenn das mal hieß dass wir in einen Bach flogen oder im Dreck landeten, wir haben immer weiter gespielt.

Hier in der Gegend wohnen nur wenige Familien. Denn dieser Teil der Stadt ist eher abgelegen in der Nähe eines Waldes, und nicht viele spricht es an hier zu wohnen. Doch ich fand immer, wie wunderschön es doch sei dass ich hier bin. Nicht mitten von Menschen umgeben sondern in freier Natur mit allem was ich brauche.

Doch schnell hat sich das geändert, seitdem mein "Hausherr" damit angefangen hat ist dieser Ort der schlimmste Ort auf Erden für mich geworden. Hier hört mich keiner, wenn ich um Hilfe rufe und einen Platz um Luft zu schnappen und einfach alles loszuwerden habe ich nicht.

Denn egal wo ich hingehe, dort war ich als kleines Kind und das erinnert mich immer an Logan. Er ist einer der wunderbarsten Menschen die ich kenne. Nicht verdammt überzeugt von sich und immer nett und einfühlsam. Ob das jetzt immer noch so ist kann ich nicht bestätigen. Denn seitdem die schlimme Zeit angefangen hat, habe ich mich immer mehr von ihm abgewandt, da Logan immer merkt wenn es mir schlecht geht und ich will nicht das er sieht wie schlecht es in mir eigentlich aussieht.

Aufeinmal entkam ich meiner Starre und seine trafen meine Blicke. Lange schaute er mich nicht an, sondern er drehte sich von mir ab. Er ist verletzt und enttäuscht, dass sehe ich in seinen Augen, aber ich kann es ihm nicht verübeln. Er hat oft genug versucht mit mir zu reden aber jedes Mal habe ich ihn weggeschickt.

Da kommen sie schon wieder. Die Tränen. Sie sammeln sich und so fließt eine meine Wange hinunter. So wie jeden Tag...

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Uhhh so das erste Kapitel ^^
ich weiß nicht wieso aber ich freue mich dass ich hier endlich ein Story anfangen kann, da ich schon ewig darauf gewartet habe aber nie dazu gekommen bin :b Ich bin echt gespannt wie sich alles hier entwickeln wird und hoffe ihr mögt mein Buck :))

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