4. Weihnachten in Hogwarts

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Das Buch Mobby Dick in der Hand haltend und die Tür des Astronomieturms kräftig hinter mir zu ziehend folgte ich Juliet nach drei weiteren Stunden endlich die Treppe hinunter.

Die restliche Zeit hatten wir uns über unsere Häuser und alles andere Unterhalten. Am Ende musste ich zugeben, dass Juliet, wenn sie einen nicht gerade abwehren wollte eigentlich ein nettes Mädchen war.

,,Fährst du morgen auch nach Hause?"fragte Juliet nach kurzen Zögern. Sie strich sich zwar beiläufig eine Strähne hinters Ohr, aber mittlerweile hatte ich gemerkt, dass sie es immer machte, wenn sie nervös war.

Ich wusste zwar nicht wieso ich sie so genau beobachtete. Aber abschalten konnte ich es nicht.

,,Nein. Ich bleibe dieses Jahr hier."sagte ich. Leider konnten in diesem Jahr weder Al noch Klais mit mir hier bleiben. Also war ich alleine.

,,Hogwarts wird mir Gesellschaft leisten."fügte ich etwas leiser hinzu. Juliet blieb abrupt stehen.
,,Hey Vorsicht!"rief ich und stoppte bevor ich in sie rein lief:,,Wieso bleibst du stehen?"ich schielte an ihr vorbei.

Doch am Ende der Treppe war nichts zu sehen. Kein Monster. Oder was es sonst vielleicht noch in diesem Schloss gab.

,,Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du über Weihnachten alleine hier bist Hunter Malfoy?"sagte sie und drehte sich schwungvoll zu mir um.

Die Strähne, die sie gerade eben noch weg gemacht hatte hing  jetzt wieder in ihrem Gesicht.

,,Ich...Ähm. Doch. Albus und Klais können nicht, wie sonst hier bleiben. Ihre Väter wollen sie zum letzten Weihnachten zu Hause haben. Verständlich."sagte ich während ich mit den Schultern zuckte.

,,Was ist mit deinem Vater? Wieso gehst du dann nicht auch nach Hause?"fragte sie und schaute mich neugierig an.

,,Geht nicht."war das einzige, was ich ihr antwortete. In ihrem Blick konnte ich sehen, dass sie mehr wissen wollte. Doch ich konnte und wollte ihr nicht von meiner Geschichte erzählen.

,,Ich fahre weg."sagte sie nach dem von mir nichts mehr kam und drehte sich  wieder um:,,Nach Italien. Oder Frankreich. Meine Eltern wissen es noch nicht genau."wir kamen am Ende der Treppe an.

,,Wann fahrt ihr den?"fragte ich aus reiner Höflichkeit. Sie wusste, dass ich ihr nicht alles erzählt hatte. Ich musste ihr zeigen, dass alles gut war.

,,Morgen."sagte sie leicht lachend:,,Etwas kurzfristig. Aber so sind wir Loosens nun mal. Immer spontan."

Sie lächelte mich an bevor sie ihre Hand hob und hinter sich zeigte:,,Zu meinem Gemeinschaftsraum geht es da lang. Also."ihr Blick glitt kurz über den Boden. Dann räusperte sie sich:,,Bis dann Hunter. War nett dich mal..."sie stoppte und schaute mich an.

,,War nett dich mal richtig kennen gelernt zu haben."sagte sie und ich nickte.

,,Fand ich auch...also. Dich kennen gelernt zu haben."versuchte ich mich zu korrigieren. Sie lachte auf.

,,Okay dann gute Nacht."noch ein Mal winkte sie mir zu bevor sie im Gang verschwand.

,,Dir auch."sagte ich, doch sie war schon zu weit weg, um mich zu hören.

5 Minuten später kam ich in meinem Schlafsaal an. Das Licht war bereits aus und ich hörte, wie Albus und Klais tief und fest schliefen.

Albus schlief nicht nur sondern machte bei jedem ausatmen auch noch ein Geräusch, was sich wie ein anlaufender Motor anhörte.

Während ich einen stille Zauber über sein Bett legte zog ich mir  meinen grünen Schlafanzug an. Zähne putzen lies ich aus und schmiss mich ins Bett.

Auch wenn das Nachsitzen nicht anstrengend war, war ich extrem müde. Kurz bevor ich einschlief spürte ich noch, wie meine Hand, mit der ich Smith geschlagen hatte brannte. Doch ich ignorierte es und lies mich von der Dunkelheit einnehmen.

