Kapitel 1

11 0 0
                                    


Die verschneiten Tage ziehen einfach so an mir vorüber. Der kalte Wind der jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit mein Gesicht streift und der knirschende Schnee unter meinen Schuhen sind ein willkommener Gruß am frühen Morgen. Jetzt im Winter fühlt sich für mich alles so unwirklich an, noch mehr als sonst schon. Ich habe das Gefühl hier nicht her zu gehören. Ich wache morgens auf und fühle mich erschöpft vom Schlaf. Mein Job im kleinen Cafee' um die Ecke erfüllt mich nicht und ich fühle mich allgemein sehr schlapp. Ich starte jeden Morgen in die selbe trostlosigkeit die sich mein Alltag schimpft.

,,Mia ...Mia Hallo ist jemand Zuhause?" Ich drehe mich um und sehe meine Kollegin hinter mir. Sie ist recht groß also könnte ich sie gar nicht übersehen, selbst wenn ich wollte. Ich grinse sie schelmisch an.

,,Naja eigentlich hast du mich grade an meinen plänen gehindert, hier alles abzufackeln und mir durch das Geld aus der Kasse eine kleine Hütte auf Hawaii zu kaufen, aber nun muss ich das anscheinend hinten anstellen. " Sie schaute mich provokativ an.

,, Naja wenn du deinen Job machen würdest und wir Einnahmen haben würden, würde es auch dann nicht einmal für einen Meter Sand auf Hawaii reichen, höchstens für die Busfahrt in die nächste miefige Stadt." Sie fing an schallend zu lachen und ich stimmte mit ein, schliesslich hatte sie recht. Heute hatte sich nicht ein lumpiger Kunde in unseren Laden verirrt. Es ist genau der 24. Dezember und draussen Schneite es in einer Toure aber das sollte mich nicht stören, schliesslich gibt es für mich nur diesen Job, meine miese überteuerte 2 Raum- Wohnung und natürlich meine über alles geliebte Amelia. Sie muntert mich in jeder schwierigen Lage immer wieder auf, sie teilt zu dem meine Ansicht das wir unbedingt aus diesem Kaff verschwinden müssen.

,,Was meinst du wie lange wir hier noch versauern müssen?" Ich schaute sie an und versuchte ihre Gedanken zu lesen, während ich diese Frage schon aussprach.

,,Bei dem Gehalt und bei den Preisen unserer Wohnungen ... müssen wir wahrscheinlich darauf warten das uns ein Wunder passiert. " Ich musste schmunzeln, leider hatte sie damit recht.

,,Du bist aber heute wieder der strahlendste Sonnenschein. Sieh es nicht so eng vielleicht gibt uns Herr Akiwa bald eine so große Gehaltserhöhung, dass wir uns wenigstens ein Auto leisten können." Sie tippte sich mit dem Finger an die Stirn.

,, Na klar und als Bonus darfst du auch in seinem Haus übernachten und dich zu ihm ins Bett kuscheln ... Vergiss es! Da warte ich lieber noch bis ich mein Studium abgeschlossen habe und dann endlich raus aus dem Mief kann."

,,Ami ich glaube du vergisst da einen Punkt und zwar das du danach erst einmal etwas veröffentlichst was jemand kaufen möchte und sich ein Verlag für dich interessiert. Ich mein ich kenne das was du schreibst und ich liebe deine Geschichten, aber ich weiss natürlich nicht wie sie bei der breiten Masse ankommen. Verstehst du? Wir brauchen auch sehr viel Glück und bis dahin müssen wir uns noch mit diesem Mief zufrieden stellen." Amelia seufzte als ich ihr das sagte. So hatten wir uns beide unsere Zukunft nicht ganz vorgestellt. Wir studieren beide im Hauptfach Literaturt ich belege dazu im Nebenfach Historik und sie macht nebenbei einen Sport Leistungskurs. Wir sind ziemlich verschiedenk, könnten uns aber kaum besser verstehen. Sie ist sehr ruhig, aber in Sport eine richtige Kannone und eine unfassbare Perfektionistin. Ich dagegen bin ein Organisationstalent, verliere aber auch schnell die Fassung, wenn etwas nicht so klappt wie ich es mir vorgestellt habe, ausserdem liebe ich kleine Abenteuer und Rätsel. Wir gehen gemeinsam gerne in Escape Rooms, mit Bars oder Discos haben wir nicht viel am Hut, wir sind ziemlich introvertiert, zudem sind die Typen dort meistens eher verschoben und total komisch drauf. Wenn sie nicht sowieso schon komplett blau sind.

,,Wie wäre es wenn wir nachher zu mir gehen, schliesslich ist heute Weihnachten dann können wir uns ein wenig Wein zu Gemüte führen und uns darüber beschweren wie lästig unser Alltag ist ... Na was sagst du? " Ich schaue sie an und sie lächelt aufgeregt zurück, sie liebt es mit mir über die Leute zu tratschen die wir nicht leiden können und das sind immerhin eine ganze Menge, ich nicke.

NereosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt