Sidelines

Flashback: Tadashis Zorn

Hallo ihr Lieben! :)

Ich habe ja einige Steckbriefe geschrieben und der Wunsch nach einem für Tadashi kam jetzt mehrfach auf. Das würde aber echt spoilern. Immerhin wisst ihr zu dem Zeitpunkt nicht mal, ob Tadashi noch lebt oder tot.

Also habe ich mir einen kleinen Kompromiss einfallen lassen! Das hier habe ich eigentlich nur für mich geschrieben, weil ich Lust darauf hatte, aber ich finde es ganz gut und es zeigt euch, wie Tadashi war, ohne zu spoilern, was der aktuell so macht. Oder ob er überhaupt noch etwas macht!

Ich weiß nicht, ob man da irgendetwas als Spoiler bezeichnen kann, aber hier erfahrt ihr natürlich mehr über Tadashi als bisher geschrieben wurde. Ich persönlich würde das eher als ein Flashback sehen, den ich auch so hätte in die FF einbauen können. Aber hier, lesen auf eigene Gefahr! :)

Zum Hintergrund dieses One Shots: Tadashi hat kurz davor Shoutas Hand gebrochen oder zumindest geprellt/verletzt. Wieso weiß ich selbst nicht, das ist aber auch nicht wichtig. Es soll einfach nur zeigen, wie Tadashi so drauf war und ein wenig erklären, wieso die Diebe so Angst vor ihm haben.
Shouta ist zu dem Zeitpunkt etwa 14.

Dementsprechend möchte ich aber ausdrücklich warnen. In diesem One Shot kommt explizite Gewalt an einem Kind vor.

Es war Winter

Der Boden unter Shoutas nackten Füßen war eisig und seine restliche Kleidung wärmte kaum, doch das war aushaltbar, denn Kälte war er gewohnt. Schlimmer war das Pochen seiner rechten Hand. Vielleicht war sie gebrochen, dachte Shouta, aber das war Tadashi egal, das war seine Absicht gewesen.

Shouta sah vorsichtig auf. Tadashi saß am Schreibtisch und schrieb an irgendetwas. Er trug warme Kleidung und feste Schuhe und er saß näher am Kamin. Shouta traute sich nicht ihn zu fragen, ob er sich an den Kamin stellen durfte. Im Zweifel würde es Tadashi daran erinnern, dass er noch hier war und es war besser von ihm vergessen zu werden.

„In der Küche steht ein Tablett, bring es mir." Tadashi sprach ohne aufzusehen.

Shouta zögerte.

„Bring es mir", wiederholte sich Tadashi. Dieses Mal war seine Stimme schneidend und Shouta kam zu dem Entschluss, dass es besser war, es einfach zu machen. Nicht das Monster in ihm wecken.

„Sehr wohl."

Nicht fliehen. Barfuß hatte es keinen Sinn und Tadashi würde beim nächsten Mal nur noch wütender werden. Das Anwesen war leer und außerhalb des Arbeitszimmers war es noch kälter. Erst in der Küche, die sich im Erdgeschoss befand, war es wieder warm. Das Feuer im Herd war nahezu heruntergebrannt, doch war es noch warm genug, damit sich Shouta für einige Momente an ihm wärmen konnte.

Das Tablett war das Problem. Es war massiv und schwer und auf ihm stand eine Karaffe Rotwein, eine mit Wasser, zwei Gläser und ein Teller mit Häppchen, Trockenobst und Süßigkeiten. Shouta überlegte, ob er sich davon etwas nehmen sollte, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Tadashi es abgezählt hatte, war zu groß. Und Shouta hatte noch nicht sonderlich großen Hunger, es war besser, jetzt nichts zu riskieren. Es war riskant genug, das Tablett nach oben zu tragen.

Es war schwer und mit jedem Schritt hatte Shouta das Gefühl, seine verletzte Hand würde es nicht mehr halten können. Wie er es bis ins Arbeitszimmer geschafft hatte, konnte Shouta kaum sagen.

„Es ist kein Platz auf dem Tisch, wie du siehst", sagte Tadashi, noch immer, ohne Shouta eines Blickes zu würdigen. „Bleib einfach neben mir stehen, du machst das schon."

„Meine Hand", setzte Shouta vorsichtig an, „ich kann das Tablett nicht mehr lange halten."

Nun sah Tadashi ihn an. Graue, kalte Augen und ein abschätziger Blick. Shouta hasste ihn immer mehr. „Nun, es ist deine Schuld, nicht wahr? Du hast mich provoziert."