Die Bässe der Musik dröhnen in meinen Ohren und ich merke wie bei jedem weiteren Schritt die Muskeln in meinen Beinen zu brennen beginnen, doch ich denke nicht einmal daran anzuhalten. Die kühle Herbstluft bläst mir ins Gesicht und ich genieße es hier in der Natur laufen zu gehen. Obwohl es mittlerweile ziemlich kalt auch Tags über ist konnte ich es mir nicht entgehen lassen heute, an meinem freien Tag einen Ausflug zum „Pentland Hills Regional Park" zu machen. Es sind noch gute 3 Kilometer bis zum Parkplatz und ich lege noch mal einen schnellen Sprint hin, in der Hoffnung meine Bestzeit schlagen zu können. Die Arbeit war die letzten Tage über verdammt stressig und laufen ist die einzige Möglichkeit für mich den Kopf frei zu bekommen. Ich kann meinen dunkelgrauen Dodge Challenger schon sehen und behalte meine Geschwindigkeit bei.Als ich am Parkplatz ankomme bremse ich ab und halte die Zeit auf meiner Fitness Uhr an. 1h 30min. „Fuck." Stoße ich leise den Fluch aus als ich merke das mir nur 3 Minuten gefehlt hätten bis ich sie Zeit getoppt hätte. Ich überwinde die letzten Meter bis zu meinem Wagen und stütze mich mit meinen Händen am Dach ab, ehe ich ein paar tiefe Atemzüge nehme um mein rasendes Herz zu beruhigen. Meine Haare hängen mir in der Stirn und mit jedem Atemzug den ich nehme wird mein Puls ein wenig langsamer. Langsam spüre ich wie die Kälte in meinen Körper kriecht und greife in meine Jackentasche um mein Auto zu entriegeln. Drinnen lasse ich mich auf den schwarzen Ledersitz fallen und greife nach einer Wasserflasche die im Fußraum der Beifahrerseite liegt. Gierig trinke ich ein paar Schlucke und lege die Flasche dann zurück. Ich starte den Wagen und fahre von Parkplatz und wie auf Kommando setzen meine Setzen meine Gedanken wieder ein, als hätten sie darauf gewartet.
Immer wieder muss ich an Elodie denken, wie sie mich einfach angesprochen hat im Harvest und wie sie mir ihre Hilfe angeboten hat, aber vor allem kann ich ihren Gesichtsausdruck nicht mehr vergessen nachdem ihr Handy geklingelt hatte. Ihr Gesicht war so aschfahl das ich befürchtet habe sie würde jeden Moment das Bewusstsein verlieren, ich weiß nicht oh ich ihr mit einer meiner Fragen zu nahe getreten bin, doch in gewisser Weise habe ich das Gefühl das ich Mitschuld an ihrem überstürzten Aufbruch hatte. Ich fahre wieder Richtung Edinburgh und kann schon sehen wie sich die Wolken am Himmel verdunkeln und die ersten Tropfen auf meiner Windschutzscheibe landen. Ich schalte die Scheibenwischer ein und schalte mein Radio an. Die Melodie von Chase Atlantic strömt mir entgegen und ich trommle den Takt auf dem Lenkrad mit. Ich habe keinen wirklich festen Musikgeschmack, aber manchmal brauch ich Rock oder sogar Amerikanischen Rapp um mich entspannen zu können.
Ich bin nur noch eine Straße von dem Haus entfernt in dem ich Wohne, es hat vier Etagen und ich lebe auf der dritten und vierten, in der ersten und zweiten Etage wohnt ein Pärchen Anfang 20, wir teilen uns nur das Treppenhaus. Ich biege in die Straße ein, welche fast am Meer liegt und parke mein Auto vom Haus als ich nicht weit von mir entfernt einen Haarschopf sehe der mir bekannt vorkommt. Ich steige schnell aus meinem Wagen aus und überquere die Straße. „Elodie." Rufe ich und beobachte wie die blondhaarige sich umdreht und mich überrascht anschaut. Ich gehe auf sie zu und kann erkennen das sie so aussieht als ob sie schon länger hier im Regen unterwegs wäre, da ihre Haare feucht in ihrem Gesicht hängen. „Hey Nolan." Sagt sie und sieht mich ein wenig unbeholfen an, doch ich quittiere ihren Gesichtsausdruck mit einem freundlichen Lächeln. „Was machst du bei dem schlechten Wetter hier draußen, du erkältest dich noch?" Frage ich und lasse meinen Blick über ihren Körper wandern, der leicht zu zittern beginnt als ein Windzug aufkommt. „Ich wohne in dem Haus dort vorne sagt sie und deutet auf der Straßenseite ein wenig herunter.
