An meinen Schreibbuddy Schocklat
Happy Birthday, Bitch!❤
°
>>Keigo Takami, ich verurteile Sie zu zwei Wochen Strafarbeit.<<
Ja, ich weiß, ein ziemlich ungewöhnlicher Satz, um eine Erzählung zu beginnen. Die meisten Menschen würden jetzt wohl eher mit "Es war einmal..." und soweiter beginnen, aber es war wohl das beste Wort, um diese Geschichte zu starten, denn alles fing genau damit an.
Mit Strafarbeit.
Gestatten, mein Name ist Keigo Takami, ich bin 17 Jahre alt und ein sogenannter Problemfall.
Bereits als Kleinkind war ich nicht so, wie man es von einem höflichen und disziplinierten Bürger erwartete.
Ich war jemand, der sofort sagte, wenn mir etwas nicht passte oder der es mit gewissen Taten ausdrückte.
Statt mit Fußbällen und Autos zu spielen, hatte ich beispielsweise die Kindergärtner, die ich nicht mochte, mit Kieselsteinen beworfen und dafür meinen ersten Eintrag für schlechtes Benehmen kassiert.Mein Alter hatte getobt, als er davon erfuhr, dass konntet ihr mir glauben!
Jedenfalls war mein restliches Leben auch nicht gerade eine goldene Erfolgsträhne. Mehr eine konstante Achterbahnfahrt nach unten, hehe.
In der Grundschule hatten alle anderen Kinder Angst vor mir und wollten nichts mit dem "Schlägertypen" der Klasse zu tun haben.
Ehrlich gesagt, keine Ahnung woher ich diesen Titel bekommen hatte, denn zu dieser Zeit war da noch niemand gewesen, der meine Fäuste zu spüren bekommen hatte, aber ich schätzte, dass es einfach eine gute Ausrede war, um mir bewusst aus dem Weg zu gehen.Naja, vielleicht lag es auch einfach an Aktionen, wie den Stuhl meiner Mathematiklehrerin mit Klebstoff zu beschmieren, aber irgendwie musste ich der blöden Kuh doch klarmachen, dass sie einen absolut grottigen Unterricht hinlegte, oder nicht?
Mrs. Shiba, unsere Direktorin, war überrascht, dass ich es überhaupt aus der vierten Klasse geschafft hatte und ich konnte mich noch glasklar an das feuchte Glitzern in ihren Augen erinnern, als sie mir höchstpersönlich mein Zeugnis überreicht hatte. Zu dem Zeitpunkt war ich so stolz, wie noch nie auf mich selbst gewesen.
Dass es keine Freudentränen waren, begriff ich dann erst ein paar Jahre später.
Ich meine, ich war nicht blöd oder so, aber ich habe einfach nie verstanden, wofür man so unbedingt einen Schulabschluss von 1,0 hinlegen, einen gut bezahlten Job bekommen, der einem nach ein paar Jahren sowieso keinen Spaß mehr machte, heiraten, ein eigenes Haus bauen und jeden Sonntag seine Enkelkinder besuchen musste.
Kotzte es euch nicht auch an, dass jeder Schritt welchen man tat, jeder Satz den man sagte und jede Handlung die man ausführte, einfach alles in unserem verkackten Leben, säuberlich durchdacht und geplant ist?
Träumte den niemand davon frei zu sein? Aus diesem Käfig auszubrechen?Wisst ihr, meine Eltern und ich, wir kamen nicht unbedingt aus der besten Gesellschaftsschicht, das gab ich offen heraus zu.
Geld war noch nie eine Selbstverständlichkeit für uns gewesen und wir ergriffen immer jede Chance, um etwas mehr davon zu behalten. Sei es ein billiger Aushilfsjob oder eine kleinere illegale Aktion.Am Anfang hatte ich das alles nicht wirklich gut gehießen.
Ich wollte einfach nur ein normales Kind mit einer normalen Familie sein, doch je älter ich wurde, desto besser verstand ich, dass sich das Leben nicht einfach so von heute auf morgen ins Gute veränderte.Man musste sich sein Glück verdienen und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, nur so hatte man die Chance zu einer Veränderung.
Mein letzter Versuch, mein Leben ein Stück ins bessere zu verändern, hatte allerdings genau im Gegenteil geendet.
Um über die Runden zu kommen, hatte ich bisher schon den ein oder anderen Taschendiebstahl begangen.
