Kapitel.2

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Langsam öffne ich die Augen.

Eine kleine Birne hängt von der Decke und erleuchtet den Raum. Kalte Backsteinwände umgeben mich und mein Körper liegt auf einer alten, durchgelegenen Matratze. Keine Fenster, nur eine Türe. Ich stehe auf und renne zur Türe. Auch nach langem Rütteln lässt sie sich nicht öffnen, ich schlage gegen die Tür Rufe nach Hilfe doch niemand scheint mich hören zu können. Ich lasse mich an der Tür herunter gleiten und schütze den Kopf verzweifelt in die Hände. >>Hilfe, Bitte Hilfe<< leise fange ich wieder an zu weinen. Panisch suche ich nach meiner Handtasche doch ich finde sie nicht. Wo bin ich? Meine Verzweiflung siegt und ich lasse mich auf der Matratze nieder. Ich höre Schritte und plötzlich öffnet sich die Tür.

Ein Mann...nein viel mehr ein Teenager. Er hat braunes Haar, braune Augen einen Muskulösen Körper und sein Gesicht zieren Muttermale. Ich rutsche an die Wand und drücke meine Knie so eng wie möglich an mich. Er kommt näher...immer näher und dann steht er vor mir. >>Na meine kleine, wie geht es dir?<< er streichelt mir die Haare aus dem Gesicht und lächelt mich an. >>Ist das eine ernstgemeinte Frage? Du hast mich entführt und mich hier eingesperrt also ich denke mir geht es super<< gebe ich Frech zurück und schon habe ich seine Hand an meinen Oberarm. >>Liz, merk es dir, Respekt ist das wichtigste um zu überleben.<< Er nähert sich meinem Gesicht und küsst meine Stirn. Dieses ekelerregende Schwein! >>In 10 Minuten gibt es etwas zu essen. Ich werde dich nur einmal rufen..hast du gehört kleines..nur einmal und dann bekommst du noch eine warme Dusche und ein vernünftiges Bett. Verstanden?<< er packt mein Gesicht und drückt meine Wangen zusammen. Ich blicke ihm in die Augen und nicke einfach nur. >>Dann bis gleich meine kleine<< er steht auf, lässt von meinem Haar ab und geht aus der Tür. Ich werde hier definitiv alt, ich werde sterben. Wieso ist mir denn noch niemand zu Hilfe gekommen? Ich wuschelte durch mein Haar und höre ihn rufen. Ohne Wiederwilligkeit laufe ich die Treppe hoch und betrete das Esszimmer. Och bin überrascht denn er hat den ganzen Tisch wunderschön gedeckt. Das Essen dampft und ich setze mich elegant gegenüber von ihm.

>>Nimm dir was du willst süße, möchtest du einen Wein?<<

Ich bediene mich an der großzügigen Auswahl und schüttel den Kopf >>Wasser bitte<< Ich klinge Ängstlich jedoch steht er auf und geht mir eine Kanne Wasser holen. Sofort schütte ich es in mein Glas und trinke es in einem Zug aus. Er setzt sich wieder hin und fängt an zu Essen. Werde ich jemals wieder hier weg kommen. Wo bin ich überhaupt? >>Ich heiße übrigens Dylan..du bist Liz richtig?<< Ich nicke leicht irritiert. Woher kennt dieser kranke Bastard meinen Namen?

Er sieht grade richtig nett aus...irgendwie? Liz was ist mit dir los mein Gott er hat dich entführt. >>Lizzy was liegt dir auf dem Herzen? Was möchtest du Fragen? Los sag schon. Du kannst auch reden, ich werde dir nicht wehtun.<< Abwartend blickt er in mein Gesicht und ich schlucke das Stück Fleisch in meinem Mund hinunter.

>>Wi...wieso bin ich hier?<< er legt Gabel und Messer auf seinen Teller und faltet seine Hände auf dem Tisch zusammen. >>Ich habe dich beobachtet Liz, jedoch hast du mich nicht beachtet...ich kann das verstehen. Du bist aufgebracht weil ich dich "entführt" habe, aber Liz so ist es nicht. Ich habe Interesse an dir gezeigt aber du nicht an mir. Ich war unscheinbar, so unscheinbar das mich niemand gesehen hat. Nicht mal die Nerds aus der Schule haben mich beachtet. Ich bin die unterste Kategorie von euch, der Psycho.<< er klingt Sauer. Er steht auf, geht um den Tisch und schon steht er hinter mir. >>Liz du bist hier weil du lernen sollst mich zu beachten. Du wirst Disziplin lernen kleines. Für dich mag ich ein Psychopath sein aber ich habe dich zu mir geholt damit du ganz allein mir gehörst.<< er haucht in mein Ohr und streicht mein Haar zurück. Tränen steigen in meine Augen und ich habe immer noch kein klares Bild vor mir. Ich habe ihn nie beachtet? Was meint er...ich hab ihn noch nie gesehen. Er hätte mir Auffallen müssen, wenn er auf unsere Schule gegangen wäre. >>So jetzt iss weiter sonst wird das Essen kalt.<< wieder nimmt er gegenüber von mir Platz und isst weiter. >>Dylan?<< er schenkt mir einen bösen Blick >>Iss Liz<< Okay klasse ich habe ihn wütend gemacht...toll. Ich nicke verständnisvoll und esse weiter.

>>Hilf mir beim Abräumen<< befehlt er. Sofort setze ich mich in Bewegung und folge ihm in die Küche. Mich erstaunt das Haus, es ist modern und riesig. >>Das Badezimmer ist oben, zweite Tür rechts.<< er umarmt mich von hinten und plötzlich habe ich komplett vergessen das er mich entführt hat. Ich lehne mich an seine Brust und er hält mich fester. >>Was ist los Lizzy muss ich mitkommen?<< Ich löse mich und schüttel den Kopf. >>Da..Danke Dylan<< flüster ich und gehe hoch.

Das warme Wasser beruhigt meine prickelnde Haut und ich bleibe mindestens 20 Minuten reglos stehen.

Ich greife nach der Shampoo Flasche und sehe auf das Etikett. Frauenshampoo? Hat er das etwa alles geplant. Panisch steige ich aus der Dusche und wickel mir ein Handtuch um. Ich öffne alle Schubladen und dann finde ich das Gesuchte. Tampons, Binden, Slip-Einlagen und Kondome? Was zu Hölle denkt er wer ich bin? Angewidert stelle ich die Dusche ab und überlasse mich meiner Verzweiflung. Tränen steigen mir in die Augen und ich kauer mich auf dem Fußboden zusammen. >>Liz bist du fertig? Komm raus ich habe etwas für dich.<<

>>Lass mich in Ruhe. Was willst du überhaupt von mir?<< brülle ich unter Tränen. Plötzlich werde ich an den Haaren hinauf gerissen. >>Liz was habe ich zu Respekt gesagt! Pass auf was du sagst, wie du mit mir sprichst! Vielleicht sollte ich dich weiter im Keller einsperren, so undankbar wie du bist! Willst du das etwa? Mhh..

>>Nein...Nein Bitte es tut mir leid Dylan bitte<< unter Tränen flehe ich ihn. Er lässt mich los und ich falle zurück auf dem Boden. Schmerz durchfährt mein Körper und ich bleibe liegen. >>Steh auf!<< er schreit immer noch und halte mir die Ohren zu, doch dann stehe ich auf. Er nimmt mich in den Arm und küsst meinen Kopf. Er nuschelt immer wieder ein "Tut mir leid" und ich weine in seine Brust. >>Wieso machst du das?

Er antwortet nicht, jedoch hebt er mich hoch und legt mich auf eine weiche Matratze. Immer noch bin ich nackt und bin nur von einem hauch Stoff umgeben. Er legt mir etwas auf das Bett und verlässt den Raum. Noch eine weile weine ich vor mich hin, stehe jedoch dann auf und betrachte die Klamotten die er mir auf das Bett gelegt hat. Es ist ein graues T-shirt, eine einfach schwarze Leggins und frische Unterwäsche. Ich ziehe mich an und verdränge den Gedanken woher er wohl meine Größe weis. Ängstlich verlasse ich den Raum und höre Geschreie, kein bösartiges...nein Freudiges. Ich laufe die Treppe hinunter und sehe wie Dylan vor dem Fernseher jubelt. Sobald er mich bemerkt winkt er mich zu sich >>Komm her kleine, ich sehe mir grade ein Baseballspiel an. Du kannst mit gucken<< zum Glück weiß ich wie dieses Spiel funktioniert sonst wäre ich wohl aufgeschmissen. Beim nächsten Home-Run springen wir beide auf und jubeln. Nachdem das Spiel vorbei ist trägt er mich hoch, anscheinend bin ich eingeschlafen. Er legt mich auf das Bett und deckt mich zu. Schläfrig drehe ich mich um und schlafe ein.

*Kidnapped* [Dylan O'Brien]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt