Kapitel 2:
„Lilly kommst du mit?", frage ich sie und ziehe sie leicht an ihrem Arm. „Was?!", sie schaut sich verwirrt um und sieht mich an. „Ja natürlich." Ich greife nach ihrer Hand und stehe auf. „Tim wir sehen uns spätestens auf der Strecke?!", ich sehe ihn herausfordernd an und nehme unsere Tabletts. „Naja ich werde dich nur in meinem Rückspiegel sehen.", er lacht kurz und lehnt sich dann wieder zurück. „Davon träumst du!", entgegne ich ihm „Und komm nicht wieder zu spät zum Training! Du weißt das Jeff das nicht leiden kann!"
Nach dem wir wieder draußen sind laufen wir durch das Fahrerlager zurück zum BMW Stützpunkt. „Wollen wir nicht lieber jetzt nachhause fahren?", fragt mich Lilly hoffnungsvoll. „Baby du weißt das ich nicht weg kann.", mit einfühlsamer Stimme antworte ich ihr. „Du könntest wenn du willst!", sagt sie leise. „Du weißt doch wie viel du mir bedeutest und das ich alles für dich tun würde?, aber dieser Sport ist das was ich immer machen wollte. Schon als kleiner Junge bin ich jede Freie Minute Kart gefahren und habe mich stetig verbessert. Und jetzt bin ich hier... mehr hätte ich mir nicht wünschen können.... Eine bessere Frau als DICH hätte ich mir niemals erträumen können! Und ich möchte beides behalten.", erkläre ich ihr und küsse sie sanft. Ein paar Tränen laufen ihre Wange runter und sie sieht mich leicht lächelnd an. Ich streiche ihr die Tränen aus dem Gesicht und umarme sie ganz fest. „Bitte sei vorsichtig da draußen!.... Versprich es mir!", flüstert sie. „Ich verspreche es dir!", entgegne ich.
Ich nehme wieder ihre Hand und wir gehen weiter bis zum Fahrerlager von BMW. „Das Training beginnt gleich.", sage ich ihr und gehe mit ihr nach drinnen. „Du weißt wo die Lounge ist?", frage ich und lächle sie an. „Ich war schon so oft hier... Natürlich weiß ich wo sie ist.", sie seufzt leise und gibt mir noch einen Kuss. „Pass auf dich auf!", sie sieht mir tief in die Augen und lächelt leicht. „Ich werde vorsichtig sein!", ich küsse ihre Stirn und warte noch bis sie noch oben gegangen ist. Ich laufe von dem Lager durch die Security Posten zur Garage. In der Garage angekommen laufe ich zum Kommando stand und stelle mich neben Jeff: „Muss ich noch irgendetwas wissen, bevor es zurück auf die Strecke geht?", frage ich ihn und klopfe ihm auf den Rücken. „Für das Training jetzt, haben sich die Bedingungen nicht geändert. Sei trotzdem vorsichtig, die Strecke ist etwas abgekühlt.", sagt er gelassen und Tipp etwas auf seinem Bildschirm ein. „Danke Jeff!", rufe ich während ich auf dem Weg zurück zur Box bin.
Ich nehme mir meinem Helm von der Ablage und setzte ihn auf. Als ich gerade die Tür von meinem BMW schließen wollte, hält diese jemand fest: „Du willst doch nicht los fahren ohne mir einzuschlagen!?" Tim öffnet die Tür wieder und hielt mir seine Hand hin. Ich schlage ein und sehe ihn herausfordernd an: „Diesmal wirst du hinter mir auf dem Scoreboard stehen!" Tim lacht kurz laut auf: „Das werden wir ja noch sehen!" „Viel Glück dir!", sage ich und lege beide Hände auf das Lenkrad. „Dir auch!", er schließt die Tür und geht zu seinem Mechaniker.
Ich zeige den Daumen nach oben und starte meinen Motor. Nachdem die Boxen Crew mich von dem Tankschlauch und den Systemen abgenommen hab fahre ich aus der Boxengasse auf die Strecke.
Nach einigen Kurven in denen ich beinahe im Kiesbett gelandet bin, schalte ich den Boxenfunk ein: „Jeff, die hinteren Reifen blockieren in den langgezogenen Kurven! Ich kann nichts dagegen tun!" „Alles klar, komm rein und wir überprüfen das!", sagt er und schaltet den Funk wieder aus.
Zurück in der Garage steige ich aus dem Auto aus, setzte meinen Helm ab und laufe zum Daten Bildschirm: „Was soll das?! Gerade eben hat doch alles funktioniert!" Mein Blick schweift auf das Scoreboard. Alle haben mittlerweile eine fliegende Runde gesetzt. „Ich bin Fünfzehnter, so kann das nicht weiter gehen!", rege ich mich auf. „Woran denkst du liegt es denn?", fragt mich Philipp mein Renningeuier. „Stellt den Radsturz etwas mehr nach unten und den Heckflügel etwas nach oben!", antworte ich ungeduldig. „Machen wir sofort!", sagt er und geht zu den Mechanikern.
Als sie alles geändert haben was ich gesagt habe, fuhr ich wieder raus. Jeff schaltet sich in den Funk und sagt: „Geh jetzt aufs ganze! Wir brauchen eine gute Runden!" Danach schaltet er den Funk wieder ab, und ich fahre weiter. Nach ein paar Runden zum Einfahren, setzte ich alles auf meine letzte Runde in diesem Training und gebe alles was ich kann.... Durch die letzte Kurve riskiere ich meine gute Runde und komme mit zwei Reifen leicht auf den Kies, ich gebe so viel Gas wie es nur möglich ist und komme über die Ziel Linie ... „Gute Arbeit Fabio!!", höre ich Jeff durch den Funk. „Das ist P1!", höre ich ihn. Ich steure den Wagen zurück in die Garage und steige aus. In der Garage wartet auch schon Tim, der mir auf den Rücken klopft als ich aus dem Auto steige: „Wo hast du das wieder hergeholt Fabio?!", sagt er lachend. „Ich hab dir gesagt das ich dich nicht nochmal vor mich lasse.", antworte ich ihm zufrieden, während ich meinen Helm abnehme und ihn auf die Ablage lege. „Du warst 4 Zehntel schneller als Linus?! Jetzt sag schon wie du das gemacht hast!", drängt er mich. Ich streiche mein blondes Haar zurecht und drehe mich zu ihm um: „Ich bin einfach in der letzten Kurve früher aufs Gas." Er schüttelt den Kopf und geht zu den Systemchecks: „Du solltest dich wahrscheinlich bei deinem Schatzi melden, sie ist doch immer so nervös." Seine Stimme klingt etwas spöttisch. „Nicht für alle ist dieser Sport ein Spaß..... Was ist eigentlich mit deiner Frau? Wir sind einmal in Deutschland und sie ist nicht hier?", frage ich ihn und gehe Richtung Tür. „Sie kommt erst zum Rennen.", sagt er und tippt etwas auf dem Bildschirm ein.