[ vier ] der gefallen

6 2 0
                                    

Nolan

... „Hey, was ist den dein Problem das du so wütend auf deinen Laptop starrst und ihm alle möglichen Beleidigungen gegen den Kopf wirfst." Ertönt eine Stimme mir direkt gegenüber und lässt mich unangenehm zusammenfahren. Ich hebe ruckartig den Kopf und bereue diese Bewegung augenblicklich, da mein Nacken total verspannt davon ist wie ich hier saß und auf den Laptop Bildschirm gestarrt habe. Karamellfarbene Augen welche mir schon aufgefallen sind seit sie das Harvest betreten haben, mustern mich neugierig. „Sprichst du immer einfach so wildfremde Leute an die Probleme mit ihrem Laptop haben?" Frage ich sie stichelnd und neige meinen Kopf leicht zur Seite um die besser mustern zu können. Sie sieht mich ein bisschen verdutzt an und scheint überfordert mit der Situation zu sein. „Oh ehm normalerweise nicht." Sagt sie dann zögerlich nippt an ihrem Rotwein und schenkt mir ein schüchternes Lächeln. Ich erwidere ihr Lächeln und klappe meinen Laptop zu. „Ich wurde auf jeden Fall noch nie so angesprochen, also fühl dich geehrt du bist die Erste." Ihre Wangen verfärben sich rötlich und ich finde sie sieht niedlich aus.

„Ich bin übrigens Elodie." Sagt sie freundlich und streckt mir ihre Hand entgegen. Ich ergreife diese und halte sie einen Augenblick lang fest, ehe ich mich ebenfalls vorstelle. „Ich bin Nolan, nett dich kennen zu lernen Elodie." Wir lösen unsere Hände wieder voneinander und ich merke wie ihr Blick immer wieder zu meinem Laptop rüber schwängt. „Was hast du bis eben gemacht?" Fragt sie nun erneut und ich fahre mir daraufhin durch die Haare. „Ach nicht so wichtig." Versuche ich sie von dem Thema abzulenken, da es mir unangenehm ist das ich es nicht mal schaffe eine einfache Webseite für das Restaurant zu erstellen. „Es sah aber schon danach aus als ob es dir wichtig ist." Sagt sie und ich verfluche mich das ich immer so nett und höflich seien muss. Wäre ich nicht von Grund auf immer nett zu Menschen müsste ich nicht ständig über Sachen reden, die ich lieber für mich behalten würde. Ich hole tief Luft. „Ich soll für meinen Boss eine Webseite für das Restaurant erstellen und habe keinen Plan wie ich das anstellen soll." Sage ich und senke meinen Blick auf den Tresen vor mir.

„Warum hast du ihm nicht gesagt das du dich damit nicht auskennst?" Fragt Elodie und wirkt interessiert. Ich zucke mit den Schultern. „Ich konnte ihm den Gefallen nicht abschlagen, da er schon viel für mich getan hat. Jetzt bin ich an der Reihe ihm zu helfen." Elodie nickt verständlich. „Das ist wirklich sehr nett von dir Nolan." Sagt sie und klingt dabei so aufrichtig. Meine Nackenhaare stellen sich auf als ich höre wie sie meinen Namen ausspricht und ich fand er hat noch nie so schön geklungen wie aus ihrem Mund. „darf ich mir das Programm mit dem du arbeiten wolltest mal ansehen?" Will sie wissen und deutet neben mich. Ich nicke und reiche ihr meinen Laptop über den Tresen. Elodie klappt ihn auf und macht ein paar flinke Bewegungen über das Touchpad und lächelt dann zufrieden den Laptop an. „Wenn du möchtest kann ich dir gerne beim Erstellen der Seite helfen."  Sagt sie und klingt dabei leicht verlegen. Ich glaube mein Gesichtsausdruck in dem Moment ist einfach unbezahlbar, ich sitze hier und schaue meine gegenüber an wie ein Auto.

„Warum würdest du das machen? Irgendwo muss es da doch einen Hacken für mich geben?" Will ich skeptisch wissen, da ich nicht glauben kann das mir jemand ein so nettes Angebot macht. „Es gibt keinen Haken. Ich würde die gerne helfen weil ich dich nett finde und weil ich mich mit dem Erstellen von Webseiten auskenne. Ich habe Fotographie und Webdesign studiert." Sagt sie und ich bin ein wenig geflasht. Die meisten Mädchen mit denen ich hier zutuen habe sind nur darauf aus an meine Nummer zu kommen oder mich mit ihren schlechten Anmachsprüchen anzugraben, aber Elodie ist nicht so. „Okay, wenn das so ist würde ich dein Angebot wirklich liebend gerne annehmen. Tausend dank wirklich, dafür ist geht deine Bestellung aufs Haus." Sage ich und lächle ihr zu. „Du kannst doch nicht einfach so sagen dass ich nicht bezahlen muss." Sagt sie und wirkt leicht verwirrt „Und ob ich das kann, ich bin der Koch hier und arbeite für Hand den Besitzer des Restaurants." 

