Trotzdem emfinde ich kein Stückchen Mitleid mit Harry - wegen seiner Schwester. Was er anderen Mädchen antut, ist schlimmer. "Ich muss jetzt zum Unterricht, Prinzessin. Bis später!", sagt Louis. Ich gebe ihm noch schnell einen Kuss, bevor er sich entfernt. Ich bin glücklich - so glücklich. Immer wenn ich in seiner Nähe bin muss ich strahlen wie ein Honigkuchenpferd. Ich setze mich draußen auf eine Bank und lese irgendein Buch meiner Mum. Das hat sie mir ausgeliehen, weil es ja so toll ist. Ähm, nein. Es ist einfach nur Langeweile pur. Altmodisch. Grausam. Aber was solls? Ich hab ja sonst nichts dabei was ich in meiner freien Zeit machen könnte. Meine Freunde haben Unterricht. Na ja, außer Lea. Aber wo ist sie überhaupt? Bei Harry? Hat sie das mitbekommen? Mit Louis, Harry und mir? Hoffentlich nicht. Nach einer Zeit wird mir das alte Omabuch zu langweilig, weshalb ich es grob in meine Tasche tue. Angenommen ich würde mein Handy rausholen um Musim zu hören würde ein Lehrer kommen und sagen: 'Mrs. Bandow! Das kann zu einem Tadel führen! Tun Sie sofort ihr Mobiltelefon in Ihre Tasche! Zack, zack!' Ja, ich meins ernst. Letzes Mal, als ich mein Handy benutzt habe kam so ein alter Lehrer und hat das zu mir gesagt - Mobiltelefon. Ich hätte beinahe ein Lachflash bekommen, aber dann hätte der mir erst recht nen Tadel gegeben. Darauf hab ich echt kein Bock. Irgendwann setzt sich Lea neben mich und ich lächel sie an. "Wie gehts, wie stehts?", frage ich sie. Lea schaut mich traurig an. "Ich hab Harry gesehen. Du hattest Recht. Er hat eine andere geküsst!", flüstert sie zerbrechlich. Ich nehme sie in den Arm und antworte: "So ein Mistkerl hat dich nicht verdient. Das ist ein dreckiges Arschloch, mehr nicht." Lea löst sich aus der Umarmung und sieht mich halblächelnd an. Sie schnieft und sagt: "Danke, Shay. Danke für Alles." Ich lächele sie aufmunternd an und sage: "Kein Problem, ich bin immer für dich da."
Nach der Schule bin ich mit Louis verabredet. Wir wollen zusammen in eine Bar gehen. Morgen ist der letzte Schultag, weshalb wir erst um 10 Uhr Schule haben. Ich befinde mich mal wieder auf der Mädchentoilette und warte auf Jenny. Mädchen müssen halt immer zu zweit auf Toilette! Während sie in einer Kabine ist frische ich mich auf. Was heißt, ich trage mir noch einmal die Wimperntusche auf und kämme meine Haare mit meinen Händen. "Süße, bis morgen. Viel Spaß mit Louis!", sagt Jenny als sie zurück kommt. Sie zwinkert mir zu und ich verdrehe die Augen. "Danke. Bis morgen, Jenny", damit verlasse ich die Toilette und warte vor der Schule auf meinen Freund. Meinen Freund - das hört sich so komisch an. Schon wieder muss ich strahlen als ich ihn sehe. Wie er lässig auf mich zu kommt und mich zur Begrüßung küsst. Er nimmt meine Hand und ich verschränke unsere Finger miteinander. "Ich hab meine Sachen in der Tasche. Musst du dich noch umziehen?", fragt er mich. Ich schaue ihn dumm an und zeige auf meine Klamotten. "So kann ich doch nicht in eine Bar gehen! Ich seh grausam aus. Natürlich, muss ich mich umziehen ich bin ein Mädchen!" Er lacht und sagt: "Du bist immer wunderschön, Prinzessin." Diese Worte lassen mich mal wieder das glücklichste Mädchen der Welt sein. Zu Hause angekommen scheuche ich Louis aus meinem Zimmer damit ich mich umstylen kann. "Ich geh ins Bad, okay?", fragt er mich noch. Ich nicke schnell, dann schließe ich die Tür ab. Ich gehe zu meinem Kleiderschrank. Was soll ich anziehen? Da fällt mir das Discokleid von Jennys Geburtstag ein. Ich suche es heraus und lege es schonmal auf mein Bett. Es geht bis zu den Knien und ist unten rosa. Obenrum ist es silber und glitzernd. Es ist einfach wunderschön. Dazu trage ich lange Ohrringe mit rosanen Steinchen und ein glitzerndes Zweierarmband. Noch rosane Pumps und ich bin perfekt. Meine Haare glätter ich noch schnell, Ich trage noch rosanen Lippenstift und weißen Lidschatten auf. Dann gehe ich aus meinem Zimmer und begegne einem staunenden Louis. "Sehe ich scheiße aus? Ich wusste es ist zu viel!", sage ich. Er schüttelt den Kopf und stottert: "Nein, du siehst... fantastisch aus. Wow...". Ich werde rot und sage verlegen: "Oh... Danke, du siehst auch toll aus." Ja, das tut er, er trägt zwar ein normales Alltagsoutfit, doch er siehst echt gut aus. Er hat eine normale Jeans, ein weißes T-Shirt und ein Jeanshemd an das hochgekrempelt ist. Seine Haare sind verwuschelt - das steht ihm verdammt gut. Dann führt er mich zu seinem Auto. Seinem Auto. Er hat echt ein Auto.
Shailas Outfit an der Seite. Ich kann mir vorstellen, dass genau so Shaila aussieht.