KAPITEL 1

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KAPITEL 1:
„Du musst in diese Op, Masal!" schrie er mich an.
Ich blieb still.
„Willst du nicht auch wie alle anderen Menschen weiter leben?"
Ich zuckte mit meinen Achseln und blieb weiterhin still. Kein Wort kam aus mir raus und auch kein Wort kam mehr aus ihm raus.
„Abi?" (Bruder) - „Ja?"
Ich: „Ich habe zu sehr Angst. Zu sehr Angst von dieser Welt enttäuscht zu werden. Vielleicht ist es besser, diese Welt nicht sehen zu können"
„Es war immer deine Entscheidung, Masal„ - „Seit deiner Geburt warten wir auf diesen Moment."
Ich: „Ich wollte mir nicht sowas zum 18. Geburtstag wünschen!"
„Was sonst Masal? Es wird dein größtes Geschenk sein! Bis jetzt konntest du keines sehen, also was könnte besser sein als das?"
Ich: "Die Chancen stehen 50:50" - „Du wirst sehen! Wir glauben alle daran"
Und dann tratt ich in diesen kalten Op raum hinein. Ich sah nicht wie es aussah, aber es sah warscheinlich genauso aus, wie es roch. Nämlich wiederlich. Die Ärzte packten mich an meinen Armen. „Hierlang Masal" sagte eine männliche Stimme.
Er setzte mich auf einen Stuhl, oder ein Bett. Was es wirklich war, konnte ich erst nachdem ich dort hingelegt wurde, festellen. Nachdem ich eine Narkose einnehmen musste, ging die Op los.
Ich weiß nicht wie viele Stunden vergiengen, bis ich die Op hinter mir hatte, aber sicherlich waren es mehrere Stunden.
Ich konnte mir viele Sachen noch nie richtig beantworten. Zb. Wie ich aussah, das wusste ich nie. Wie ich mich verwandelte, das wusste ich auch nie. Wie man Stunden verfassen müsste, damit ich verstehe was "Zeit" überhaupt ist, wusste ich nie. Keiner konnte es verstehen. Vielleicht habe ich mich schon zu sehr an das gewöhnt und brauche kein Augenlicht mehr. Vielleicht ist die Welt nicht so, wie sie mir Caner immer erzählte..
Irgendwann hörte ich eine Tür aufgehen. „Sind Sie wach Masal?" fragte mich eine weibliche Stimme - worauf ich nickend antwortete.
Ärztin: „Dann können wir los legen"
„Womit?" fragte ich beängstigend.
Ärztin: „Willst du nicht sehen?" - „Werde ich sehen?" - „Das werden wir erfahren" sagte sie mit einer motivierten Stimme.
Danach spürte ich wie sie mir näher kam und mir an meinen Kopf fasste. Sie entwickelte irgendwas und befreite langsam meine Augen von einem Tuch.
Ärztin: „Das letzte Stück Tuch kommt jetzt ab, lass deine Augen so lange zu bis ich dich darum bitte sie zu öffnen, verstanden?" Ängstlich nickte ich und wartete bis sie das Tuch komplett von mir befreit hatte. „1,2,3 und jetzt öffne deine Augen!"

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