,,Jetzt schau nicht so."kam es am nächsten Morgen von Albus, als wir am Frühstückstisch saßen. Er fühlte sich anscheinend schon viel besser.

,,Wie schau ich denn?"fragte ich und hob meinen Blick. Der Schwarzhaarige grinste mich an:,,Du schaust so, als würdest du gleich sterben. Dabei bin ich mir sehr sicher, dass du gestern einen schönen Abend hattest."sagte er und nahm einen Bissen von seinem Brot.

,,Wie kommst du den darauf?"die Stirnrunzelnd schaute ich Klais an, der unschuldig die Hände hebend nach seinem Koffer griff.

Die Beiden hatten heute morgen bereits ihre Koffer gepackt und würden nach dem Frühstück den Zug nach London nehmen.

,,Ich hab dich gestern Abend nicht mehr kommen hören. Es muss spät geworden sein. Wen hast du abgeschleppt?"fragte Al und ich zuckte zusammen.

,,Was? Nein. Ich musste gestern Nachsitzen. Mit Juliet Loosen aus Hufflepuff. Ich hab niemanden abgeschleppt."erklärte ich und er nickte nur langsam.

,,Klar das wird ich auch sagen."er stand auf und schnappte sich seinen Koffer:,,Naja. Wir müssen jetzt los. Bis in zwei Wochen. Ich werd dir einen Brief schicken."sagte er während er seinen Umhang zurecht rückte.

Klais verabschiedete sich auch von mir und wenige Minuten später saß ich, als einziger am Slytherin-Tisch.

Ich atmete tief ein.

Die Große-Halle war wunderschön geschmückt. Überall flogen Kerzen herum und in der Mitte, war eine große Tanne, in den Farben der vier Häuser geschmückt.

,,Hunt."hörte ich eine mir bekannte Mädchenstimme und Lis Weasley trat in mein Blickfeld.

Im Gegensatz zu ihrem Bruder Hugo hatte sie die braunen Haare von ihrer Mutter Lavender und die blauen Augen ihres Vaters Ron.

,,Hey Lis. Lange nicht mehr gesehen."sagte ich und lächelte sie an:,,Ich wollte nur kurz tschüss sagen."sagte sie während sie sich am Kopf kratzte.

,,Ich fahre dieses Jahr wieder mal nach Hause. Da Albus auch wieder da sein wird, kann ich schlecht, als einzige hier bleiben."erklärte sie.

,,Okay."war das einzige was mir dazu einfiel. Lis und ich waren von Beginn an beste Freunde gewesen. Sie war, wie meine kleine Schwester auch wenn ich eigentlich nichts mit ihr zutun haben durfte.

,,Weißt du. Ich weiß der Zug fährt in einer halben Stunde."ihr Blick huschte zur großen Uhr, am Ende des Raumes:,,Willst du vielleicht mit kommen? Meine Eltern wissen, dass wir Freunde sind und Albus und du verstehen sich ja auch gut. Ich fände es schrecklich dich alleine zu Weihnachten hier zu lassen."sie lächelte vorsichtig.

Es war ein nettes Angebot von ihr.

Doch ich konnte es nicht annehmen.

,,Ein Malfoy, bei den Weasleys und Potters?"sagte ich und verzog das Gesicht:,,Tut mir leid Lis. Aber das geht nicht. So sehr ich mich freuen würde die Tage mit dir zu verbringen. Das kann ich meinem Vater nicht antun."

,,Der würde doch nichts davon mit bekommen."konterte sie. Doch ich schüttelte den Kopf.

,,Tut mir leid. Aber danke für das Angebot."ich lächelte leicht und stand auf. Dann zog ich sie in eine lange Umarmung.

,,Wenn du dich um entscheiden solltest. Dann schreib einfach einen Brief. Wir haben immer Platz für dich."sagte sie nachdem wir uns wieder von einander gelöst hatten.

,,Dazu wird es nicht kommen."

,,Man weiß ja nie."sagte sie und lächelte mich noch ein Mal an:,,Bis dann Hunt."

Nun war ich ganz alleine und setzte mich zurück auf meinen Platz.

Vielleicht hätte ich doch mit gehen sollen?

Dann wäre ich wenigstens nicht so alleine gewesen.

,,Wieso bist du nicht mit gefahren?"

Ich zuckte zusammen und schaute auf. Juliet stand vor mir. Sie trug einen gelben Hoodi, mit einer schwarzen Jeans. Ihre roten Augenbrauen hochgezogen schaute sie mich verwirrt an.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 24, 2022 ⏰

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