Der Wolf weckte mich auf. Er hat nichts gesagt, gejault oder was auch immer, nein, er hat ihr mir Reh ins Gesicht geworfen. Ich öffnete die Augen und versuchte das Tier vom Kopf zu zerren. Ich setzte mich wütend auf und schaute den Wolf genervt an. Er schaute mich einfach nur an und hechelte. "Dir auch einen guten Morgen", schnauzte ich ihn an. Ich gähnte und rieb mir müde die Augen. "Na wenigstens was zu essen."
Ich überließ ihm den rohen Kopf, die Beine und das Hinterteil. Am Abend zuvor, hatte ich noch ein Gitter gefunden, welches ich dann mit dem Holz zu einem 'Grill' machte. Dies legte ich übers Feuer und briet mir den Rest. Ich konnte es kaum erwarten in dieses so saftige Fleisch reinzubeissen. Der Wolf hatte seines mit gierigen Bissen runtergeschlungen. Name? Ein normales menschliches Wesen würde eher höllische Angst vor ihm haben und denken, dass er einen auffrisst, und ich? Sorglos und ohne Furcht esse ich mit einem Wolf und gebe ihm einen Namen. Das ist doch echt verrückt? Oder? Hm, nein. Denke nicht. Während ich aß, dachte ich mir einige aus. "Wie wär es mit Moon?", fragte ich den Wolf, als Antwort bekam ich ein Bellen. "Na gut, Moon, braver Wolf. Danke fürs Essen." Ich streichelte seinen Kopf und knabberte weiter an meinem Fleisch.
Selten fährt ein Auto vorbei. Ich schaute mich sicherheitshalber aber trotzdem um, bevor ich langsam zum Abgrund schlurfte. Vorsichtig kniend, um nicht gleich runterzufallen, schaute ich ängstlich runter. "Meine Fresse, ist das hoch!" Die Steine unter mir waren lose. Plötzlich lockerte sich ein Stein, an dem ich mich festhielt. Ich schrie kurz auf und rutschte runter. Panisch versuchte ich mich irgendwo festzuhalten. Ich hing 147km über einem Abgrund und hielt mich an losen Steinen fest, die bald nicht mehr halten werden. Große Angst stieg in mir auf und ein eiskalter Schauder lief mir über den Rücken. Nur mit viel Mühe schaffte ich es, einen Schwall aus Tränen zu unterdrücken. Auf meiner Haut bildeten sich kleine Huckel. Gänsehaut. Ich schluchzte laut und versuchte mich nach oben zu stemmen. So oft ich es auch versuchte, ich schaffte es einfach nicht. Ich war einfach zu schwach. So hing da und wusste nicht was ich tun sollte. Würde es was nützen Hilfe zu schreien? Ich drehte meinen Kopf zur Seite und entdeckte etwa einen Meter neben mir einen an der Steinwand hängenden, grauen Strick. Habe ich wahrscheinlich übersehen. Ein fürchterlicher Gedanke schoss mir durch den Kopf. "Wollte sich da jemand umbringen oder was?" Angeekelt stellte ich mir das vor. "Bah!", rief ich und schüttelte den Kopf. Ohne weiter darüber nachzudenken, griff ich nach dem Strick, schaute schnell runter und ließ los. Ich schrie laut auf und konnte mich gerade noch an dem Seil festhalten. Auf der Stelle übergab ich mich und heulte los. Ich konnte es nicht fassen. Verwirrung, Angst, Trauer. Fassungslos schaute ich noch mal nach unten und würgte gleich nochmal. Meine Haut färbte sich jetzt schneeweiß, weißer als sie sonst schon war. Was ich auch übersehen habe: Den Ast unter dem Strick. Die Leiche die am Ast festhing und rumbaumelte.
5 Reads, 2 Kommis und 5 Votes für das nächste Kapitel :3

DU LIEST GERADE
Fvckxng life - Das Leben kann schwer sein
Teen FictionSie wachte auf einer Straße auf und wusste nicht wer sie ist. Sie erinnert sich nicht an ihren Namen, nicht an ihr Alter, an gar nichts. Sie stand auf und ihr Leben veränderte sich. Sie ist besonders. Aber sie weiß es nicht.