♟ Kapitel 2 ♟

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One pill makes you larger
And one pill makes you small,
And the ones that mother gives you
Don't do anything at all.



,,Was?"  Starrte ich in ihre grünen Augen die mich plötzlich so leblos fixierten.

Einen Augenblick lang blieb alles kurz still und schien normal.

Menschenmassen um mich herum redeten wirr durch die stickige Luft die sich um jeden durchbahnte. Ein älterer Mann stieg auf den Schwanz eines wuscheligen Schäferhundes der sofort aufsprang und ihn mit knirschenden Zähnen warnend anbellte. Eine Frau redete mit heiserer Stimme in ihr Telefon. Andere beschäftigten sich mit Büchern und Zeitschriften. Wartend auf ihre Station wo sie letztendlich aussteigen würden, genauso wie ich.

Alles ist normal.

Das Summen in meinen Ohren welches mich über die Minuten begleitete überfiel plötzlich
mich so sehr, dass ich Dana mit einem Schlag nur noch verschwommen wahrnahm.

Wie in einem Karussell drehte sich die U-Bahn weshalb ich versuchte mich an dem kalten Griff neben mir festzuhalten während in meinem Kopf Gedanken rasten die mir wie Feuer Hitze in den Schädel pumpten.

Meine Glieder kribbelten wie ein Ameisenhaufen  während mein Blick noch immer auf Dana ruhte die ich mittlweile nicht nur verschwommen sah, sondern doppelt und dreifach.

Eines nahm ich trotzdem noch war. Sie lächelte immer noch.

Ich kämpfte damit meine Augen offen zu halten, während ich das Gefühl hatte innerlich zu ersticken.

Ich klammerte meinen Arm an den Griff bis auch letztendlich der kraftlos wurde.
Bis das letzte Glied was mich noch hielt zusammensackte.

Das war's. Ich bin tot.

———————————

//.//.////, New York






Stille. Und Wind. Ziemlich warmer Wind.

Mit einem Ruck schlug ich meine Augen auf.
Blinzelnd schaute ich um mich herum während meine Sicht immer klarer wurde. Aus irgendeinem Grund brannten meine Augen  und meine Wimpern waren verklebt.
Vielleicht wegen der Luft, sie war irgendwie stickig, man konnte fast sagen dass die Luftfeuchtigkeit hoch war, weswegen ich mich paar mal räusperte.

Ich blickte auf und das erste was ich bemerkt hatte war, dass ich auf warmen Asphalt saß. Panisch schreckte ich auf, verlor fast mein Gleichgewicht und sprintete auf den Gehweg, bis ich nach paar Sekunden merkte, dass überhaupt keine Autos, Busse oder sonstige Fahrzeuge weder zu hören noch zu sehen waren.

Nicht nur das, es war niemand zu sehen.

Die Gehwege, die normalerweise mit Menschen und vor allem Touristen überfüllt waren, schienen wie ausradiert.

Bin ich jetzt tot? Sieht so das Jenseits aus?
Mit ner hohen Luftfeuchtigkeit?

Ich blickte in den Himmel.

Ich bin nicht im Jenseits sondern höchstwahrscheinlich in der Hölle.

Der Himmel erstreckte sich über den Horizont mit einer dunkelrot farbigen Tönung. Das erklärte auch wieso mir alles so verdunkelt schien. Die Sonne aber sah man nicht, da Wolken den Himmel verdeckten, so dass nur das schwache rot die Straßen erhellte.

Wie ein Schleier dehnte sich dichter Nebel über den Time Square und die riesigen Gebäude drumherum aus, die vereinzelten Schilder von fastfood Ketten und Geschäften erleuchteten noch etwas die leblosen Straßen.
Wie bin ich nach Manhattan gekommen?

Blitzartig fiel mir Danas Lächeln ein. Irgendwie bekam ich nur durch die Erinnerung, an ihre leeren grünen Augen, Gänsehaut am ganzen Körper.

Hatte sie was damit zu tun? Hat sie mir Drogen verabreicht?

Tausend Fragen rasten durch meinen Kopf während ich immer panischer und panischer wurde, indem auch mein Herz mit jeder Sekunde schneller schlug.

Ich tapste meinen Körper ab nur um festzustellen dass mein Handy, und meine ganzen anderen Sachen in meiner Tasche waren, die ich aber nirgends fand.

Voller Verzweiflung lief ich die Straßen auf und ab, ging in zahlreiche Geschäfte nur am Ende festzustellen dass ich allein war. Es vergingen wahrscheinlich mehrerer Stunden, ganz genau konnte ich das nicht sagen, denn nach und nach bemerkte ich, dass man hier keine Uhren sah.
Nirgends.

Später versuchte ich auch in Telefonzellen mit jemanden in Kontakt zu treten, doch kein einziges Mal war ich erfolgreich da alle Leitungeng tot waren.
Tot wie diese Straßen, oder dieser Ort wo auch immer ich mich hier befand.

Ich blickte wieder zum Himmel der immer dunkler wurde, während ich mir meine von Schweiß verklebten Haare vom Gesicht wischte. Meine Klamotten waren schon von Schweiß bedeckt und diese Luftfeuchtigkeit die mich die ganze Zeit schon umrandete machte das Ganze auch nicht besser.
Die einzigen Lebewesen welche mir Gesellschaft leisteten waren Raben, die ab und zu mal vor meinen Füßen landeten oder durch die Luft flogen.

Ich sackte erschöpft auf eine Bank und starrte auf eine Werbeanzeige, wo eine Frau mit einer Creme warb.

Meine Füße taten schon weh da ich mit jeder Sekunde die ich hier verbrachte immer panischer und panischer wurde und irgendwann joggte ich durch die Straßen mit der Hoffnung auf irgend jemanden zu treffen.

Doch Fehlanzeige.

Ich wusste weder noch wie spät es war, welchen Tag oder welches Jahr wir hatten und ob das hier überhaupt noch New York war, mal davon abgesehen dass es hier aussah als wäre eine Apocalypse ausgebrochen.

„Verdammter Mist"
,schlug ich mir gegen den Kopf.

Was ist das hier?

Ich versuchte langsamer zu atmen und einen klaren Kopf zu bekommen damit ich irgendwie klar denken konnte. Doch wie sollte ich nur einen klaren Gedanken fassen wenn ich hier seit einer Ewigkeit durch New York laufe, mit einem roten Himmel über mir, ich kein Mittel zur Kommunikation hab, und die einzigen lebenden Viecher hier Raben sind?

Ich packte meine Haare zusammen und wedelte etwas Luft in meinen Nacken, bis ich zusammenzuckte.

Ein grässlicher Aufschrei ertönte.

Ich riss die Augen auf und prompt begann mein Herz so schnell zu pochen dass ich kurz dachte ich würde in Ohnmacht fallen.
Doch das wäre mein kleinstes Problem.
Während meine Ohren klingelten und ich schon mein Blut rauschen hörte, riss ich meinen Kopf in alle Richtungen bis..

..mein Blick an etwas hängen blieb.

Ein Schatten.
Nur paar Meter vor mir stand etwas.
Oder jemand.

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