♟ Kapitel 1 ♟

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Es regnet bald. Auch wenn man im verstauben New York nicht wirklich etwas erreichen kann, wenn man versucht etwas zu riechen, mal abgesehen von der Kanalisation, kam mir trotzdem der typische Duft nach Regen in die Nase. Der Wind wehte Papier durch die Straßen, die Wolken verzogen sich schon dicht und es würde nicht lange dauern bis-

,,Entschuldigung, M'am? Hallo?"




14.3.2017, New York





Ich fuhr zusammen und starrte die Frau verwirrt an.

„Das wären dann 4,70$ bitte"

Beschämt und mit heißen Ohren überreichte ich der Verkäuferin von zu überteuerten Churros am Straßentand das Geld.

Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht warum ich das Bedürfnis nach etwas Süßem hatte, auch wenn mein Stufenschnitt unvorteilhafter Weise in die Churros wehte.

Ich seufzte und machte mich ins Büro wobei ich zögerlich immer langsamer wurde. Ich hatte nämlich keine Lust. Überhaupt nicht.

Klar, ich bin dankbar für die Stelle die ich angeboten bekommen hatte,
denn jemand der gerade mal die Highschool abgeschlossen hatte, sieht man jetzt nicht wirklich in New York hausen ohne Hilfe. Doch diese Hilfe hatte ich, dank meinem Vater dem eine Publshing Firma gehört, wurde ich ohne Wiedersprüche eingestellt.
„Es ist das sicherste für deine Zukunft" hatte er mir gesagt.

Nur toll dass ich keine Schriftstellerin werden wollte, sondern-

keine Ahnung ehrlich gesagt. Wahrscheinlich sitze ich hier in diesem Job fest weil ich's einfach besser nicht weiß.

Ich öffnete die Glastür, spazierte hinein und steckte meine Karte in das Fach des Fahrstuhls.
Das Gebäude ist zwar riesig, aber der Publishing Firma gehört nur ein kleiner Teil davon, der andere irgendeiner Architektur Firma oder so.

„Du siehst beschissen aus." Ohne zu zögern und mir die Möglichkeit gegeben mich hinzusetzen musterte mich gut gelaunt Caleb.

Die Freundschaft von 6 Jahren hatte sich in interessante Wendungen entwickelt.

,,Danke, ebenfalls" Gab ich zurück, und erschrecke mich von der Reflexion meines Computers und stellte fest, dass ich wirklich scheiße aussah. Meine hellbraunen Haare flogen nur in alle Seiten und ich versuchte sie irgendwie glatt zu streichen.

,,Wir haben irgend einen neuen Klienten, der anscheinend richtig gut sein soll oder so. Clara hat mir davon erzählt dass Mr. Mayne ihn sogar ohne Bewerbung einstellen will-

,,Willst du später ins Astoria Coffee?'' Unterbrach ich ihn willkürlich nur um mich davon abzulenken nicht gleich mich an die Arbeit ranmachen zu müssen.

Wenn es irgend eine Sache wäre, die mich nicht interessiert dann seien es die Aspekte dieses Jobs, mal davon abgesehen dass ich mich hier meistens nur leer am Platz fühlte.
Doch irgendwie fühlt sich das immer so an. Leere die mit irgendwas gefüllt sein musste um wenigstens einen Eindruck zu machen irgendwas sinnvolles wäre da.

Caleb musterte mich mit aufmerksamen Augen, die ich auf eine komische Weise liebte. Sie wirkten irgendwie kindlich, in Kombination mit seinem eher runderen Gesicht und den schwarzen Haaren erinnerte er mich immer an einen Mops. Und als ich mit ihm diesen Gedankengang mal teilte, runzeltete er nur die Stirn und fragte mich ob ich nen Psychiater bräuchte.

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