Ich war nie soweit gegangen und hatte Personen erpresst oder bedroht, sondern hatte immer stets darauf geachtet, nicht entdeckt zu werden. Portmonai schnappen, Geld herausnehmen und die Börse irgendwo in der näheren Umgebung ablegen, sodass der rechtmäßige Besitzer wenigstens die Chance hatte, diese wiederzubekommen.Ich war immerhin kein absolutes Arschloch, auch wenn einige Menschen dies gerne behaupteten.
Bisher hatte es immer gut geklappt und, doch genau dieser Fakt, hatte schlussendlich zu meinem Scheitern geführt.
Es ist ganz normal, mit jedem Sieg, jeder gut gemeisterten Aufgabe, wird man immer vorsichtsloser und fängt an, ein Risiko nach dem nächsten einzugehen, statt noch großartig über die Konsequenzen nachzudenken.
So war es auch mir ergangen.
Ich war so bedacht darauf gewesen, das Objekt meiner Begierde zu bekommen, dass ich gar nicht richtig auf meine Umgebung geachtet hatte und mich schon bald in den Händen eines Polizisten wiedergefunden hatte.Ich war schon häufiger mit solchen Typen angeeckt, ohne dabei jemals eine richtige Strafe bekommen zu haben, doch in dem Moment war mir wirklich ein Schauer über den Rücken gelaufen.
Ich konnte quasi schon die Handschellen auf meiner Haut spüren und machte mich auf Monate im Jugendknast gefasst, doch zum ersten Mal in meinem Leben hatte Gott beschlossen, gnädig mit mir zu sein.Statt also in einer verdeckten Zelle festzusitzen und Striche an die Wand zu malen, hatte man entschieden, dass man mein Urteil, durch meine Tatmotive und die ünglückliche Lage meiner Familie und mir, lindern würde.
Stattdessen musste ich jetzt 2 Wochen lang zugeteilte Strafarbeit leisten.
Ich meine, wir bekamen noch immer keine finanzielle Unterstützung vom Staat, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte, aber zumindest würde ich meinen Eltern nicht erklären müssen, wieso ich 6 Monate lang nicht zum Abendessen erscheinen würde.
Wenn man so aufwuchs wie ich, lernte man schnell das Positive über das Negative zu legen.Nach einigen Tests und Gesprächen mit mir, war dann herausgekommen, dass ich doch kein so verlorener Fall war und man beschloss mich in einen sozialen Beruf zu schicken, um meinen Umgang mit anderen Menschen zu verbessern. Wenn ihr jetzt denkt, dass ich kleinen Kindern den Arsch abwischen musste, tja glücklichwunsch, ihr habt genau den selben Gedanken, wie ich ihn hatte, doch diese Annahme entsprach nicht der Wahrheit.
Es gab verschiedene Berufe zur Auswahl, für die ich hätte Strafarbeit leisten können, doch natürlich gab es eine Frau, die ganz besonders betonen musste, dass man an ihrem Arbeitsplatz noch neue Aushilfen brauchte. Tja, und jetzt ratet einmal, wo ich jetzt ganze zwei Wochen meine Zeit verschwenden musste?
Im Pflegeheim für schwer Erkrankte!
Fragt mich nicht, wer sich diesen Scheiß ausgedacht hatte.
Ich meine: "Krimineller Schüler betreut todkranke Menschen?"
Hah, so klang es nur noch surrealer, doch es war wahr!Das allergrößte Problem daran, ich konnte dadurch noch nicht einmal irgendwelche Schulstunden wegmachen, denn natürlich mussten mich diese Polizisten genau in den Sommerferien schnappen!
14 Tage lang Nichtstun und faul im Bett liegen, konnte ich jetzt also streichen!Okay, okay, ich wusste auch, dass Selbstmitleid stinkt!
Na schön, dann sahen wir doch mal das Positive daran.
Also, ich musste mich nicht groß körperlich anstrengen, hatte keine Gefängnissstrafe erhalten und es waren nur 2 Wochen.
Das ganze würde wie im Flug vergehen!Wenn ich diese Zeit nur richtig nutzte, dann würde es womöglich auch gar nicht so beschissen werden. Wer wusste das schon?
Jedenfalls würde ich einfach dort hingehen, zwei Wochen lang tuen, was man von mir verlangte und danach würde ich einfach wieder gehen, so als wäre nichts gewesen!
Nichts von großer Bedeutung...
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14 Days Of Summer
FanfictionAls der Problemschüler Keigo Takami bei einem Diebstahl erwischt wird, verdonnert man ihn zu 2 Wochen Strafarbeit. Aushelfen soll er als Begleitperson für einen todkranken Patienten im Pflegeheim. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten fahren seine Gefü...