Sie ist also diejenige die das leer stehende Haus in der Straße gekauft hat. „Ich wohne auf der anderen Straßenseite in dem Großen Haus. Nett meine neue Nachbarin mal kennenzulernen." Sage ich und reiche ihr kurz die Hand. Elodie muss wegen der Geste lachen und ich steige auch mit ein. „Es tut mir Leid falls ich dir mit irgendetwas das ich gesagt habe zu nahe getreten bin als wir zusammen im Harvest saßen, ich hatte das Gefühl dich mit irgendetwas verletzt zu haben." Sage ich und sehe wie ihr Gesichtsausdruck wieder ernster wird. „Es lag nicht an dir das ich einfach so geflüchtet bin." Sagt sie und ich merke das ihr das Thema unangenehm ist. „Okay, dann macht es das Ganze auch nicht komisch wenn ich dich jetzt nach deiner Nummer frage." Erwidere ich und fahre mir mit der Hand ins Genick. Die Blondhaarige lächelt sanft und sieht mich auffordernd an, ich verstehe was sie möchte und reicht ihr mein Handy. Sie tippt darauf herum und gibt es mir kurz darauf zurück. Ich werfe einen Blick auf mein Kontaktbuch und sehe das sie sich mit ihrem Namen eingespeichert hat und dahinter ein Kamera Emoji.
„Ich will doch nicht noch länger aufhalten, du siehst aus als on dir kalt ist und ich hätte auch nichts gegen eine heiße Dusche. Ich melde mich die tage bei dir und sage wie ich arbeiten müsste, so dass wir uns vielleicht auf einen Termin einigen könnte um über die Webseite zu quatschen." Sage ich. „Okay, dann bis die tage Nolan." Sagt sie zum Abschied. „ Auf wider sehen Elodie." Und so trennen sich unsere Wege. Ich überquere die Straße wieder und steuere direkt auf den Hauseingang zu, als ich oben vor dem Eingang ankomme schließe ich sie Tür auf und steuere auf direktem Weg das Badezimmer an. Ich streife mir die nassen Sachen vom Körper und steige unter die Dusche. Das warme Wasser sorgt dafür das meine Muskeln sich entspannen, ich schließe die Augen und lasse das Wasser über meinen Kopf laufen, ehe ich nach dem Duschzeug greife und mich einseife.
Mit einem mal fällt mir ein das ich schon verdammt lange nicht mehr an einem Gedicht geschrieben habe. Ich habe diese Leidenschaft für mich entdeckt als ich 17 geworden bin. Gedichte übermitteln so viele Gefühle und Emotionen dass ich einfach selber versuchen wollte welche zu schreiben. Am Anfang war es ziemlich schwer etwas aufzuschreiben was Sinn ergibt, doch mit der Zeit ist es mir immer leichter Gefallen meine Gefühle in Form von Gedichten zu verarbeiten. Manchmal werden es auch nur längere Zitate, doch es macht mir Spaß sie zu schreiben, obwohl ich es nur für mich tue, da niemand von meinen Freunden oder meiner Familie darüber Bescheid weiß. Ich steige aus der Dusche, trockne mich ab und schlüpfe in einen schwarzen Pillu und eine graue Jogginghose ehe ich ins Wohnzimmer tapse und nach dem Notizbuch in grauem Ledereinband greife. Ich schlage eine neue Seite auf und greife nach dem Kugelschreiber, dann setze ich mich aufs Sofa und beginne drauf los zu schreiben.
I watched the Stars
full of glory, never shady
always shiny, never fade
but I was alone,
full of insecurities
never enough
alone in the night,
have I seen the Stars

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A wish of Mine
RomanceHast du schon mal ein Gewitter bei Nacht aus der Ferne beobachtet? Es ist zuerst Stock dunkel und dann erscheinen immer wieder helle Lichtkegel, welche sich den kompletten Horizont entlang erstrecken. Man könnte meinen jemand möchte uns ein Zeichen...