Der Wecker erklingte. Es war 7:15 morgens.
POV Alice:
Verdammt wer reißt mich da aus meinem süßen Traum. Da hab ich doch gerade von ✨ihr✨ geträumt. Ich glaub's einfach nicht, da hab ich doch gestern glatt vergessen den Wecker auszustellen. Heute ist Samstag, das heißt meine Kinder kommen mich besuchen. Seitdem ich getrennt von meiner Ex-Frau lebe, haben wir uns darauf geeinigt, dass sie die Kinder unter der Woche betreut und sie dann fürs Wochenende zu mir schickt.
Ich wohne in einem ziemlich ruhigen Stadtteil in Berlin.
Jetzt wo ich eh schon wach war, bin ich wie gewohnt ins Bad gegangen um mich für den Tag fertig zu machen. Ich hatte vor heute mit den Jungs in Zoo zu fahren.
Also machte ich mich fertig, zog mein Lazy-Day Outfit an und kuschelte mich noch kurz in mein Sofa ein, um die wichtigsten News des Tages anzugucken. Da sehe ich doch wirklich mit eigenen Augen den Titel: „Wagenknecht trennt sich von Lafontaine"
Ich konnte meinen Augen nicht glauben. Ich war so froh darüber, natürlich nicht weil ich auf sie stand oder so, sondern weil meine politische Erzfeindin gerade wahrscheinlich am Emotionalen Tiefpunkt angelangt war. Das war der perfekte Zeitpunkt sie in Interviews oder sonstigem Unsinn zu konfrontieren. Da wird sie nicht mehr gute Antworten geben können und steht richtig dumm da.
Mein Grinsen wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Das mussten die Kinder sein.
Ich öffnete die Tür und tatsächlich standen die da, jedoch nicht alleine, sondern mit meiner Ex-Frau zusammen. Normalerweise lies sie die Kinder vor meiner Haustür ab und würde wegfahren, jedoch stand sie nun hier vor meiner Tür.
„Mama, wir haben doch so vermisst!" begrüßten meine Kinder mich, woraufhin ich ihnen mit einer festen Umarmung antwortete.
„Sarah, was machst du hier?"
„Alice, können wir bitte sprechen?"
„Klar, komm rein und setz dich!"
Mit einer Handgeste ließ ich meine Kindern und sie rein.
„Hier riecht es noch so schön nach dir?", überraschte mich Sarah.
„Bereut da jemand etwas? Anyways...worüber wolltest du reden?"
„Nicht hier vor den Kindern"
„Hey meine Mäuschen, unser Ausflug kann gleich beginnen, packt nochmal Wasser und so ein. Okay jetzt sind wir alleine. Also, worüber wolltest du reden"
„Ich habe gestern von der geträumt..."
„Das wars? Das wolltest du mir sagen? Ach Mäuschen du hast dich ja gar nicht geändert. Du hängst immer zu sehr an deinen Träumen. Was auch immer du geträumt hast, das war nicht echt und du solltest dich auf die Realität fokussieren."
„Nein Alice, du verstehst das nicht..."
„Guck mal, wir können das Gespräch gerne irgendwann anders fortführen, ich geh jetzt mit den Jungs lo-"
„Ich hab noch Gefühle für dich"
„Ach sei nicht albern! Du hast doch Schluss gemacht, weil du keine Gefühle mehr hattest."
„Nein Alice du verstehst das wirklich nicht. Ich hatte gestern einen Traum darüber, wie ich angegriffen wurde und dann warst du da, wie eine Heldin und hast mich beschützt. Und da hab ich gemerkt, dass du die einzige Person bist, die sich um mich gekümmert hat. Ich liebe dich Alice und es tut mir Leid. Kannst du uns bitte noch eine Chance geben. Ich-"
Ich war sprachlos. Was sollte ich denn antworten. Erst bricht sie mein Herz und dann kommt sie wieder mit sowas. Ich sah wie sie anfangen hat zu weinen.
„Mama! Wir sind bereit! Kommst du?"
„Ja Schätzchen! Gib mir noch eine Sekunde.
Sarah, das sollten wir wirklich nicht hier klären. Du könntest heute Abend nochmal vorbeikommen, wenn die Jungs schon schlafen."
„Danke Alice, ich schätze das wirklich sehr"
„Seit ihr bereit für den Zoo? Ich wohne hier zwar schon lange, aber ich war da noch nie. Ich wollte das Erlebnis mit euch aufheben. Wir können die Pandas besuchen gehen und-"
Ich schloss die Tür hinter mir zu und lies Sarah alleine in meiner Wohnung.
