♟ Kapitel 5 ♟

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Meine Muskeln spannten sich an während ich in Calebs Gesicht sah, wobei er sein Kiefer anspannte und einen Schritt zurückging.

Ohne mich einmal umzudrehen stieß ich genervt einen Seufzer aus.

,,Du fuckst echt ab." Nur mit Anstrengung versuchte ich die Müdigkeit die sich schon seit Ewigkeiten in mir ansammelte zu verstecken und blickte zu Rindou.

,,Letztens wolltest du mich doch unbedingt noch bei dir haben oder?" Belustigung zeichnete sein Gesicht und ohne zu zögern blickte er unbeeindruckt zu Caleb und streckte die Hand aus.

„Vergiss es!" Fauchte Caleb hinter mir der offensichtlich genauso wenig Bock mehr auf diesen Zirkus hatte wie ich.

Rindou rollte genervt mit seinen Augen und sah uns ausdruckslos an.
„Ich hab weder eine Ahnung wie ihr noch am Leben seid noch was ihr hier verloren habt, der neben dir ist nicht mal eins siebzig-

,,Also Wirklich-

Ich hielt Caleb einen Schritt zurück, als er sauer auf ihn losging, er hatte nicht mal einen kleinen Hauch einer Chance gegen ihn anzukommen, mal davon abgesehen vom Größenunterschied.
Nun verlor Rindou auch letztendlich seine Geduld und ging hektisch auf Caleb zu und packte ihn am Nacken, drückte ihn an die Wand und nicht mal mit den Wimpern zu zucken, riss er ihm die Karte weg und ließ Caleb keuchend zu Boden fallen.

,,Ich mach hier nur meinen Job also nimm mir das nicht übel Ji." Betonte er lächelnd meinen Namen worauf ich nur schließen konnte wie lange er schon hier stand. Er wollte sich auf den Weg machen bis ich ihm in den Weg fiel. Ich musste irgendwas tun, er war schließlich der einzige hier der eine Ahnung hatte was hier vor sich geht und wenn ich mir diese Chance entgehen lasse sind ich und Caleb verloren.

,,Dein Job ist es also diese Monster da zu töten und irgendwelche Karten einzusammeln in einer Welt wo kaum Leute existieren? Hör mir zu ich will hier weder dich stören noch sonst irgendwas sondern einfach nur weg hier, also kannst du uns wenigstens-

,,Hier kommt man nicht weg" erwiderte er trocken und schob mich zur Seite.

Dieses Mal kam er mir aber nicht davon, denn ich packte ihn abrupt am Ärmel was dazu führte dass er stehen blieb, und mir in die Augen starrte.
Wie Bernstein glänzten mir diese entgegen, und obwohl ich mir sicher war, dass sein Äußeres eher kalt erschien kam es mir kurz so vor, dass etwas entschuldigendes in seinen Augen aufblitzte.

Obwohl ich mir wieder eine Abweisung erwartete schmunzelte er nur belustigt, wobei auf seiner linken Wange sich ein Grübchen abzeichnete.
Ich könnte schwören ich hatte Millionen Wörter in meinem Kopf abgespeichert doch keines kam raus, so als hätte ich alles was ich sagen wollte auf Knopfdruck vergessen.

Vorsichtig schob er seine kühle Hand unter mein Kinn und drehte meinen Kopf Richtung Fenster.

Perplex starrte ich auf den roten Himmelskörper der ganz New York erhellte. Draußen war nichts, was ich in der Zeit die ich hier verbracht habe nicht schon gesehen hatte.

,,Da draußen hat keiner von euch mehr als 24 Stunden überlebt. Diese Monster die ihr seht sind Fytonen, sie fressen alles lebende was ihnen entgegenkommt aber reagieren auf bestimmte Metalle empfindlich. Weiteres kann euch nicht erklären weil ihr es sowieso nicht versteht. Solange ihr Eindringlinge seid, dann habt ihr keine Chance wieder rauszukommen"

Mit jedem Wort rutschte meine Hoffnung in den Abgrund, mittlerweile konnte ich meine Gefühle nicht mehr unterscheiden, alles vermischte sich aus Angst, Wut und Verzweiflung zu einem schmerzhaften Knoten in meinem Bauch.
Ich kann meine Familie nicht auf der anderen Seite alleine lassen. Und wenn Rindou schon meinen kleinen Hauch von Hoffnung niedergetreten hatte, konnte ich den Gedanken nicht ertragen hier zu sterben. Es musste einen Ausweg geben.

Er lies mein Gesicht los und es vergingen ein paar Sekunden wo wir alle drei still aus dem Fenster spähten.

,,Ich hasse es hier" flüsterte Rindou und machte sich auf den Weg.

Bevor ich aus purer Verzweiflung ihn wieder aufhalten konnte, ertönte ein hässlicher Schrei und kurz darauf ein dumpfes Geräusch etwas zu Boden fallen, höchstwahrscheinlich eines dieser Fytone.

Ich drehte meinen Kopf in die Richtung des Geräusches und nur einen Augenblick hatte ich Rindou aus den Augen verloren, und schon standen nur ich und Caleb im verdunkelten Raum.

Allein, in einer Welt wo Eindringlinge nicht mehr rauskommen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 17, 2022 ⏰

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