"Fuck..." ✔️

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Ich wachte um 9 Uhr auf und saß eine ganze Weile auf meinem Bett ohne irgendetwas zu tun. Kurz darauf kam mein Bruder rein und zog mich nicht gerade sanft von meinem Bett runter. Er schliff mich die Treppe runter in die Küche und zerrte mich auf einen Stuhl am Küchentisch. "Wenn du versuchst abzuhauen und mich bei der Polizei verpfeifen willst, dann werde ich dich in den Keller sperren, wenn ich Lust habe foltern, und hungern lassen. Wenn du es doch schaffst abzuhauen, dann werde ich dich finden und viel mehr bestrafen!", sagte er grinsend. Ich musste schlucken.

"Hailey? Hailey!", rief er und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. "Hm?" Er antwortete nicht. War so klar! Ich erblickte neben mir eine Waffe. Gehörte sie ihm? Sehr wahrscheinlich.

Ich nahm mir die Pistole in dem Moment, als er nicht hinschaute. Er guckte wieder zu mir und sah, wie ich mit zitternden Händen auf ihn zielte. Er fing an wie blöd zu grinsen. "Erschieß mich!", ich zögerte,"Du kannst nicht schießen! Gib mir die Waffe! Jetzt!", sagte er ernst. Ich hab ihm die Pistole nicht. "Und wenn nicht?", antwortete ich provozierend. "Dann hol ich sie mir mit Gewalt!" Ich bewegte mich nicht. "1...2...3!" Er ging jetzt mit schnellen Schritten auf mich zu. Ich wich zurück, bis ich die Wand hinter mir spürte. Er packte meine Handgelenke sehr fest und hielt sie über meinen Kopf. "Du tust mir weh!"
"Mir egal! Du wolltest es so! Kann ich nichts dafür wenn du mir meine Pistole nicht freiwillig geben willst!", antwortete er wütend.

"Geh jetzt hoch!", sagte er wieder ruhiger, bevor er meine schmerzenden Handgelenke losließ. "Ich hab aber Hunger!", protestierte ich. "Ist nichts gescheites da", antwortete er. "Dann kauf ein!" "Ich kann nicht! Ich muss noch was sehr dringendes erledigen" "Etwa die Leichen unserer Eltern verschwinden lassen, die du ermordet hast?", fragte ich während ich hoch ging. "Ja", sagte er eiskalt ohne Gefühle. "Ich lass mir was einfallen", sagte er noch, bevor er in den Keller ging und mich auf der Treppe alleine ließ.

Nächster Tag:

"Komm runter", rief mich mein Bruder. "Ja" Ich ging die Treppe runter und so schlau wie ich war, stolperte ich und flog die halbe Treppe runter. "Fuck...", stöhnte ich. Mein linker Fuß und mein rechter Arm taten höllisch weh. Ich stand unter Schmerzen auf und ging in die Küche. "Jetzt tu nicht so als ob das weh tut!" "Alter! Du bist auch nicht gerade die halbe Treppe runter gestürzt!", antwortete ich genervt. "Jaja"

"Ich hab die perfekte Idee wie du einkaufen kannst ohne das ich Angst haben muss, dass du abhaust!", sagte er glücklich. "Du nimmst eine Fußfessel mit GPS-Sender. Damit kann ich dich übers Handy verfolgen!" Ich hab kein Bock auf so ne Fußfessel! "Nein! Ich zieh so 'n Ding nicht an!", widersprach ich ihm. "Wenn du die anziehst, darfst du einkaufen und vielleicht mit deiner Freundin irgendwo hin.", entgegnete er mir. Wenn ich die anziehe darf ich vielleicht mit Elodie was machen und einkaufen gehen... "Ja okay ich zieh dieses scheiß Teil an"

Mein Bruder holte diese scheiß Fußfessel und mit einem 'Klick' war es um meinen rechten Knöchel geschnallt. Man brauchte einen Code, den ich übrigens nicht wusste, um das von meinem Knöchel zu entfernen. Ich freute mich einerseits auf Elodie, wenn ich sie überhaupt treffen durfte und andererseits freute ich mich nicht diese Fußfessel zu tragen.

"Du kannst einkaufen gehen", sagte Kyle. "Ich hab kein Geld? Ist dir das schon mal aufgefallen?", antwortete ich ihm. "Ja warte. Ich geb dir Geld. Und hier den Einkaufszettel", er gab mir das Geld und den Zettel. Ich musste sechs Tiefkühlpizzen, 4 Päcke Wasser, Spaghetti, Obst und Gemüse und noch so anderes Zeugs. "Wie soll ich das denn bitte alles tragen?" "Garnicht, ich fahr mit dem Auto", sagte er. Okay das ist logisch. "Zieh dir ne lange Hose an! Niemand soll ja deine Fußfessel sehen. Und ich gehe mit rein, nicht dass du einen Passanten ansprichst", erklärte er mir. Und das wiederum ist jetzt wieder unlogisch.

Ich zog mir eine graue Jogginghose an und ein weißes Top. Mein Arm und mein Fuß taten immer noch weh. An meinem Arm hat sich schon ein großer blauer Fleck gebildet. Also humpelte ich zum Auto und stieg beim Beifahrersitz ein. Beim Supermarkt angekommen, stiegen wir aus und ich humpelte neben meinem Bruder her. Gefühlt alle schauten uns an, besser gesagt nur mich. Okay, es wirkt schon komisch, wenn ein komplett in schwarz gekleideter Mann und ein humpelndes Mädchen in einen Supermark kommen.

"Such du die Pizzen und ich hol das ganze andere Zeug", sagte er und verschwand. Ich humpelte zu den Tiefkühlschränken wo die Pizzen drinnen waren. Ich wollte gerade eine Pizza nehmen als mir jemand an den Arm tippte der wehtat. Ich erschrak und zuckte zusammen. "Alles in Ordnung? Du wirkst sehr schreckhaft", die Stimme gehörte zu einer jungen Frau. "Ja... a-alles in Ordnung...", log ich. Ich kann ihr doch niemals die Wahrheit sagen. "Nein, du wirkst sehr schreckhaft, du humpelst und dein Arm tut weh. Außerdem ist da ein großer blauer Fleck und das ist definitiv nicht normal! Sicher das du nicht entführt wurdest oder zuhause misshandelt wirst?", fragte sie mich. "Nein... nein, fuck ich meine ja, ja alles in Ordnung...", antwortete ich nicht gerade überzeugend. "Du kommst mit zur Kasse. Ich will mal zur Sicherheit die Polizei rufen", ich wandte mich zum gehen ab, aber sie hielt mich an meinem schmerzenden Arm fest. Ich verzog mein Gesicht vor Schmerz.

Sie schob mich Richtung Kasse. Plötzlich hörte ich eine mir bekannte Stimme rufen: "Mum, ich dachte du wolltest die Pizzen holen?" Die Stimme gehörte 100 prozentig zu Elodie, meiner besten Freundin. Elodie's Mutter drehte sich mit mir um und jetzt schaute ich direkt in ihr Gesicht. "Hailey! Oh mein Gott! Warum hast du mir gestern nicht mehr geschrieben?Ich mach mir sehr große Sorgen um dich! Und warum hast du mich blockiert?" Sie kam auf mich zu und umarmte mich. Auch sie berührte meinen schmerzenden Arm. "Ich muss dir was wichtiges sagen! Mein Bruder hat meine ganzen Kontakte blockiert und hat mein Handy einkassiert, deshalb konnte ich nicht weiterschreiben. Ich werde von meinem Bruder seit zwei Tagen gefangen gehalten! Ich hab eine Fußfessel, dass ich überhaupt mal raus darf. Sag es bitte keinem! Nicht mal deiner Mutter! Bitte versprich mir das! Sonst bin ich tot!", flüsterte ich ihr ins Ohr, dass nur sie es hören konnte. "Okay, Schwestern Ehrenwort!", flüsterte sie genauso leise zurück.

"Hailey komm! Wir müssen dringend gehen!", rief mich Kyle. "Tschüss El!", verabschiedete ich mich noch leise von ihr. Er zog mich am schmerzenden Arm, meinem rechten Arm, zur Kasse. Von ein paar Leuten weiteten sich die Augen. Sehr wahrscheinlich wegen meinem schmerzverzerrten Gesicht.

Kyle blieb draußen plötzlich stehen, sodass ich in ihn lief. Er hatte wieder meinen rechten Arm gepackt, diesmal viel fester als vorhin im Supermarkt. Er tat jetzt mehr als höllisch weh.
"WAS HAST DU GEMACHT? DU HAST KEINE SECHS PIZZEN, NEIN DU HAST GAR KEINE PIZZA! WARUM?! HAST DU ES JEMANDEM ERZÄHLT ODER ZUGEFLÜSTERT?! ICH GLAUBE NÄMLICH SCHON! ICH HABS LEISE GEHÖRT! WENN ES INS FERNSEHEN ODER INS RADIO KOMMT...", er gab mir wieder eine Backpfeife, aber viel fester als letztes Mal,"DANN GNADE DIR GOTT!", brüllte er mich an. Es hatte sich eine Menge an Menschen um uns versammelt. Elodie und ihre Mutter standen ganz vorne. Ich sah meine beste Freundin flehend an, das so viel heißt wie: "Wenn du ihr irgendwas verrätst, dann bin ich so gut wie tot!"

Er zerrte mich ins Auto und schmiss mich regelrecht auf die Beifahrerseite. Er stieg selbst ein und sagte an mich gewandt: "Wenn wir zuhause sind, gibt es erstmal eine Tracht Prügel!"
Ich kauerte mich in den Sitz. Jetzt hatte ich aber wirklich richtig Angst!

Ein blutiges Geheimnis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt