6 - Bardenmagie

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Die Welt bestand aus Flammen, Tod und Schreien. Das Schlachtfeld erstreckte sich so weit das Auge reichte - und darüber hinaus. Der Himmel, verdunkelt vom schweren Rauch des alles verschlingenden Höllenfeuers, hing bedrohlich über ihm.

Aeywar wusste nicht, was geschehen war, oder wie er hier her gelangt war, doch er spürte den kalten Schmerz der sterbenden Seelen um sich herum als seinen eigenen. Kalte Klingen die ihn durchbrachen aber nie berührten. Nein, das war falsch, alles hieran war so verdammt falsch.

Die Hände hielt er zu Fäusten geballt vor seiner Brust, das Atmen fiel ihm durch den stechenden Gestank von Feuer und Verderben schwer und er kämpfte dagegen an zu husten oder sich zu erbrechen. Kalter Schweiß tropfte Aeywar von der Stirn in die Augen, doch er spürte das Brennen kaum noch, die Geräusche um ihn herum klangen ab. Ein leises Flüstern, ein undeutlicher Ruf erreichte seine Seele.

Und Aeywar folgte diesem Ruf, der tief in seinem Inneren erwachte, ließ die Magie in seinem Herzen erwachen. Eine sanfte Melodie erklang, erst so sanft, dass das Klirren der Schwerter und die Schreie der Menschen sie übertönte. Doch Aeywar sang weiter und immer weiter, und die sanfte Melodie schwoll zu einem kraftvollen Lied heran, dass alles zu verzehren drohte. 

Eine Woge heilender Magie fegte über das Schlachtfeld hinweg, spülte das Leid, den Tod und das Feuer hinweg.

Die Kämpfe erstarben, als die Kämpfenden die fremde, aber warme, Magie spürten, die Geheilten sich vorsichtig und ungläubig erhoben und alle Blicke sich zu der Säule aus Licht und Macht wandten, die um Aeywar tobte, die Wolkendecke durchbrach und wie eine zweite Sonne die Welt um sich herum erhellte und wärmte.

Bardengesang trug am Ende doch Magie in sich.


Krieg ist grausam, da ist es immer gut Barden zu haben, 

die nicht nur gut singen können! ✨

Tintengemalt | Schreib-PromptsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt