Kapitel 2:

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Fallen ist das Eine, wieder aufzustehen und weiter machen das Andere.

Als ich an diesem schrecklichen Tag aufwachte, lag ich in einem Bett in einem fremden Raum. Ich konnte mich nicht bewegen, nichts sagen, ich konnte noch nicht mal meine Augen öffnen. Das einzige was ich in diesem Moment konnte, war einer Stimme zu zuhören. Eigentlich wollte ich gar nicht zu hören, mir reichte es schon, dass der Tonfall so eine traurige und ernste Stimme hatte, doch ich musste einfach zu hören. „Sie hat niemanden, verstehst du das? Das Mädchen hat ihre Eltern verloren und hat keine Verwandten. Sie ist alleine." Alleine — das Wort saugte sich in meine Luftröhre und ließ meinen Atem stocken. Ich bekam keine Luft. Ich riss meine Augen auf und keuchte. Eine Gestalt kam auf mich zu gerannt, drückte irgendetwas auf den Knöpfen am Monitor und ich spürte wie etwas in meiner Nase kitzelte. Sauerstoff. Luft schoss durch einen Schlauch in meine Nase. Ich beruhigte mich und kniff meine Augen wieder zu, alles war so hell. Ich fiel wieder in ein dunkles Nichts. Nein, ich musste wach bleiben. Meine Augen öffneten sich wieder. Das Bild wurde schärfer, ich erkannte, dass ich in einem Krankenzimmer lag. Zumindest sah es so aus, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. In unserem Tal gab es nur einen Arzt. Unserem Tal. Die Frau neben mir zog mich aus meinen Gedanken und fragte mich, ob ich sie hören könne. Ich ging nicht auf ihre Frage ein. Das einzige was ich sagte war: „Alleine. Ich bin alleine. Es gibt nicht mehr unser Tal. Es gibt nichts mehr." Ich weinte. Ich weinte leise, wie als würde ich in mich hinein weinen. Mir tat alles weh, mein Körper war wie taub und mein Herz wie Eis.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 26, 2015 ⏰

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