View ~ Ein Internetfreund wird zum Fremden

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Das Erste, was ich tue, als ich aufwache, ist an die Ladestation zu schlendern, um mein Handy einzuschalten. Aus irgendeinem mir unbekannten Grund entwickelt sich das Gespräche zwischen dem Typen wirklich interessant. Dabei wurde nur ehr langweilige gesagt. Ich bin etwas von mir selbst überrascht. Das fühlt sich komisch an; sich für jemanden ein bisschen zu interessieren. Ich nehme mein Handy in die Hand und laufe in die Küche. Dort lege ich es auf die graue Theke. Danach schalte ich den Wasserkocher ein. Ich habe Durst auf Tee. Nachdem ich mir eine Tasse bereitgestellt habe, leuchtet der Display auf. Meine Aufmerksamkeit legt sich auf die zwei Nachrichten:
In-the_dark2: Oh, okay. Naja, niemand zwingt dich einen Freund/eine Freundin zu haben (: Oder allgemein Kontakte zu haben (: Okay. Danke, gute Nacht (:
Kian: Hey..
Das darf nicht war sein. Der Vollidiot wagt es tatsächlich, mich anzuschreiben. Obwohl ich ihn zwei Monate ignoriert habe. Immerhin hat er dann aufgehört mich zu fragen, ob ich ihn vielleicht doch liebe und ob er mit mir zusammen sein möchte und jeden möglichen Scheiß noch. Allerdings regt es mich unfassbar auf, dass er es sich wieder traut. Ich tippe auf die Nachricht, die mir In-the_dark2 geschrieben hat.

In-the_dark2: Oh, okay. Naja, niemand zwingt dich einen Freund/eine Freundin zu haben (: Oder allgemein Kontakte zu haben (: Okay. Danke, gute Nacht (:

Mal wieder fallen die vielen glücklich wirkenden Lächeln auf, weswegen sich automatisch meine Mundwinkel nach oben ziehen.

Rose_girl7: Mhm. Genau. Danke :)

Mir fällt etwas ein. Dann überlege ich, ob ich das wirklich schreiben soll. Nach kurzem Zögern entscheide ich mich dazu, es zu tun.

Rose_girl7: Gut geschlafen? :)

Er hat es gelesen und schreibt sogar sofort zurück. Wow. So viel Motivation soll man auch erstmal aufbringen können.

In-the_dark2: Heyy (: Klar (: Jap, und du? (:

Okay, so langsam werden die vielen Lachgesichter gruselig. Beinahe, als säße hinter der Leitung ein Mörder, der auf seine neue Beute wartet. Die Theorie beunruhigt mich. Darum beiße ich nervös auf meiner Lippe herum. Reflexartig gehe ich auf den Chat mit dem Vollidioten.

Kian: Hey..

Und wieder einmal denke ich nicht nach. Was ist los mit mir? Ich verdrehe die Augen. Die Begegnung mit Connor war zu viel Stress für mich. Allerdings ist die Nachricht schon als gelesen markiert. Scheiße.

Gwen: ?

Mehr soll er nicht erwarten. Wehe der Idiot macht sich Hoffnungen. Vielleicht soll ich doch mit Connor ausgehen? Dann würde Kian und dieser andere Typ mich bestimmt in Ruhe lassen. Ja, das mach ich. Ich brauche nur noch einen Plan, wie die Beiden davon erfahren. Vielleicht ein Foto auf Instagram posten? Mal eine Abwechslung.

Kian schreibt...

Ugh. Ich hab keine Lust mit ihm zu diskutieren. Kann er nicht einfach ne Klippe runterstürzen? Nein, das wünscht man doch niemandem, Gwen.

Kian: Tut mir leid
Kian: Ich hab mich scheiße verhalten
Kian: Ganze zwei Monate
Kian: Es tut mir wirklich sehr sehr leid. Ich hätte deine Entscheidung respektieren sollen

Ich lese mir das letze Wort durch und überlege, ob ich etwas darauf antworten soll.

Gwen: Ja hast du und tust du immer noch.
Gwen: Das war nervig. Richtig nervig.
Gwen: Kann ich dir nicht glauben. Hättest du.

Die ganzen Erinnerungen kommen wieder hoch. Wie er mich damals in der gleichen Wohnung, in der ich mich momentan befinde, küssen mochte und mich mehrmals darum gebeten hat, nachdem ich ihn abwies. Unglaublich.