Nach dem anstrengenden Tag sind wir noch Chinesisch essen gegangen und sind dann direkt nach Hause gefahren.
Sarah musste raus gegangen sein, da sie nicht mehr da war, wobei es mir auch nichts ausmachen würde. Wir haben ja schließlich so lange zusammen gelebt.
Ich brachte die Jungs ins Bett und machte mich auf meinem Sofa wieder gemütlich. Es war zwar Samstag, jedoch hatte ich trotzdem mehr als genug E-Mails zu beantworten.
„JA!", schrie ich laut, als ich gelesen habe, dass meine Sekretärin mich über ein anstehendes Interview am Montag informierte. Ich hasse ja Interviews, aber da wird Sahra Wagenknecht auch erscheinen. Ich werde sie so platt machen. Die wird schon sehen, wer hier die Macht im Hause hat. Ich freute mich wirklich sehr, wirklich sehr sehr. Okay Alice sei ehrlich zu dir selbst, warum freust du dich so sehr. Weil ich sie besiegen möchte. Und... vielleicht weil äh. Ja ok, sie ist halt hot. Ich hatte aber auch nur ein, zwei mal einen feuchten Traum über sie. Das kann halt mal passieren, wenn man alleine wohnt und sexuell frustriert ist. Sie ist halt hot, aber jetzt auch nicht so dass ich ein Crush entwickele. Es ist eben eine sehr attraktive Frau.
Ich merkte wie ich mir immer versucht habe einzureden, dass ich sie nicht mag, aber in Realität habe ich sie so geliebt.
Ich wurde wiedermal mit einem Klopfen aus meinen Gedanken gerissen. Ich ging zur Tür und wurde mit einer großen Umarmung begrüßt.
„Sarah, ich freue mich auch, dass du kommen konntest, aber ist es nicht erstmal besser, nicht wieder diesen Körperkontakt aufzubauen?"
„Tut mir Leid, ich vermisse dich einfach so sehr. Ich brauche deine Nähe, sonst fühle ich mich unsicher. Bitte lass es uns doch nochmal versuchen, die Jungs wollen doch auch, dass deren Eltern wieder zusammen sind. Ich würde sogar nach Berlin ziehen. Das wolltest du doch immer. Ich kann auch meinen Job kündigen und einfach nur als Hausfrau arbeiten. Alice ich würde wirklich alles machen, einfach nur um mit dir wieder zusammen zu sein."
„Sarah das ist nicht so einfach. Ich bin mir gerade selbst nicht sicher. Ich brauche Zeit um dir zu antworten, aber ich denke das wird nichts mehr zwischen uns. Wir werden immer weiter Konflikte haben und uns immer wieder Streiten."
„Aber das ist doch normal in einer Beziehung"
„Ja, aber es ist doch nicht mehr normal, wenn du mich rausschmeißt, nur weil ich einen blauen Fleck auf meinen Hals hatte, weil ich mich gestoßen habe."
„Komm Alice, du weißt ganz genau, dass das ein Missverständnis war. Ich dachte du hast mich betrogen. Ich habe mich ja auch so oft entschuldigt."
„ Du bist einfach viel zu eifersüchtig Sarah. In einer Beziehung braucht man Vertrauen. Und das hattest du nicht wirklich in mir. Es ist ja in Ordnung. Das ist nur nicht meine Vorstellung von einer Beziehung."
„Alice, ich schwöre es dir, dass ich alles dafür geben werde, um mehr Vertrauen aufzubauen. Du musst mir nur eine zweite Chance geben."
„Sarah du verdrehst hier etwas. Du wolltest die Trennung und ich habe dich Monate lang nach einer zweiten Chance gebeten. Du hast darauf bestanden, keine Gefühle mehr für mich zu haben. Sarah es ist jetzt auch schon spät und ich will echt nicht mehr reden. Es wäre schön, wenn du jetzt gehst."
„Ich habe Angst. Ich habe Angst alleine zu schlafen, du weißt das doch. Ich will nicht alleine in so einem gruseligen Hotelzimmer. Kann ich bitte hier übernachten, es ist doch auch schon so spät. Bitte, nur diese eine Nacht?"
„Du kannst aufs Bett, ich nehme die Couch."
„Danke Alice, ich wusste du kümmerst dich noch um mich.", sagte sie und zog mich wieder in eine feste Umarmung. Ich wollte mich lösen, jedoch drückte sie sich so fest an mich. Sie war kleiner als ich, deswegen schaute ich sie von oben an. Als ich noch frisch in sie verliebt war, war es auch so eine Umarmung, die uns zusammen brachte.