Schönheit

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Ronja. In meinen Augen das Schönste Bildnis, zu dem sich diese herumschwirrenden Atome jemals zusammenbilden könnten. Schulterlange Haare in einem kühlen Braunton fallen auf ihre wunderschönen zarten Schultern herab. So zart, dass ich jedes Mal Angst habe sie zu zerdrücken, wenn ich sie nur ansehe, an eben genau den Tagen, wo sie doch wirklich zerbricht.

Augen in der Farbe von reiner Erde, die auf die grünsten Grüntöne des Waldes trifft. Geformt wie die geschälten Mandeln, die täglich ihre Mahlzeiten ersetzen. Den gerade noch sichtbaren Buckel auf ihrer sonst spitzen Nase mag ich am liebsten. Und ich muss mich jedes Mal zurückhalten, wenn ich ihre rosigen Lippen betrachte, denn wie gerne würde ich doch die meinen auf ihre pressen und alles um uns herum vergessen.

Sobald sie und ich zufällig gleichzeitig die Klasse wechseln müssen, steht sie in einer langsamen Bewegung auf. Kurz bleibt sie so angelehnt am Tisch stehen und am Anfang habe ich mich oft gefragt, was sie wohl denkt. Warum sie das wohl macht. Zwei Wochen später sah ich sie das erste Mal im Sportunterricht. Mit manchen Übungen ist ihre sonst so verdeckende gemütliche Kleidung, in denen sie sich zu verstecken scheint, inkompatibel. Danach kannte ich die Antwort.

Und unter ihrer eigentlich immer übergroßen Kleidung, merke ich doch wie schwach sie ist. Physisch. Ich würde mir die Frage stellen, warum sie sich selbst zerstört. Aber ich würde ihr viel lieber beibringen sich wieder aufzubauen. Die Vergangenheit vergehen lassen und die Heilung heilen lassen.

Ihr Gesicht ist gefüllt von lauter kleinen Sommersprossen, die auch im Winter blühen. So auch die winzigen Muttermale, die sie immer wieder präzise verdeckt. Ich habe nie verstanden warum.

EinsamkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt