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Durch das Klopfen an meiner Zimmertür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Herein.", sagte ich leise und blickte gespannt auf die Hölzerne Tür, welche sich kurz darauf einen Spalt öffnete. Hereinspaziert kam mein Bruder. Er warf einen Blick auf meinen Schreibtisch, auf dem sämtliche neue Bücher lagen.
„Hast du deine Sachen schon gepackt?", fragte er nun und wandte seinen Blick zu mir. Hastig nickte ich mit meinem Kopf und stand aus meinem Bett auf. Ich ging auf meinen Schreibtisch zu und packte auch die restlichen Bücher in meine Tasche. „Und du?", stellte ich als Gegenfrage, woraufhin ich nur ein leichtes Nicken seinerseits bekam.
Wir verstanden uns zwar gut, aber dennoch waren wir oft zerstritten. All das liegt daran, dass ich in meinem ersten Schuljahr nicht nach Slytherin gekommen war. Richtig gehört. Ich, eine Malfoy, bin ein Gryffindor. Das ist auch der Grund dafür, dass mein Vater alles dafür geben würde mich aus diesem Haus und dieser Familie zu schaffen.
Wäre da nicht meine Mutter.. sie versorgt mich mit Liebe. Sie sorgt sich um mich, auch wenn sie dafür die verachtenden Blicke meines Vaters erhält. Sie steht zu mir und ich bin mehr als dankbar für all das, was sie bereits für mich getan hat. Sei es mich vor den Schlägen meines Vaters zu schützen, oder schlichtweg nur vor dummen Kommentaren meiner Mitmenschen.
Ich sehe meiner Mutter sehr ähnlich. Ich habe dunkelbraunes, fast schwarzes Haar und ebenfalls blonde Strähnen hinterm Ohr.
Meine Braunen Augen habe ich Gottseidank auch von ihr und nicht die meines Vaters.
„Geh jetzt schlafen, es ist schon spät.", Draco sah mich noch ein letztes mal an und verschwand dann wieder aus meinem Zimmer.
Der nächste Tag verging so schnell, da saß ich schon mit Harry, Hermine, Ron und Ginny am Gryffindor-Tisch und wir aßen zu Abend.
„Wie waren deine Ferien, Bonnie?", fragte mich Hermine, woraufhin sie ein „Wie immer.", bekam.
Sie wusste ganz genau, was wie immer für eine Bedeutung hat, weshalb ich bemitleidende Blicke von ihr kassierte.
Ich drehte mich zum Slytherin-Tisch um, um zu sehen, ob mein Bruder auch da war. Unsere Blicke trafen sich zwar kurz, doch er brach den Blickkontakt direkt wieder ab. Er mochte es nicht, wenn ich in Hogwarts viel mit ihm rede, schließlich hate unser Vater uns das verboten. Ich solle dem Ruf von Draco nicht weiter schaden und mich von ihm fern halten.
„Hast du eigentlich neue Bücher?", holte mich Hermine zurück aus meinen Gedanken. So aufgeregt wie sie diese Frage stellte, konnte man fast denken, ihr Leben hänge von der Antwort auf diese Frage ab.
Ich entriss mich auf ihrem festen Griff um meinen Arm und antwortete: „Ja, du kannst sie dir später ausleihen. Sie sind noch in meiner Tasche.".
Sie schien mit meiner Aussage zufrieden zu sein und wandte sich wieder zu Ron, der ganz aufgeregt davon berichtete, welche Streiche ihm die Zwillinge diese Ferien gespielt hatten.
Er kam nicht weit, da wurde er von den Zweien höchstpersönlich unterbrochen.
„Na Brüderchen, erzählst du von unseren zauberhaften, wundervollen Streichen, bei denen du dir fast in die Hose gemacht hast?", fragte der eine und beugte sich über die Schulter seines kleinen Bruders.
„Halt die Klappe, Fred.", war die Antwort von Ron und er schaute leicht beschämt zur Seite.
Die Zwillinge ließen sich jeweils links und rechts neben Ron fallen und saßen somit gegenüber von Hermine, Ginny und mir.
Ich mochte die beiden irgendwie. Zwar hatte ich nicht viel mit ihnen am Hut, aber ich unterhielt mich gern kurz mit ihnen. Gespannt hörte ich den beiden dabei zu, wie sie stolz von ihren Streichen berichten und musste ab und an über die Geschichten lachen.
Nach dem Essen beschlossen wir drei Mädchen hoch in unseren Schlafsaal zu gehen, den wir uns tatsächlich zu dritt teilen.
Dort angekommen gab ich Hermine meine Bücher und ließ mich dann auf mein Bett fallen.
Nach einer weile schaute sie von ihrem Buch auf.
„Wow, Bonnie. Die Bücher sind der Hammer. Darf ich mir das ausleihen und in Ruhe morgen in der Bibliothek lesen?", stellte sie mir nun die Frage. Als Antwort Nickte ich knapp mit dem Kopf und wandte mich dann zu Ginny, die eben von draußen wieder reingekommen war.
„Habt ihr lust etwas mit den anderen im Gemeinschaftsraum zu quatschen?", fragte sie nun.
„Natürlich!", gab ich begeistert von mir und sprang auf. Hermine tat es mir gleich und gemeinsam machten wir uns auf den Weg.
Als wir die Treppen unten waren, sah ich bereits drei andere Rotschöpfe auf der Couch verteilt sitzen. Außerdem saßen da Harry und noch ein paar andere Gryffindors. Ich setzte mich neben Harry und Ron auf das Sofa und lehnte mich entspannt zurück.
Ginny und Hermine saßen jeweils auf einem Kissen auf dem Boden und die Zwillinge teilten sich das andere Sofa.
Mein Blick schweifte durch die Runde und blieb bei George stehen, denn dieser starrte mich gerade förmlich an. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und bekam von ihm nur ein lachendes Kopfschütteln zurück.
Auf den fragenden Blick seines Bruders schüttelte er ebenfalls nur mit dem Kopf.
Als die anderen sich eifrig miteinander unterhielten, drehte ich meinen Kopf zu Harry.
„Wie läuft's eigentlich mit dir und Ginny?", fragte ich ihn augenbrauenwackelnd.
„Ich weiß nicht, wie ich es ihr sagen soll.", murmelte er und ich grinste ihn breit an.
„Vielleicht lädst du sie mal auf ein Butterbier oder so ein.", flüsterte ich ihm zu und stand auf.
„Ich geh schlafen, ich bin müde.", sagte ich in die Runde und drehte mich um.
Ich schenkte George noch ein Lächeln, was er direkt erwiderte. Warum ich ausgerechnet ihn angelächelt hatte, wusste ich selbst nicht genau. Es hatte schließlich eh nichts zu bedeuten.
Oben angekommen putzte ich meine Zähne, zog mich um und legte mich dann in mein Bett.
Ich war so müde, dass mir meine Augen direkt zu fielen und ich in einem traumlosen Schlaf gerissen wurde.

George Weasley x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt