Winter

8 6 0
                                    

Der erste Schnee. Ich wollte einen Schneeengel erschaffen, einen lustigen Schneemann bauen und mit dir solange draußen bleiben, bis unsere Hände abgefroren waren. Ich schob es auf die Kälte, das ich doch nicht hinausging. Darauf, dass es Pappschnee war. Ja, ich schob es sogar darauf, dass ich lernen müsste. Ich und lernen.

Aber du hast mich angelächelt und wissend genickt. Wir haben uns einen Tee gemacht, jedenfalls ich, und es uns auf der Couch bequem gemacht. Die Kälte haben wir ausgesperrt und du hast mir erklärt, dass du angenommen würdest. Trotz deiner Allergien. Und ich habe dir angeboten, zu mit zu ziehen. Und wieder fast du wissend gelächelt.

Du warst mein Weihnachtsgeschenk. Anstelle Unmengen an Geschenken und Familienmitgliedern, die ich nicht kannte warst du am Morgen da, hast mich umarmt, und mir frohe Weihnachten gewünscht. Am Abend erfüllte das Glockengeläut der Kirche die Stadt, nur wir beide blieben drinnen, und beobachteten die dick eingemummten Schatten, die auf der Straße vor dem Haus umherhuschten.

Und für einen Moment war es perfekt. Der Moment, das Leben, wir beide. Für einen kurzen Moment von drei Tagen war alles gut. Wie du es mir versprochen hast.

Und als der Schnee schmolz, enthüllte er das Chaos, dass unter ihm geschlummert hatte und die ganze  Probleme, die auf den Straßen auf uns warteten, drohten auf einmal über uns hereinzustürzen.

Dein GewitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt