Kapitel 2

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Heute geht es endlich nach London. Gestern habe ich weitestgehend alles was auf meiner Liste steht, in den Koffer von Liz gepackt. Liz ist gestern Abend noch vorbeigekommen, weil sie mir den Koffer bringen wollte und weil John ihr von der Sache mit Charlie erzählt hat und sie wissen wollte ob bei mir alles okay ist. Nachdem meine Freunde damals den Kontakt zu mir, dank Charlie, abgebrochen haben, waren Liz, John und Daniel immer für mich da. Liz und John sind so was wie meine zweiten Eltern geworden und Daniel ist mein bester Freund. Ich lege noch mein Make-Up und andere Hygieneartikel in meinen Koffer und schließe ihn dann. Jetzt muss ich mich nur noch um mein Handgepäck kümmern. Ich werfe nochmal einen Blick auf meine Liste, um sicher zu sein, dass ich alles dabeihabe und ziehe dann bei allen unnötig laufenden Elektrogeräten den Stecker. Eigentlich müsste ich nun perfekt vorbereitet sein. Nach einem Blick auf die Uhr, schnappe ich mir meine Handtasche, meinen Koffer und meine Jacke und mache mich auf den Weg zum Flughafen. In zwei Stunden geht mein Flug, also kann ich alles ganz entspannt machen.

< Ich bin jetzt unterwegs und ganz aufgeregt. Ich lande wahrscheinlich um 14:35 Uhr. Bleibt es dabei, dass du mich am Flughafen abholst? Habe ich schon erwähnt, dass ich aufgeregt bin? Ich freue mich so dich wieder zu sehen. >

< Ich freue mich auch sehr. Leider kann ich dich nicht abholen, aber ich schicke dir die Adresse. Vom Flughafen aus brauchst du ungefähr eine Stunde und du kommst an deinem Lieblingscafé vorbei. Joseph und ich sind wahrscheinlich gegen 15 Uhr zu Hause. Wir beeilen uns und freuen uns auf dich. >

Knappe 90 Minuten später sitze ich auf meinem Fensterplatz im Flugzeug und all die Entspannung ist verflogen. Die Fahrt zum Flughafen und der ganze Check-In war echt stressig. Der Zug war brechend voll, alle standen eng aneinandergedrängt und ich hatte echt Glück, dass ich mit einem Koffer überhaupt in den Zug gepasst habe. Ich wurde angemeckert, weil ich so viel Platz mit meinem Koffer wegnehme würde und ich doch einfach einen anderen Zug nehmen solle. Da fiel eine gute Laune von 100 runter auf 80 Punkte. An den Schaltern zum Einchecken wollte man meine Handtasche nicht als Handgepäck akzeptieren, weil sie angeblich zu groß wäre. Dabei fliege ich immer mit dieser Tasche und nie hat es Probleme damit gegeben. Vielleicht ist heute auch einfach nicht mein Tag. Verlust von 'Gute-Laune-Punkten': 15. Neuer Stand: 65 Punkte. Nach einer kurzen Diskussion konnte ich sie dann doch mit an Bord nehmen. Dann standen nur noch die Sicherheitsschleusen zwischen mir und meinem Flug. Und auch hier gab es wieder Probleme. Eine Frau bestand darauf, dass sie ihr Parfüm mit ins Flugzeug nehmen dürfe, weil sie dies ja immer täte und sich nie jemand darüber beschwert hätte. Wenn es die vorgeschriebene Größe gehabt hätte, wäre alles gut gewesen, aber sie war deutlich über den maximalen 100ml und wollte dann auch noch den Vorgesetzten der Security Mitarbeiter sprechen. Ich dachte schon ich würde meinen Flug verpassen. Neuer Stand 'Gute-Laune-Punkte': 45 Punkte.

Wir starten mit etwa 10 Minuten Verzögerung, aber das macht bei der kurzen Stecke nicht viel aus. Wir landen wahrscheinlich trotzdem pünktlich. Während des Fluges höre ich Musik und freue mich weiter darauf Amber endlich wieder zu sehen. Als die Flugbegleiter wie Wagen mit den Getränken und Snacks durch den Gang schieben, lehne ich dankend ab als sie bei mir ankommen. Schließlich meinte Amber das ich an meinem Lieblingscafé vorbei komme. Und der Kaffee dort ist tausendmal besser als der Kaffee hier im Flugzeug.

Wie vorhergesagt landen wir pünktlich in London. Jetzt muss ich nur noch auf meinen Koffer warten und dann mich dann auf den Weg zu Amber machen. Eine halbe Stunde später verlasse ich den Flughafen und mache mich auf den Weg zur Metro. Ich schaue gerade nochmal, wie ich am besten zu Amber komme, als sie mich anruft. „Hey, Amber. Ich bin gerade an der Metro Station.", begrüße ich sie. „Hey Kate. Ehm, ich habe eine schlechte Nachricht. Joseph und ich müssen nochmal nach Southampton, weil wir etwas wegen der Location für die Hochzeit klären müssen. Da scheint wohl etwas schief gelaufen zu sein. Wir sind wahrscheinlich erst morgen Nachmittag wieder da. Es tut mir echt leid.", erklärt sie. „Schon okay, Amber. Die Hochzeit ist im Moment was Wichtigste. Klärt ihr alles in Ruhe und ich suche mir in der Zeit ein Hotel in der Nähe eures Hauses. Wir sehen uns dann morgen." „Du bist die Beste, Kate. Ich hoffe, dass weißt du. Ich mache es morgen auf jeden Fall wieder gut. Ich melde mich morgen, sobald wir auf dem Weg nach London sind." „Ich freue mich auf euch. Bis morgen dann.", sage ich und lege auf. Gut, spontane Planänderung. Dann suche ich am besten erst mal ein Hotel raus, bevor ich mich in die Bahn setze.

Eine Stunde später erreiche ich das Hotel. Es ist nur 500 Meter von Ambers Haus entfernt, so brauche ich morgen keine fünf Minuten, bis ich bei ihr und Joseph bin. Der Wimbledon Park ist auch nur 10 Minuten von hier entfernt, so weiß ich schon was ich gleich nach dem Einchecken und meinem Kaffee machen werde. Amber hat nicht gelogen, als sie meinte, dass ich am meinem Lieblingscafé vorbeikommen würde. Es ist alles in einer Ecke und ich bin etwas neidisch, das Amber sich quasi jeden Tag einen so guten Kaffee kaufen könnte. Nachdem ich mein Zimmer betreten habe, mache ich mich kurz frisch. Normalerweise würde ich direkt los gehen, aber der Flug, allgemein der Tag bisher, hat mich echt fertig gemacht. Wieder in der Lobby angekommen, gebe ich meinen Schlüssel an der Rezeption ab und laufe gemütlich zu meinem, mit Freude erwarteten, Lieblingscafé.

Nach einem kurzen Gespräch mit dem Barista, der mich im Übrigen wiedererkannt hat, mache ich mich auf den Weg zum Park. Amber und ich haben, und zwar hier in der Nähe kennengelernt, aber in dem Park war ich bisher noch nicht. Als ich an einem der Eingänge ankomme, werfe ich noch einen Blick auf den großen Plan des Parks. In der Mitte ist ein See und um ihn herum kann man unter anderem Golf und Tennis spielen. Ich entschließe mich in Richtung des Sees zu gehen. Vielleicht kann ich dort noch etwas Zeit verbringen, bevor es dunkel und somit auch kälter wird. Gerade als ich einen Teil des Sees und den Golfplatz erkennen kann, kommt ein Hund in meine Richtung gelaufen. Oh Gott, das war mein letzter Tag auf Erden. Ich war noch nie gut mit Hunden. Als Kind wurde ich mal gebissen und gehe ihnen seitdem immer aus dem Weg. Aber dieser Hund läuft genau auf mich zu. Ich bleibe stehen und halte still. Vielleicht läuft er dann einfach weiter. Leider liege ich damit falsch. Er bleibt vor mir stehen und fängt an, an meinem Bein zu schnüffeln und dann mit dem Schwanz zu wedeln. Scheint so als würde er mich mögen. Langsam gehe ich in die Hocke und halte ihm meine Hand hin. Er beschnuppert auch diese kurz und sieht mich dann an, als würde er wollen das ich ihn streichle. Wo ist überhaupt der Besitzer oder die Besitzerin des Hundes? An seinem Halsband erkenne ich einen kleinen Anhänger. „Na dann gucken wir mal, ob da dein Name draufsteht.", sage ich leise. Tessa. „Du bist ja ein Mädchen.", lächle ich und streichle sie nochmal vorsichtig. „Komm, Tessa. Schauen wir mal, ob wir deine Besitzer finden.", sage ich zu ihr, in der Hoffnung, dass sie mir folgt. „Tessa! Wo bist du?", höre ich jemanden rufen. Okay, das ging schneller als gedacht.

London Calling - Tom Holland Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt