Freudenträne

Prolog

„Was ist das?" „Wie was ist was?" „Ja dieses Brennen auf der Haut!" „Das Isabelle das nennt sich Sommer" „Sommer", ich lasse das Wort auf meiner Zunge zergehen, wie Schokolade, die im Mund schmilzt und ein atemberaubendes Gefühl abgibt. Ich spüre die Wärme, wie sie sich stark auf mein Körper presst und ausbreitet, ich fange regelrecht an zu schwitzen. Mir wird die Augenbinde, die ich die ganze Fahrt über tragen musste, abgenommen. Mein Blick geht von links nach rechts und von oben nach unten und bleibt bei einer Blüte stehen. Ich gehe vorsichtig ein Stück näher und rieche daran. Es ist ein himmlischer Geruch, ich spüre wie sich sämtliche Poren an meinem Körper weiten und mein Blick richtet sich voller Glück in den Himmel. Schneeweiße Wolken hängen vereinzelt am Himmel und endlich kann ich in voller Größe, die Sonne erblicken und ich sehe dünne gelbe Strahlen, die sich ein Weg durch die Wolken bohren. Eine Stimme unterbricht meine faszinierten Eindrücke und fragt: „Na, gefällt es dir hier?" Ich drehe mich um und sehe nun endlich wieder diese Augen. Ich gehe auf ihn zu und er umarmt mich fest, aber genau so fest, dass man sich geborgen und gleichzeitig beschützt fühlt. Meine Augen schließen sich in der Umarmung und als ich sie wieder öffne, laufen mir glasige Tränen über das Gesicht. Freudentränen.