Kapitel 3. Zum verrückt werden

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Hermine
Sonnenstrahlen kamen durch die leichten Vorhänge in meinem Zimmer und am liebsten hätte ich mir die
Decke wieder über den Kopf gezogen. Es war der erste Schultag und die Tatsache, dass in meinem letzten Schuljahr ein eigenes Zimmer besaß, war äußerst angenehm. Neben meinem Himmelbett, das mit roter Seidenwäsche bezogen war und gelbe Kissen darauf, stand ein großer hölzerner Schreibtisch auf dem sich meine vielen Büchern bereits stapelten. Mit Mühe schwang ich meine Beine aus dem Bett und schlich leise mit
nackten Füßen aus meinem Zimmer. Im Laufen knotete ich meine verwuschelten Locken zu einem Dutt zusammen und beachtete meine Schlafhose, welche eigentlich die Hose von Ron war und mir dem entsprechend viel zu groß war, nicht. Sie saß mir locker auf den Hüften und die Hosenbeine streiften bereits den Boden. Dazu trug ich ein Einfaches schwarzes Top und machte mir so einen schwarzen Kaffee in der Küche, die nur für uns Vertrauensschüler nutzbar ist. Immer noch halb im Tiefschlaf strich ich über mein Gesicht und wurde eingehüllt vom Geruch des Kaffees. Die kleine Küche grenze direkt an unser kleines Wohnzimmer an,
das ein Paar Sessel besaß und einen Kamin. Mit meinem heißen Kaffee in den Händen hatte ich den ganzen Blick über alle vier Türen, die an das Wohnzimmer angrenzen und hinter denen die anderen Vertrauensschüler noch schliefen unter ihnen auch Draco Malfoy. Ich lehnte mich an den Tresen der Küche an und genoss meinen Kaffee. Auf einmal hörte ich wie der Zauberspruch zu unserem Gemeinschaftsraum gesprochen wurde und das
Gemälde direkt gegen über von mir öffnete sich. Verwundert darüber zog ich eine Augenbraue hoch und schaute über meine Tasse hinweg. Ein zerzauster Malfoy, der immer noch dieselben Sachen vom Vortag an hatte betrat den Raum und schaute mich Wortlos an. Ich schenkte meiner Tasse auf einmal eine unfassbare Aufmerksamkeit und versuchte irgendetwas in ihr sehen zu können, nur damit ich den Augenkontakt mit diesen Jungen, der mich sehr verwirrt hatte in den letzten Stunden, nicht halten musste. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren und hoffte inständig, dass ich nicht rot wurde im Gesicht, da ich mir nichts übergezogen hatte und nicht damit gerechnet hatte so früh am Morgen schon jemanden zu treffen. Erleichtert atmete ich
aus als er endlich seine Zimmertür hinter sich schloss und merkte erst dann, dass ich die Luft angehalten hatte In einem Zug kippte ich meinen Kaffee runter und versuchte sofort diese unangenehme Begegnung aus meinem Kopf zu streichen. Achtlos ließ ich die Tasse auf der Ablage stehen und kehrte lieber in mein Zimmer
zurück bevor mich die anderen noch in meinem Schlafanzug sahen. Nach meinem Wecker nach war es gerade mal fünf Uhr morgens und automatisch fragte ich mich, wo Malfoy die ganze Nacht lang war. Er war doch nicht etwa bei einem Mädchen? Ach was, und selbst wenn, dass ging mich gar nichts an. Ich schüttelte meine Gedanken über diesen Typen bei Seite und setzte mich an meinen Schreibtisch. Bis mein Unterricht begann hatte ich noch genug Zeit also öffnete ich mehrere Bücher und machte mir Notizen in mein schon vollgeschriebenes Notizbuch über wichtige Stellen in den einzelnen Büchern.

Obwohl ich schon so früh wach war, suchte ich nun hektisch meine Bücher für den Unterricht zusammen und richtete meine Uniform notwendig im Spiegel. Dabei bemerkte ich, dass ich meine Haare noch wie am Morgen zu einem zerzausten Dutt trug, doch ich hatte nun keine Zeit mehr, um meine Haare zu richten. Also verließ ich mein Zimmer mit schnellen Schritten, die sich zu einem Rennen umwandelten als ich bemerkte, dass meine
Mitbewohner schon alle den Gemeindesaal verlassen hatten, um in den Unterricht zu gehen. Meine Schritte hallten an den Wänden nach oben, während ich durch die lehren Gänge rannte. Der Weg zu meinem Klassenzimmer fühlte sich schrecklich lang an und die Bücher in meiner Hand wurden mit jedem Schritt schwerer. Als ich endlich an der Tür für Kräuterkunde an kam schnappte ich nach Atem und öffnete schüchtern die Tür. Professor Sprout stand hinter einer Menge Pflanzen, die auf ihrem Pult aufgestellt waren und schaute mich überrascht an. „Miss Granger, wie schön sie doch noch in meinem Kurs zu sehen, ich dachte bereits sie
hatten es abgewählt!", ihre enthusiastische Stimme hallte über die Reihen hinweg und die Schüler, die bereits an allen Plätzen saßen, drehten ihre Köpfe zu mir um. „Entschuldigungen sie, ich hatte die Zeit vergessen." schüchtern schaute ich zu der Professorin, die nur das Lachen anfing und mich auf den letzten freien Platz hinwies. „Das passiert mir oft genug, aber nun sind sie ja da." Erleichtert keine Strafe für mein Verspäten zu bekommen, lief ich auf den Platz in der letzten Reihe zu. Doch schon auf der Hälfte der Strecke wollte ich umkehren und den Raum doch wieder verlassen. Denn den Blondschopf, der neben mir sitzen würde, war
niemand anderes als Draco Malfoy. Ich rollte meine Augen, dass war ja wieder typisch das Universum wollte, dass ich leide. Während Sprout den Unterricht weiter führte und erklärte was in diesem Schuljahr auf uns zukommen würde, legte ich meine Bücher leise auf meinen Platz und setzte mich, soweit es ging von meinem Sitznachbar entfernt, hin. „,Na zu viel gelesen?", Dracos tiefe Stimme drang leise an mein Ohr und ich blickte ihn wüten an. „Das geht dich gar nichts an!" Auf meine unbeholfenen Worte hin, schüttelte er nur den Kopf und grinste verschmitzt. Er redete also nur noch mit mir, wenn er unnötige Bemerkungen machen wollte. Von der Seite ließ ich meinen Blick über ihn gleiten. Er hatte immer noch tiefe Augenringe und ich fand er sah im Gesicht immer noch sehr geschafft aus, doch wenn es so war, ließ er es sich nicht anmerken. Auch er trug seine Uniform nur im Gegensatz zu mir war seine Krawatte grün und war nur locker um seinen Kragen gewickelt worden. Die oberen Knöpfe seines Hemdes waren geöffnet und ich konnte tatsächlich so etwas wie eine silberne Kette darunter aufblitzen sehen. „Fertig mit glotzen?", seine Stimme ließ mich aufschrecken und schnell blickte ich auf mein Blatt Papier, auf das noch nichts draufstand. Sein verschmitztes Grinsen wurde zu einem rauen Lachen und ich konnte spüren wie meine Wangen an Röte annahmen. Ich hatte ihn doch nicht angestarrt, oder? Den Rest der Stunde schaute ich kein einziges Mal mehr zu Malfoy und schrieb fleißig mit was