„Oh.. das hätte ich nicht erwartet." Sagt sie und mustert mich ausgiebig. Ich beginne zu lachen und schüttle den Kopf leicht. „Was dachtest du denn als was ich arbeiten würde?" Möchte ich wissen und sehe in ihre Karamellfarbenen Augen. „Ich weiß nicht, vielleicht als Barkeeper oder auch als Türsteher." Sagt sie und bringt mich somit nur och mehr zum Lachen. „Hör auf über mich zu lachen." Sagt sie gespielt beleidigt und stößt mir leicht gegen die Schulter. „Entschuldige, das mit dem Barkeeper ist ja nicht ganz verkehrt, aber als Türsteher würde ich nicht arbeiten wollen." Sage ich und hebe abwehrend die Hände. „Möglich wäre es gewesen." Erwidert sie und muss nun auch anfangen zu lachen.

„Okay eine andere Frag, du bist neu hier oder?" Frage ich, da sie mir nicht bekannt vorkommt. „Richtig geraten, ich wohne genau seit circa 8 oder 9 Stunden hier." Antwortet sie mir. „Erst so kurz und schon bietest du einem Fremden deine Hilfe an." Scherze ich. „Schätze schon, ich bin scheinbar ein leichtsinniger Mensch." Sagt sie und wirkt bei diesem Satz gerade nicht mehr so fröhlich wie die ganze Zeit über. „Ich schätze dich nicht als leichtsinnig ein Elodie, ich habe in meinem Job schon viele Menschen kennengelernt und glaube das du einfach ein aufrichtiger und netter Mensch bist." Sage ich und kann beobachten wie sich ihre Mundwinkel bei diesen Sätzen anheben. „Danke dir Nolan." Sagt sie und ich weiß nicht so recht was sie damit meint. „Warum bedankst du dich bei mir, ich habe nichts gemacht was verlangen würde sich zu bedanken." Will ich wissen. „Du bist seit langem einer der höflichsten Menschen der mir begegnet ist, also wollte ich danke sagen." Ich verstehe sie nicht so recht, doch nehme es einfach hin.

„Wo arbeitest du denn Elodie?" Frage ich sichtlich interessiert. „Ich arbeite als Fotografin und Webdesignerin bei Matrix Photos, ich kann gar nicht sagen wie glücklich ich bin einen Job bei ihm bekommen zu haben. Er ist einer der besten Fotografen hier in der Gegend und eine bessere Gelegenheit hätte sich mir nicht bieten können." Schwärmt sie los und ich weiß was sie meint, der Job bei Hank war auch eine spitzen Gelegenheit für mich und ich wüsste nicht wo ich ohne ihn jetzt vielleicht stehen würde. „Herzlichen Glückwunsch zu dem Job Cole Di Laurentis macht echt ein paar super gute Sachen. Soweit ich das zu mindestens beurteilen kann." Erzähle ich und sie wirkt erstaunt über die Tatsache das ich sogar seinen Namen kenne.  „Schau nicht so schockiert nur weil ich seinen Namen kenne, was passiert erst wenn ich dir sage das er mir und meinen Freunden schon das ein oder andere mal geholfen hat." Sage ich und muss schmunzeln über ihren Gesichtsausdruck.

„Wow das ist wahnsinnig cool, die meisten Leute kennen ihn nicht." Erzählt sie los und ich merke an der Art wie sie über Fotografie und alles Drum und Dran spricht das es ihre Leidenschaft sein muss. „Was hat dich eigentlich dazu gebracht hier her zu ziehen?" Frage ich neugierig wie ich manchmal eben bin. Die Frage schwirrt mir eigentlich schon von der Ersten Minute unseres Gespräches an im Kopf rum. Ihr Kopf hebt sich und sie sieht mir in die Augen, doch ich kann keine Emotionen mehr in ihrem Gesicht erkennen. Ihre erst so lebhaften Augen wirken mit einem mal glanzlos, so als wäre sie nicht hier. „Es gibt keinen Grund dafür das ich hier bin, keinen den jemanden etwas angeht zu mindestens."

Antwortet mir eine kalte Stimme und ich weiß das ich zu weit gegangen bin. Ich strecke meine Hand nach ihrem Arm aus, doch ehe ich sie erreichen kann klingelt ein Handy und Elodie greift ich ihre Tasche. Wenn ich dachte ihr Gesichtsausdruck eben sei angsteinflößend gewesen, dann hatte ich mich getäuscht. Ich hatte noch nie gesehen wie das Gesicht eines Menschen so schnell an Farbe verlieren konnte. Elodie Greift nach ihrer Tasche und stürmt aus dem Lokal. „Hey Elodie warte doch, ich wollte dir nicht zu nahe treten." Weiter komme ich gar nicht mit sprechen, denn sie ist schon längst aus dem Restaurant geflohen und hat mich hier stehen lassen. Ich versuche erst gar nicht ihr hinterher zu laufen, jemand der so fluchtartig verschwindet möchte keine Gesellschaft und ich möchte ihr kein weiteres Mal zu nahe treten. Sie ist nicht wie ein offenes Buch, und das bringt mich zu dem Entschluss das ich sie gerne kennenlernen möchte. Ihr wahres ich

A wish of Mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt