1. Kapitel

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Es war halb sechs am frühen Morgen, als mich mein Wecker aus dem Schlaf riss. Ich hasse es so früh aufzustehen, aber das muss man halt leider wenn man heute Dienst hat. Ich griff nach meinem Handy, welches neben mir auf dem Nachttisch lag. Ein Glück hat es über Nacht geladen und jetzt 100%. In letzter Zeit ist das nicht so oft der Fall.
Mein Aufladekabel ist irgendwie kaputt gegangen. Ich brauche dringend ein Neues. Am besten ich fahre nach der Arbeit erstmal direkt zu Mediamarkt.
Ich checkte Insta ab. Das ist bei mir irgendwie nach dem Aufstehen zu einem festen Ritual geworden. Ich muss ja wissen was über Nacht so passiert ist. Das erste was ich sehe, ist ein Bild von einem RTW(Rettungswagen). Ich folge einfach zu vielen anderen Sanitätern.

Vielleicht ist hier jetzt ein guter Zeitpunkt um sich vorzustellen: Ich heiße Lily, bin 25 Jahre alt und Notfallsanitäterin. Das ist mein absoluter Traumberuf seit dem ich klein war und ich muss sagen es ist wirklich ein unglaublich schöner Beruf, auch wenn man viel Leid sehen muss. Mich motivieren einfach jeden Tag aufs neue die Menschen, die sehr dankbar für unsere Hilfe sind und es macht einen einfach glücklich wenn man ein Leben rettet. Zwar passiert das nicht in jedem Einsatz - ein Kollege von mir sagte Mal: ,,Wir helfen mehr als, dass wir retten."- aber es macht einen wirklich stolz, egal wie oft man wirklich rettet.

Nach 20 Minuten zwang ich mich dann auch endlich mal aus meinem Bett. Wieso muss das nur so unglaublich weich sein? Ich ging ins Bad am anderen Ende meiner kleinen Wohnung und begann damit mich zu waschen.

Nun wird es Zeit fürs Frühstück. Der Blick in den Kühlschrank war eine pure Enttäuschung. Ich habe es mal wieder nicht geschafft einzukaufen. Mein Dienstplan ist zurzeit purer Müll. Also nehme ich eben das was da ist. In einer alten Packung Hüttenkäse war noch ein Rest drin. Ich roch daran. Der ist auf jeden Fall noch gut. Ich schnitt mir eine Scheibe Brot ab. Wenigstens war das noch frisch, immerhin ist es erst von gestern.

Schnell noch Zähne putzen. Ich habe irgendwie die Zeit vergessen und bin nun spät dran. „Mist mist mist, das kann doch nicht wahr sein!" Ich suchte verzweifelt nach meinem Schlüssel. Wenn ich einmal Zeitdruck habe, bekomme ich echt nichts mehr auf die Reihe. Da ist er endlich. Seltsamerweise lag der Schlüssel unter dem Wohnzimmertisch. Keine Ahnung wie der da hinkommt. Jacke an und auf geht's. Es war ein lauer Septembermorgen. Wie sehr ich diese Stimmung liebe. Ich machte mich zu Fuß auf den Weg zur Wache. Zum Glück ist der Weg von mir aus nicht weit.

If Heaven had visiting hoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt