2.Der Junge in der Vorratskammer

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Rückblende:

Ich sitze auf dem Küchenboden und spiele mit meiner kleinen Schwester. Sie malt ein Bild. ,, Das darfst du nicht malen ", flüstere ich ihr verängstigt zu. Sie sieht verständnislos auf.
,, Warum?",, Weil Papa ganz sauer wird, wenn jemand das findet." Sie hat mich gemalt und sich selbst. Die schwere lange Eisenkette schneidet sich in mein Fleisch. Mein Fußknöchel schmerzt. Seit Wochen ist die Vorratskammer mein neues Zuhause. Ich bin ein Gefangener in meinem eigenen Heim. Die Tür springt auf. Lydia verschreckt sich so sehr, dass sie ihre Blase nicht mehr kontrollieren kann. Verdammt! Wie soll ich sie bloß beschützen. Ich packe sie und renne ins Bad. Zieh sie aus und stelle sich unter die Dusche. Ich verstecke ihre Kleidung.
,, Wo bist du?!", brüllt er mir zu. ,, Im
Bad ", rufe ich zurück. Die Kette ist so lang, dass ich durch die gesamte Wohnung laufen kann. Wir leben in ständiger Angst. Lydia ist seine kleine Prinzessin, aber auch ihr tut er weh, wenn er high und betrunken ist und das ist er so oft in letzter Zeit. Als ich noch zur Schule gehen durfte, haben wir über die Sklaverei gesprochen. Damals war ich echt erschrocken. Ich hatte nie gedacht, dass ich es mal so nah erleben würde. Ich bin froh, dass er keine kleinen Mädchen mag. Nicht auf diese Weise. Besser ich als sie. Den Schlüssel trägt er immer bei sich ich habe keine Chance, uns zu retten.
,, Oh meine arme Kleine, könntest du es nicht halten?", fragt er sanft. Sie nickt. Ich bin angespannt. Ich habe Angst, dass er gleich ausrastet. Er gibt mir eine heftige Ohrfeige. Mein Kopf fliegt zur Seite. ,, Kümmere dich darum, dass sie lernt sich nicht andauernd einzupissen!", schreit er mich an. ,, Ja Daddy ", flüstere ich. Es fühlte sich wie Kotze in meinem Mund an. Er will, dass ich ihn Daddy nenne. Immer, auch, wenn er mir sehr weh tut, wenn wir alleine sind. Ganz besonders dann. Plötzlich hämmert jemand gegen die Tür. Ich schnappe meine Schwester und renne in die Kammer. Ich halte ihr den Mund zu. Mein Vater reisst verärgert die Tür auf. Ich spähe durch das Schlüsselloch es ist der Nachbar von gegenüber. Er sieht nett aus. Er hat kräftiges dunkles Haar und wunderschöne Augen. Er ist zu weit weg. Ich erkenne die Farbe nicht. Als ich noch rausgehen durfte, wohnte er noch nicht hier. Er hat einen schönen Körper. Bestimmt macht er Sport oder trainiert. Wäre mein Leben nicht so trist, könnte ich mich glatt in ihn verlieben. Lydia zappelte in meinem Arm. ,, Was willst du schon wieder?!", keift mein Dad ihn an.
,, Bitte hören Sie auf an dauernd tote Tiere in meine Fenster zu schmeißen. Ich werde immer wieder die Bullen rufen, wenn sie ihr kleines Mädchen schlagen. Das mit ihrem Sohn tut mir leid, aber es gibt ihnen nicht das Recht.....", Dad knallt ihm die Tür vor der Nase zu. Schade ich wollte mehr von ihm sehen. Manchmal träume ich davon, dass er kommt und uns rettet Lydia und mich. Sie muss endlich hier weg. Ja, ich würde sie wie verrückt vermissen, aber sie hat etwas besseres verdient. Ich frage mich ob es sich schön anfühlt, wenn dich jemand anfasst, denn du magst. Ich meine so wie Dad mich anfasst und ich hasse es. Ich möchte das er mich anfasst. Der Fremde von gegenüber. Ich kenne seinen Namen nicht. Jeden Tag kommt er rüber und schreit Dad an, weil er ihn belästigt. Er wirft Roadkill durch sein Fenster und Stinkbomben und solchen Mist. Der hübsche Fremde ruft andauernd die Polizei, aber sie tun nichts. Sie lassen Lydia andauernd bei Dad. Es macht mich sauer. Ich überlege ob ich einfach laut schreien soll, aber Dad würde ihn sofort verletzen oder gar umbringen. Das kann ich nicht zu lassen. Von ihm zu träumen hält mich am Leben.
,, VERDAMMTE SCHEISSE! Hören sie einfach auf ihr Kind zu schlagen und Sie hören nie mehr von mir!", schreit er durch die Tür. Lydia ist eingeschlafen. Ich lege sie auf meine abgenutzte Matratze und lasse sie schlafen. Ich öffne die Tür und spähe hinaus. Plötzlich taucht Dad vor mir auf und packt mich. ,, Daddy, Lydia schläft!", flüstere ich aufgebracht. Er schleift mich an den Haaren ins Schlafzimmer. ,, Wieso kommt dieser Kerl immer wieder her?! Hast du ihm den Schwanz gelutscht, als ich nicht da war?" Dad ist manchmal Tage lang weg. Eigentlich lässt er Vorräte da, aber einmal hat er es vergessen und Lydia und ich sind fast verhungert. Ich lief sie aus dem Fenster klettern, um im Nachbarsgarten Früchte zu stehlen, aber sie haben sie verwischt und Dad hat sie und mich furchtbar verprügelt, als sie ihn anriefen und er heim kam. Da hat der Fremde das erste Mal die Polizei gerufen und dann immer öfter. Ich weiss nicht warum sie nichts tun, aber sie tun einfach nichts! Dad hat einflussreiche Freunde, vielleicht deshalb. Einmal hat Lydia mir erzählt, dass sie ihn bei einkaufen gesehen hat. Sie erzählte ihm, dass ein Junge in ihrer Kammer wohnt, aber er lachte nur, weil er dachte sie hätte einen imaginären Freund. Als Dad mitbekam, dass sie mit dem Feind sprach ohrfeigte er sie und zog sie weiter. Ich halte schützend meine Hände über den Kopf. ,, Daddy, ich hab gar nichts gemacht. Ich rede nie mit anderen Menschen wie du es willst."
Dad beruhigt sich ein wenig. ,, Warst du ein braver Junge?! Hast du dich selbst angefasst?" Ich schüttel den Kopf. Es ist wahr, das ist das letzte wozu ich Lust hab. Er will die voll Kontrolle über mich.
,, Zieh dich aus!" ,, Können wir bitte die Kette abnehmen nur für einen Moment? Es tut sehr weh, Daddy ", jammere ich vorsichtig. Er zieht seine Waffe aus seinem Hosenbund, um mich zu erinnern keinen Blödsinn zu machen er ist ein guter Schütze. Er bückt sich und schließt das Schloss auf. Überraschend zärtlich nimmt er den Eisenring von meinem Knöchel. Er ist rot und wund, es schmerzt sehr. Dort wo der Eisenring besonders eingeschnitten hat sind einige eitrige offene Stellen. Er holt einen Verband, säubert die Wunde und verbindet meinen Knöchel. Später wird er die Kette um meinen anderen Knöchel legen. Wahrscheinlich will er nicht, dass ich ihm aufgrund einer Infektion wegsterbe. Ich ziehe mich also vorsichtig aus und setzte mich auf das Bett. Er hat alle Fenster mit schwarzer Folie abgeklebt. Seit ich Lydia rausgelassen habe, hat er sie zu genagelt. Nur ein Fenster in seinem Schlafzimmer geht auf, wenn er weg ist schließt er diese Tür ab. Ich darf nur lüften, wenn er zu Hause ist. Ich mache das eine Fenster auf und öffne alle Zimmertüren. Er setzt sich zu mir und berührt mich zwischen meinen Beinen. Er zwingt mich so zu tun, als würde ich es lieben von ihm erniedrigt und vergewaltigt zu werden. Er greift unsanft meinen Schaft und bewegt seine Hand auf und ab. Ich schließe die Augen und muss an den Fremden denken. ,, Wow, diesmal so schnell? Weisst du Daddys Liebe endlich zu schätzen?", er lacht, aber klingt so gemein. Nein! Ich weiss deine Scheiß "Liebe" nicht zu schätzen. Ich denke nur gerade an den Engel, der ständig versucht meine kleine Schwester zu retten. Er nimmt seine Hand weg und drückt mich auf das Bett.

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