Die grosse Königin

8 1 0
                                    

Die Beiden gingen voraus und öffneten die Tür. Die Halle war groß und beleuchtet, außerdem roch sie ganz typisch, wie eine Turnhalle eben roch. Wie ich das vermisst hatte.... Oikawa und Iwaizumi drehten sich zu mir um und Oikawa zeigte mir, wo die Umkleide für Mädchen war. Ich nickte und sah, wie sie in die Tür nebenan gegangen sind. Also betrat ich die Umkleidekabine und zog mich um. Meine schwarze Leggins vom Alltag tauschte ich gegen eine andere schwarze Leggins ein. Meinen schwarzen Pullover zog ich aus und zog stattdessen ein langes schwarzes Shirt, darüber kam dann das Trikot. Bevor ich meine Schuhe nahm, befestigte ich noch meine Knieschoner, die ich mit einem gekonnten Griff nach unten abklappte und sie jetzt an meinen Knöcheln saßen. Schließlich brauch ich sie erst beim Spiel und nicht beim Aufwärmen. Dann kamen meine Schuhe und schon begab ich mich auf den Weg nach unten. Als ich die Turnhalle betrat, standen schon ein paar Jungen in der Mitte auf dem Feld. Auch das Netz war schon aufgebaut. Ich beschloss, ebenfalls zu ihnen zu gehen und auch Oikawa stand schon da und wartete auf die restlichen Leute. Die kamen direkt hinter mir. Sobald alle versammelt waren, begann er zu sprechen:
„Hallo! Heute sind die Coaches nicht da, also trainieren wir alleine. Ich möchte euch noch jemanden vorstellen: meine neue Adoptivschwester. Seid bitte nett zu ihr, ja?"
„Ja!", ertönte es einstimmig von der Mannschaft. Daraufhin fragte ein Junge:
„Wie heißt du?"
„Y/n n/n"
„DIE y/n n/n?!", fragten mehrere durcheinander.
„Die mal in dieser Sportzeitung war? Die Königin des Spielfeldes?"
„Ja! Genau die! Die aus ihrem Team geworfen wurde!"
Da war es. Da war all das wieder, was ich vergessen wollte. Ich hatte es noch nicht erwähnt, vor dem Umzug ging ich auf die Shiratorizawa und auch dort in das Mädchen Volleyballteam. Aus dem ich dann, wohlgemerkt, rausgeworfen wurde. Knappe zwei Monate danach wurde ich auch schon von Familie Oikawa aufgenommen. Als ich gerade noch im Gedanken versunken war, bemerkte ich nicht, wie die anderen mich mit Fragen löcherten. Noch bevor ich etwas entgegnen konnte, stand der Kapitän zwischen mir und dem Haufen Jungen, ehe seine Stimme durch die Turnhalle dröhnte: „Jetzt seid leise! Sie wird heute bei uns als Zuspieler mitspielen. Ihr nehmt sie auf und bezieht sie mit ein. Und da gibt es auch nichts dran auszusetzen. Verstanden?!"
„HAI." Hörte man die Stimmen der Gruppe synchron, wobei sie sich danach in kleinere Grüppchen aufteilten und ich die Blicke, die förmlich Löcher in meinen Rücken bohren, spüren konnte. Die Lästerei ist auch kaum überhörbar, als sich mein neuer Adoptivbruder zu mir gesellte und mir ermutigend zusprach: „Hör da nicht drauf und zeig denen einfach, dass das Vergangenheit ist und du auch anders kannst. Okay?" Ich nickte, womit er sich wohl zufrieden gab. Denn nun erklärte er den Ablauf und dass wir in der zweiten Hälfte des Trainings dann gegeneinander spielen werden, wobei ich als Zuspielerin im gegnerischen Team von Oikawa spielen sollte. Als es dann soweit war, begab ich mich vor ans Netz, um später zuspielen zu können. Ich riss mich zusammen, einfach normale Vorlagen hoch und in einem guten Abstand zum Netz zu spielen und mich nicht über die Spielweise der Angreifer aufzuregen. Das klappte auch überraschend gut. Nach einer kurzen Trinkpause beschlossen wir in dem Team, in dem ich mich befand, dass ich mit einem der Spieler, der bis jetzt den Libero übernahm, die Plätze tauschte. In meiner alten Mannschaft versuchte ich mich auch eine Zeit lang als Libero, aber auch der Platz wurde mir irgendwann abgenommen, obwohl ich fand, ich spiele besser. Das Spiel ging weiter. Oikawa hatte seinen Aufschlag, der in der letzten Runde auch schon ordentlich Kraft mitgebracht hatte. Da ich jetzt hinten stand, war ich mir sicher, dass er auf mich zielen würde. Sonst wirkte er recht nett auf mich, aber hier beim Spiel nahm er keinerlei Rücksicht, ein Problem damit hatte ich aber auch nicht. Aus meinen Gedanken gerissen schoss der Ball schon auf mich zu, doch war er noch zu bekommen. Mit einem Ausfallschritt nach rechts streckte ich meine Arme aus und schickte den Ball vor zu dem jetzigen Zuspieler. Der Angreifer schlug den Ball mit Wucht über das Netz und man hörte nur noch das Aufprallen des Balles auf der gegnerischen Seite. Oikawa, an dem der Ball soeben knapp am Gesicht vorbei geflogen war, schaute mich mit einem verstörten Blick an. Woraufhin er auch seine Sprache wiederfand.

~Oikawa POV, Zeitpunkt Aufschlag~
Mit dem Ball in der Hand lief ich entspannt zur Aufschlagslinie hinter uns stellte mich auf. Ein paar Mal prellte ich den Ball auf den Boden, warf ihn hoch an, lief an und sprang ab. In diesen paar Momenten wägte ich ab, wo ich den Ball hinschlagen würde. Ich brauchte nicht lang, um mich für y/n zu entscheiden. Das tat ich aber auch nur, weil ich es eben mal austesten wollte. Siegessicher mit einem Lachen im Gesicht lief ich auf meine Position zurück. Doch ich hörte den Ball nicht auf dem Hallenboden aufkommen, sondern auf Haut. Ein Blick auf die andere Feldseite zeigte y/n die den Ball mit Leichtigkeit annahm. Mir klappte die Kinnlade runter. Noch bevor ich reagieren konnte, war der Punkt schon für unsere Gegner gefallen. Noch immer im Bann starrte ich von y/n auf den Ball. Wie? Als ich mich wieder gefangen hatte, ging das Spiel weiter. Nach dem Training hatte ich auf jeden Fall vor, y/n darauf anzusprechen.
Das Training verging wie im Flug und ich verabschiedete alle, nachdem ich aus der Umkleide trat. Unten angekommen trafen Iwa- Chan und ich schon auf y/n. Ich ging auf sie zu und wir gingen in Richtung Tor, als wir von Iwa unterbrochen wurden, der noch einmal zum Sprechen ansetzte.
„Ah n/n, Shittykawa hat sicher schon wieder vergessen, dich zu fragen. Morgen treffen wir uns mit ein paar Freunden. Sie gehen auf die Nekoma. Wir wollten dich fragen, ob du vielleicht mit willst? Es wäre sicher gut, noch eine vernünftige Person dabei zu haben." Wie ein Schlag traf es mich und ich erinnerte mich wieder, was man mir anscheinend im Gesicht ablesen konnte, denn die Beiden blickten mich belustigt an. Das Iwa mich eigentlich schon wieder beleidigte, ignorierte ich mal. Dann wandten wir uns an y/n.

~y/n POV~

Wollten die mich ernsthaft dabei haben? Oder war das nur aus Höflichkeit? Etwas unsicher blickt ich zwischen den Beiden, die vor mir standen, hin und her. Ich fing an zu sprechen und sagte: „Ich denke nicht. 1. kenne ich die Leute nicht und 2. will ich euch nicht auf der Pelle hängen." Bevor Oikawa zum Sprechen ansetzte, wurde er schon von seinem besten Freund unterbrochen. „Aber bitte!", brachte er flehend hervor. „Ich kann doch nicht Oikawa und den Kapitän von Nekoma den ganzen Tag am Hals haben, ohne vernünftige Unterstützung." Oikawa war etwas eingeschnappt und schmollte, was mich in mich rein lachen ließ. Nach mehreren Überredungsversuchen der Beiden, gab ich nach und sagte zu. Sie strahlten über beide Ohren und wir beschlossen, nach Hause zu gehen. Am Schultor verabschiedeten wir den Vize Kapitän.
Also würde ich morgen Freunde von Oikawa kennenlernen. Ich hoffe, ich komme mit ihnen klar....
—————————————————————————
Heyheyhey
Hier ist ein neues Kapitel, vielleicht kommt es irgendwann, dass mehr Leute die Geschichte lesen. Aber wenn nicht, dann eben nicht. Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und dann einen guten Start in die neue Woche!
Yohoo sayonara ihr Lieben Leute ^^

Wofür? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt