2. Bleib [Trigger]

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Tw!
Suizid, Blut
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Clay POV
Nein...
Nein. Nein. Nein.
Das-das habe ich doch garnicht so gemeint!
Bitte lass es nur ein Traum gewesen sein!
Es war meine Schuld.
Es war ganz allein meine Schuld gewesen.

Mein Freund, George, und ich hatten einen heftigen Streit. Ich weiß garnicht mehr, um was es genau ging. Alles was ich wusste war, dass George eine schwere Lebensphase durch machte, und ich mehr Acht hätte geben sollen, was ich zu ihm sage.

Ich war wütend und habe meinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf gelassen.
Was offensichtlich ein Fehler gewesen ist. Oh Gott... ich werde es mir nie nie niemals wieder vergeben können.

Ich weiß noch, ich sagte: „Wieso bin ich jetzt Schuld?! Du bist doch derjenige, der mit seinen Problemen nicht umgehen kann und sich ritzt!"

Wieso? Wieso musste ich sowas bescheuertes sagen?!

Die Art, wie er mich ansah...

Ich werde seinen Gesichtsausdruck nicht mehr vergessen können. Diese Enttäuschung, Trauer, aber auch Wut. Seine Augen füllten sich mit, sehr gut sichtbaren, Tränen. Ich habe meine geliebten braunen Augen zum Weinen gebracht.

Nach meiner Aussage rannte er nach oben ins Badezimmer und schloss sich ein.

Ich hörte noch seine leisen Schluchzer, die er versuchte zu unterdrücken.

Ich hätte bemerken sollen, dass was nicht stimmte und es zu lange, zu leise war.

Nach gewisser Zeit, in der ich mich auch einiger Maßen beruhigt hatte, machte ich mich auf den Weg nach oben zu ihm.

*Klopf klopf*

„Hey George... ich-... es tut mir so leid. Es habe das alles nicht so gemeint. Ich war wütend und sauer und habe nicht darüber nachgedacht, was ich sage. Bitte vergib mir. Ich- ich liebe dich, George."

Stille.

„George...?"

Stille.

Verdammt. Dachte ich.

„George?! Antworte mir! George? GEORGE?!"

Ich rüttelte und zog an der Tür, doch sie wollte sich einfach nicht öffnen lassen.

„George, bitte mach auf!"
Meine Stimme brach und ich befürchte das Schlimmste.

„Wenn du jetzt nicht aufmachst, dann muss ich die Tür eintreten!"

Als keine Antwort zurück kam, nahm ich Anlauf und stieß mit voller Kraft gegen die Tür, welche mit einem lauten Knall aufbrach.

Als ich eintrat, gefror mir das Blut in den Adern.

Auf dem Boden war eine riesige  Blutpfütze.
Und mittendrin, lag George.

Seine Halsschlagader war offen, genau wie seine Handgelenke und neben ihm, seine kleine, tödliche Droge. Eine neue, frische Rasierklinge.

Ich verfiel in eine Stockstarre. Ich spürte, wie mir die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Ich bekam schlecht Luft und meine Sicht war total vernebelt. Mir wurde warm und gleichzeitig kalt. Mir wurde schwindlig und übel.

„Nein...", flüsterte ich.

Wie durch einen Blitz getroffen, streckte ich auf und wählte panisch die Notrufnummer an. Mit kalten und zittrigen Händen drückte ich auf Anrufen.

„Hallo Notrufzentralle, wie kann ich ihnen helfen?"

„Ja hallo? Ich-ich brauche dringend Hilfe. Mein Freund hat versucht sich umzubringen. H-hier ist überall Blut und.. und er bewegt sich nicht. Er ist so bleich. Bitte kommen sie schnell."

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