unsere Lehrerin erklärte. Der Slytherin neben mir lehnte sich zurück und fasste seine Feder zum Schreiben nicht an. Stad dem Unterricht zu fölgen, machte er sich einen Spaß daraus mit seinem Ellenbogen gegen meine Schreibhand leicht zu schubsen, sodass ich mit meiner Feder abrutschte. Immer wieder musste ich neu ansetzen und als ich ihm dann einen wütenden Blick zuwarf, grinste er umso breiter. Ich wollte mir diesen Kindergarten nicht geben und versuchte ihn zu ignorieren. Als die Sunde dann zu ende ging, war ich die erste die ihre Sachen zusammenpackte und den Raum verließ. In mir hatte sich so eine Wut angestaunt, dass ich
nicht glaubte ich könnte mich beherrschen und würde diesem selbstverliebtem Asch gleich eine reinhauen. Wie konnte er mich nur so provokant provozieren ? Gestern noch entschuldigte er sich für Dinge, von denen er glaubte, sie getan zu haben nur damit er besser schlafen konnte. Diese Entschuldigung hatte mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Mehr hatte ich nie gebraucht, eine einfacher
Entschuldigung. Doch als er sie ausgesprochen hatte, merkte ich, dass dadurch das Geschehene auch nicht mehr rückgängig gemacht wird. Und als er dann versucht hatte mich trösten zu wollen, wich ich zurück. Was erwartete er sich denn? Glaubt er ich würde mich in seine Arme legen und mich an seinen breiten Schultern ausheulen. Ich kannte Malfoy nicht, wusste nicht was in ihm vorgeht und ich würde ihm auch nie vertrauen können, nachdem was er alles getan hatte auch wenn es ihm leidtat. Ganz in Gedanken bei Malfoy passte ich nicht auf wohin ich tief und stoß im nächsten Gang mit jemandem, nicht viel Kleinerem als ich, zusammen.
Meine Bücher vielen zu Boden und mir entfuhr ein erschreckter kleiner Aufschrei. „Entschuldige, entschuldige. Ich habe nicht aufgepasst!", hektisch hob ich meine Bücher wieder hoch und schaute in ein strahlendes Gesicht, was mich sehr überraschte. „Hermine!", eine liebliche leichte Stimme ertönte und meine Wut verflog sofort. Es war der kleine Adrick ebenfalls in derselben Uniform wie ich nur dass er eine Hose trug und ich einen schwarzen Rock. Ich konnte nicht anderes als den Jungen an mich zu drücken zur Begrüßung „Erzähl, wie ist
dein erster Tag in Hogwarts? Hast du schon Freunde gefunden?", ich führte ihn an der Schulter etwas abseits von dem ganzen Strom an Schülern, die ihre neuen Klassenräume aufsuchten. „Ich habe Devin, mit dem ich ein Zimmer teile, gefragt, ob er mein Freund sein möchte und er hat, gesagt, dass er gerne mein bester Freund sein würde.", mit strahlenden Augen schaute er mich an und ich strich über seine Locken. Stolz über seinen Erfolg Freunde zu finden, erfasste mich und ich erwiderte sein Lächeln. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr mich das freut. Möchtest du denn vielleicht mit Devin nach eurem Unterricht zu mir kommen und ich mach
euch eine heiße Schokolade.", wenn Devin ein so lieber Junge war wie Adrick hatte ich kein Problem damit, wenn die zwei mir Gesellschaft leisteten. Im Moment war Adrick der einzige, bei dem ich mich hier in Hogwarts wohl fühlte und ich hatte ihn gerne in meinem Umfeld. Freudig sprang der kleine Gryffindor nach oben und meinte aufgeregt: „Nach unserer letzten Stunde kommen wir zu dir." Er drückte mich zum Abschied und verschwand hüpfend zwischen den anderen Schülern. Ich lächelte. Es war ansteckend, zu sehen über welche
einfachen Dinge sich jüngere Kinder freuen können. Meine Bücher drückte ich enger an meine Brust und
atmete tief durch. Auf keinen Fall würde ich mir meinen Tag wegen Malfoy versauen lassen. Soll er sich doch blöd benehmen, mich bekommt er nicht runter, nicht mehr.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 10, 2022 ⏰

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