-Prolog-

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-Naill PoV.-
Toll jetzt sitzt ich hier. Irgendwo im nirgendwo. Und zwar seit fünf Tagen. Fünf Tage ist es her, dass mein "Besitzer" mich ausgesetzt hat. Er sagte, dass selbst ein schneller Tod zu gut für mich wäre, denn ich war so erbärmlich und nutzlos. Er hätte mir ja gerne bei meinem langsamen, grausamen, schmerzvollen Tod zugesehen, doch er musste sich um die nicht vollkommen misslungenen "Experimente" kümmern. Ich glaubte ihm voll und ganz. Ich war erbärmlich und nutzlos und hässlich obendrein. Ich hatte den Tod verdient, doch nicht einmal dieser war mir vergönnt. Ich war es gewohnt zu leiden und trotzdem hatte ich das Gefühl es wäre noch nie so schlimm gewesen. Gott wollte mich quälen, oder der Teufel hatte Gefallen an den Spielchen mit mir gefunden, was weiß ich... . Eins wusste ich jedoch. Ich hatte niemals eine Chance gehabt. Eine Chance auf eine Freundschaft, oder gar Bildung. Ja, eine Chance zu leben.
Ich dachte nicht weiter darüber nach, biss die Zähne zusammen und stampfte weiter durch den Schnee. Es war mitten im Winter und ich spürte kaum noch ein einziges Körperteil. Wenigstens konnte ich durch den Schnee Wasser zu mir nehmen. Ich hatte eine große kaputte Decke auf einem Müllberg gefunden und sie hielt mich am Leben. Zwar stank sie erbärmlich nach allem was Menschen eben so wegwarfen, dennoch hielt sie mich am Leben. Ich sah einen kleinen Wald rechts von mir. Viele große Bäume standen dort. Am Waldrand erblickte ich noch einen einzelnen Baum. Er war kleiner als die anderen und stand etwas entfernt. Er war ganz allein. Hilflos. Freundlos. Er war wie ich. Alleine gelassen. Verabscheut. Erinnerungen durch fluteten mich. Ich spürte Tränen in meinen Augen aufkommen, wollte aber nicht weinen. Ich hielt mich zurück. Es würde nichts bringen. Meine nackten Füße holten mich in die Gegenwart zurück. Sie waren vom Laufen aufgescheuert, trotzdem lief ich weiter und weiter um nicht zu erfrieren. Ich lief seit gestern in dem Graben neben einer großen Straße, auf der sehr schnelle Autos fuhren. Ich hatte nicht gewusst, dass es so lange Straßen gab, aber ich versuchte irgendwo Zivilisation zu finden, denn wo Menschen waren, gab es auch Essen und ich stand kurz vor dem Hungertod. Warum ich denn nicht einfach aufgab? Diese Frage konnte ich mir selbst nicht beantworten, doch ich hörte fehrn allen Verstandes auf mein Herz und dieses ermutigte mich jede Sekunde aufs neue, noch nicht aufzugeben.
Ich erblickte ein großes Schild mit Pfeilen und Buchstaben direkt über mir. Ich konnte nicht lesen, dennoch gab es mir Hoffnung und ich folgte weiter der Staße bis zu einer Abzweigung. In weiter Fehrne erkannte ich Hochhäuser. Eine Stadt! Vielleicht auch ein Dorf, ich kannte den Unterschied nicht, aber das war mir egal. Ich hatte es geschafft. War ich vielleicht doch kein Versager? Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.Wie lange hatte ich nicht mehr gelächelt? Es war definitiv eine Ewigkeit her. Zu scheußlich bin ich um zu lächeln. Was hatte es geschafft mir ein Lächeln zu bringen? Die Stadt? Es verschwand sofort wieder, als ich die Angst, die in mir aufstieg, bemerkte. Vielleicht hatte ich ja Zivilisation gefunden. Doch viel wahrscheinlicher war: Ich hatte meinen Tod gefunden...

-Danke fürs Lesen . Falls ich euch etwas sagen möchte werde ich das zukünftig am Ende eines Kapitels(wie jetzt auch) schreiben... .-

Hybrid >Niam<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt