Kapitel 12

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Louis' Sicht

Ich habs vermasselt. Kacke. Ich renne durch den Regen, um den scheiß Bus zu bekommen. "Ticket?", fragt mich der Busfahrer und ich halte ihm mein durchnässtes Ticket vor die Nase. Ich setze mich hin und schaue aus dem Fenster. "Louis?", fragt mich eine bekannte Stimme. Ich drehe mich um und schaue Liam ins Gesicht. "Super...", denke ich laut. Er setzt sich neben mich und fragt verwirrt: "Was ist los? Wieso bist du nicht bei Shaila? Wart ihr heute nicht verabredet?" So viele Fragen aufeinmal und ich bin nicht in der verdammten Lage sie zu beantworten. Ich drücke kommentarlos auf Stop und bringe: "Lass mich durch...", zu Stande. Liam rückt verzweifelt zur Seite und ich steige aus dem Bus aus. Toll. Wo bin ich? Ich krame mein Handy aus meiner Tasche und wähle die Nummer von Brooke, einer alten Freundin, die in der Nähe manchmal abhängt. Vielleicht ist sie ja hier. Ich kann mich an die Tage mit ihr erinnern. Immer lustig und ein wenig verwirrt - so ist B. "Hey, hier ist Louis. Tomlinson. Vielleicht kennst du mich nicht mehr, ich hab-", fange ich an doch Brooke unterbricht mich: "Lou! Klar, dich vergesse ich nie, Kumpel! Was steht an?" - "Yo, ähm. Ist mir unangenehm, aber bist du in der Nähe vom... Äh, Moment... Bridge-North-Place? Hab mich sozusagen - verlaufen. Das trifft's ganz gut. Kannst du mich abholen?" - "Na, klaro! Bin in ungefähr acht Minuten und dreiundvierzig Sekunden bei dir!" - "Danke, Brooke, du bist immernoch die Geilste. Danke!" Erleichtert setze ich mich auf eine rostige Bank und lese mir die WhatsApp Nachrichten durch. Unbekannte Nummer. 'Hey, mir wurde deine Nummer von einem Engelchen zugezwitschert! Er hat uns zueinander geführt, Darlin'. xoxo, M' Wer zur Hölle ist 'M'? Scheiß drauf. Als ich die Nummer anrufen will, wird aufeinmal drei Mal gehupt. Brooke. "Steig ein, Bro!", schreit sie. Ich stehe auf und setze mich auf den Beifahrersitz. Sie sieht immernoch wie früher aus. Wuschelige, schwarze Haare, Nerdbrille, rockige Klamotten und ein fettes Grinsen im Gesicht. Brooke. "Hi. Siehst noch so aus wie früher. Cool...", sage ich verlegen. Sie knufft mir in die Schulter, lacht, und antwortet: "Ja, man! Du siehst voll anders aus - voll stylisher. Endlich, hat dir jemand mal den Trend gezeigt. Respekt! Geile Jacke! Wo willst'e hin?" Ich räuspere mich und murmele: "Nach Hause. Ach, stimmt, ich bin ja umgezogen. Sorry, nochmal! Ich schreib' dir meine Adresse gleich auf..." Während ich ihr den Zettel, mit meiner Adresse gebe, meint sie: "Das war echt Bullshit, Lou! Einfach abzuhauen - ohne ein Wort, ne' Mail oder sogar eine SMS! Enttäuschend. Aber fick drauf. Ich fahr dich nach Hause, Kumpel. Jetzt kriegst du mich eh nicht mehr los, also, freu' dich auf Briefe - houdie! Das wird funny!" - "Ist gut..."

"Louis? Wie war's bei Shay?", fragt mich mein Dad, als ich reinkomme. "Äh, ich war doch nicht bei ihr. Ich habe Brooke zufällig getroffen. Weißt schon... Brooke Peterson. Shaila hatte eh was vor", antworte ich. Er nickt akzeptabel und ich gehe in mein Zimmer. Ich rufe bei Shaila an und warte auf eine Antwort. "Hi, Louis! Wieso bist du so schnell gegangen?", fragt sie fröhlich. Ich muss es tun. "Shaila... Fuck. Also, ich glaube... Damn. Wir sollten uns trennen. Oh, God, das hört sich so behindert an, aber wir passen nicht so richtig und... und... ich liebe dich, aber ja... Es tut mir so leid! Wir können natürlich Freunde sein, aber es funktioniert nicht - es liegt nicht an dir, ich bin es. Ich kann mich nicht zusammenreißen, Shay, es tut mir leid!", sage ich verzweifelt. Mir steigen Tränen in die Augen, doch ich kneife sie weg. Ich bin männlich, Alter. Ich höre ein leises Schluchzen. Scheiße! Was hab ich bloß getan? Fuck! Ich bin so eine Missgeburt. Wie kann ich Shaila, das wunderbarste, hübschte, lustigste Mädchen einfach aufgeben? Ich warte auf ihre Stimme, aber dann kommen nur Töne. Sie hat aufgelegt. GOTT! Ich bin so eine behinderte, verzweifelte Fehlgeburt! Ich werfe mich auf mein Bett. Und dann heule ich - yup, ich heule. Ich.

~ Nächster Tag, 09:18 Uhr ~

Shailas Sicht

Ich muss gleich bei der Schule sein. Ich übermale mein verheultes Gesicht mit MakeUp und begebe mich auf den Weg, zur Hölle, äh, Schule. Ob Lou - Louis da sein wird? Bestimmt, er hat einfach mit mir Schluss gemacht. Am Telefon. Einfach so! Ohne einen richtigen Grund! Ohh, er ist es Schuld, wie schrecklich! Ich hasse ihn! Ich liebe ihn! Ich vermisse ihn! Ich könnte ihn schlagen! Plötzlich überrumpelt mich ein weiterer Heulanfall. Nein. Ich wische sie weg und beginne neu mit dem MakeUp. Ich atme tief ein und laufe dann zur Schule.

Angekommen, lasse ich mich in die Arme von Lea fallen. "Oh, Honey, er ist ein Arsch! Er ist bestimmt schwul und hat es erst jetzt gecheckt. Oder er ist einfach ein behindertes Drecksstück!", schluchzt sie. Sie ist die Beste. Lea, versteht mich. Immer. Und dann sehe ich ihn. "Nicht weinen, Shay!", zischt mir Lea zu. Louis schaut mir in die Augen. Sehe ich da etwa Trauer? Oder ist das fiese Freude? Er löst den Blickkontakt auf und stolziert in die Schule hinein. Er sieht ganz normal aus. Glücklich, wie immer. Ich, allerdings, stampfe, mit Lea an meiner Seite, in das Gebäude rein. Ich bin wütend, zerstört und möchte einfach nur in mein Bett und mir die Seele aus dem Leib heulen. Aber, nein, ich muss mit Louis Tomlinson, auch bekannt als Arschloch, in einem Gebäude ÜBERLEBEN. Und ich sitze auch noch neben diesem Deppen.

"Shaila! Jetzt hör mir doch mal zu! Ey, du kannst es verstehen! WÜRDEST du zuhören! Alter! Guck mich bitte an, Shay!" - "NENN mich nicht SHAY, du Hurensohn!", fauche ich Louis an. "Entschuldigung, ich wollte nicht deine Mutter beleidigen. Sie sollte einem Leid tun, eine behinderte Dreckssau, wie DICH auf die Welt gebracht zu haben! Sag ihr das bitte von mir!" Er schluckt und fasst mich am Arm. Aber ich ziehe ihn weg und rücke ganz an den Tischrand. "Shay - ich meine, Shaila, bitte! Du musst wissen, dass ich dich liebe... Aber... es geht halt nicht!" - "Genau! ABER! Aber, wieso? Louis, wieso tust du mir sowas an? Ich habe sechs Stunden, wegen eines Penners, wie dir, geweint! Du bist es Schuld? WARUM? BIST du SCHWUL?", ich merke, dass ich am Ende etwas zu laut werde, da sich die ganze Klasse zu uns umdreht. Fuck. Heulend stürme ich aus dem Raum und renne in Richtung Mädchentoilette.

Louis' Sicht

"Für Alle die mich so anstarren; Ich bin nicht schwul. Okay?", sage ich angespannt. "Hat die ihre Tage?!", fragt Bill, einer der sich ganz lustig findet. Es reicht. Ich schlage auf den Tisch und gehe zu diesem Penner. Dann schlage ich ihm in den Bauch. Er fällt auf den Boden und ich trete noch einmal zu, bevor ich ihn anspucke. "Huan...", zische ich ihn an, während ich mir einen Weg nach draußen bahne. Shaila zu suchen, würde nichts bringen.

"Dies ist die Mailbox von... Brooke! Bitte, rufe nochmal zurück, du Penner. Bin grade nicht da, yo! Wenn sie eine Nachricht hinterlassen möchte, sagen sie diese bitte nach dem Ton", ertönt die Mailbox von B. "Ja, hey, B, hier ist Louis. Ruf mich zurück...", sage ich ins Handy. Kacke.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 02, 2015 ⏰

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Who are you really, Louis Tomlinson? [1D, FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt