Kapitel 116

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„Alles wird gut", sagte sich Violet, als sie in London in einer Zwischengasse stand und immer wieder hinter ihrer Zeitung vorlugte. Malcom hatte von seiner Arbeit eine Ausgabe des Tagespropheten mitgebracht und sie hatten zusammen die aktualisierte Verbrecherliste studiert.

Während Harry immer noch ganz oben stand -zusammen mit Hermine wohlgemerkt- teilten sich Jordan und Violet auch einen Platz weit oben. Nicht weit entfernt standen auch nun Kingsley und Remus auf der Liste und etwas weiter unten hatten es auch Katie und Angelina irgendwie geschafft (wahrscheinlich hatte man sie im Hogwarts-Express erkannt), mit dem schwarzen Veilchen in Verbindung gebracht zu werden – weswegen sie nun auch im Anwesen der Matthews unterkamen.

Wieder sah sie von ihrer Zeitung auf und erkannte Jordan, der in seiner Verkleidung die Tür öffnete und in das Gebäude vor ihm eintrat. Hoffentlich würde alles gut gehen. Wenn ihr Plan nicht aufging, dann wären sie alle aufgeschmissen, aber was tat man nicht alles für Sophia?

Violet hatte sich noch am Abend des ersten Septembers mit Oliver getroffen und er hatte ihr erzählt, dass ungefähr eine Woche später ihre Verhandlung sein würde. Ein paar Tage später hatte er es ihr bestätigt.

Am darauffolgenden Tag hatte sie sofort angefangen, jeden Schritt ihrer Unternehmung durch zu planen und war mehrere Szenarien durchgegangen. Dabei hatte sie immer wieder Zweifel gehabt, ob alles reibungslos funktionieren würde, wie sie sich das vorstellte. Oft hatte sie sich Gedanken gemacht, ob etwas vielleicht weniger gut funktionieren würde, aber sie hatte auch viel Zuspruch von Jordan und den anderen bekommen und am Ende des Tages konnte man sowieso kaum alles durchplanen.

Sie seufzte und packte ihre Zeitung weg. Dann nahm sie die Phiole, die sie sich um den Hals gehängt hatte und warf eines der Haare, die sich Jamie vor einigen Tagen besorgt hatte hinein. Die Flüssigkeit des Vielsafttranks färbte sich blutrot und Violet atmete tief durch bevor sie die Phiole an ihre Lippen setzte und sich den Rachen runterjagte.

Angeekelt verzog sie das Gesicht und spürte wie sich ihre Figur veränderte, ihre Haare sich zusammenzogen und an ihrem Kinn neue wuchsen.

Sie mochte die Verwandlung in einen Mann nicht. Es fühlte sich falsch und unangenehm an, als ob sie im falschen Körper steckte, aber andererseits würde es sowieso nur für eine Stunde halten, da konnte sie sich nicht beschweren.

Zum Glück hatte sie sich zuvor Kleidung von Malcom geliehen, denn obwohl der Mann, in den sie sich verwandelte, schlaksig und schmal gebaut war, wuchs sie um einiges in die Höhe.

Sie strich sich die Kleidung glatt, straffte ihre Schultern und warf die Zeitung in den nächsten Mülleimer, bevor sie ihre Seitengasse verließ und ebenfalls auf das Gebäude zu ging. Den Portschlüssel -eine Kette- baumelte an ihrem Hals, als sie die Tür öffnete und sich in die Schlange wartender Ministeriumsangestellter einreihte.

Dieses Mal hatten sie sich dafür entschieden, dass jeder von ihnen einen Portschlüssel bei sich tragen würde, der sie direkt vor einen Kamin brachte, damit sie von dort aus apparieren konnten. Jordan trug einen Ring, Angelina ein Armband, bei Katie und Alicia waren es Haarklammern und bei Aaron war es ein Anstecker, den er an seiner Robe trug.

Jeder von ihnen hatte sich ebenfalls ein paar Tintenflecke auf die rechte Hand gemacht, sodass sie sich wiedererkennen würden, falls Chaos ausbräche. Violet hatte an alles gedacht. Diesmal würde nichts schiefgehen.

Alle sechs hatten einen Auftrag. Jordan und Angelina würden in die Gerichtssäle gehen und Sophia befreien. Katie und Alicia würden nach Askaban reisen und die Gefangenen befreien, die sie mit verschiedenen Portschlüsseln an Safe-Häuser senden würden (insgesamt waren es wieder drei Stück, in denen Roger, Cho und Reggie warteten und sie weiterleiteten), während Aaron die Tür bewachte.

The Story behind these Books [G.W.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt