Kapitel 3

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Am Morgen saßen wir alle gemeinsam am Tisch und frühstückten. Die Nacht konnte ich kaum schlafen, da mir der Mist von letzter Nacht noch im Kopf herumschwirrte.

Irgendetwas stimmte mit diesem Typen ganz und gar nicht, da bekam man beinah schon Angst. Alle von ihren Typen hatten zwar eine Macke, doch er? Er war anders und das war nicht positiv gemeint.

Während ich mein Brötchen aß, bemerkte ich schon wieder, wie er mich erneut anstarrte. So verging mir mein Appetit sofort, woraufhin ich es auf meinen Teller fallen ließ.

,,Stimmt was nicht?'' kam es von meiner Mutter.
Ich lehnte mich auf dem Stuhl zurück, verschränkte die Arme und schaute sie an.
,,Weiß ich nicht, frag deinen Freund doch mal'' entgegnete ich ihr.

Sie schaute ihn und dann wieder mich an.
,,Was soll das jetzt wieder heißen?'' fragte sie schon genervt und vorurteilend.
,,Ja Clay, was soll es heißen?'' wandte ich die Frage an ihn.

,,Ich weiß nicht, wovon du sprichst'' sagte er. Natürlich hatte er keine Ahnung, was auch sonst.
,,Kannst du uns einen Augenblick alleine lassen? Ich würde gerne mit meinem Sohn kurz unter vier Augen sprechen'' entgegnete sie Clay, der nickte und die Küche verließ.

Abwartend starrte ich sie an.
,,Was soll das?'' kam es von ihr.
,,Was soll was?'' fragte ich sie.

,,Wieso versuchst du ihn schon wieder schlecht dastehen zu lassen? Wieso kannst du mir mein Glück einfach nicht gönnen?'' sagte sie.
,,Dein Glück? fing ich an und schaute sie irritiert an.

,,Das nennst du Glück? Der Typ ist 9 Jahre jünger als du!'' fuhr ich fort.
,,Du schleppst hier irgendeinen weiteren Kerl ins Haus, mit dem du es mal länger aushalten kannst und nennst es Glück'' fügte ich lächerlich hinzu.

Sie schlug auf den Tisch und schaute mich sauer an.
,,Das reicht George!'' fauchte sie.
,,Du hast recht, es reicht langsam wirklich'' entgegnete ich ihr, stand auf und lief aus der Küche.

Im Wohnzimmer, in das man kam, wenn man aus der Küche lief, traf ich auf Clay. Dieser hatte natürlich heimlich zugehört - was kein Wunder war. Schließlich wusste ich bereits, dass er ein Spanner war.

,,Keine Ahnung, was du hier treibst, aber es ist mir auch egal - solange ihr mich aus eurer kleinen Liebesaffäre heraushaltet!'' entgegnete ich ihm, während wir uns gegenüber standen.
Er sagte nichts, sondern trug wieder nur sein dämliches Grinsen im Gesicht.

Ich hatte echt weder Nerven für meine Mutter, noch für ihre beschissenen Lover.
Sollte sie doch tun, was sie wollte. Sie war eine erwachsene reife Frau.

Sollte sie jedoch eines Tages durch ihre ganzen Typen mal dermaßen auf die Fresse fliegen, würde es mir egal sein. Ich hatte sie oft genug gewarnt, darauf angesprochen und versucht ihr klarzumachen, was sie da eigentlich mit ihrem Leben tat.
Wieso musste ich überhaupt die Mutter im Haus spielen, wenn sie die Mutter war?

Ich sollte mich mit meinen 18 Jahren durch die Gegend vögeln, auf Partys herumhängen, Alkohol, Drogen und was wusste ich alles für einen Scheiß konsumieren, aber nein - stattdessen spielte ich die meiste Zeit den Babysitter meiner Mutter.

Im Zimmer angekommen zog ich mir mein Shirt aus und holte mir ein Neues aus dem Schrank, da ich mich unter die Dusche stellen wollte.
Als ich mich gerade umdrehte und zur Türe laufen wollte, sah ich Clay plötzlich dort stehen.

Ich sah ganz genau, wie er auf meinen nackten Oberkörper starrte.
,,Trainierst du?'' kam es fragend von ihm.
Fassungslos starrte ich ihn an.
,,Schon einmal was von Klopfen oder Privatsphäre gehört?'' fauchte ich ihn an.

,,Mir gefällt die Art nicht, wie du mit deiner Mutter umgehst'' kam es nun von ihm.
,,Was interessiert dich das?'' entgegnete ich ihm desinteressiert und wollte mich an ihm vorbeiquetschen, doch er presste mich unerwartet gegen die Wand und schaute mir  dabei intensiv in die Augen.

,,Ich werde hier schon bald einziehen, falls du das noch nicht mitbekommen hast und dann werden andere Regeln herrschen'' sagte er mit einem ruhigen und bestimmenden Ton.
Ich schluckte und war erneut wie gelähmt.

Was nahm er sich eigentlich heraus? Er spielte sich auf, als wäre er keine Ahnung was und könnte über mich bestimmen, wie er es wollte.

,,Deine Regeln, so wie deine verdammten Spielchen kannst du dir in deinen Arsch schieben'' hauchte ich ihm leicht gereizt zu.
Erneut bildete sich dieses Grinsen in seinem Gesicht.
,,Du hast ein starkes Temperament, kleiner'' hörte ich ihn sagen.

Kleiner? Hatte er mich gerade aller ernstes kleiner genannt?
Ich presste vor Wut schon meine Zähne zusammen und lief ins Badezimmer.

Ich schmiss mein Shirt auf den Boden und stützte mich am Waschbecken ab.
,,Verdammter Mistkerl'' murmelte ich vor mich hin.


Der kleine George wird sauer haha.

Mothers BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt