ʀᴀᴄʜᴇ ɪsᴛ süss

Kapitel 3: Sich mit mir anzulegen, ist keine Option!

Eyzath wurde wütend, als er Kyubis Widerspruch hörte.

"Wie hast du mich eben genannt?", fragte er und ging stur auf sie zu. Ich stieß ihn zur Seite, direkt an die Glasscheibe des Supermarktes.

"Lass die Finger von ihr!", schrie ich. Klar, das war nicht grad schlau was ich tat, doch dieses Arschloch sollte einfach seine Pfoten von ihr nehmen, egal was sie sagen würde. Eyzath blickte mich noch böser und wütender als je zuvor an. Er packte mich an der Kehle und drückte mich gegen die Glasscheibe.

"Noch einmal so etwas, und du wirst es bereuen, gelebt zu haben!!", brüllte er mir ins Gesicht. Eigentlich waren wir am Anfang gut befreundet. Aber durch seinen blöden Scherz ist das entstanden.

Kyubi lies vor Schreck die Brause fallen. Als Eyzath und seine Kumpels weg waren, rannte sie mir in die Arme. Ich konnte mir so etwas einfach nicht gefallen lassen. Ich meine, ich wäre der Looser der Schule. Das konnte ich nicht machen. Mein ganzes Leben hing davon ab, wie meine Taten und Reaktionen gegenüber Eyzath waren.

Ich nahm nun Kyubis Hand und lief los. Doch sie kam nicht mit.

"Na komm.", sagte ich und schaute sie fragend an. Ein Blick auf den Boden verriet mir alles. Da lag sie, die Erdbeerbrause mit 20% Rabatt. Die Brause selbst konnte man jetzt sowieso nicht mehr trinken. Kyubi vollendete ihren traurigen Blick auf die am Boden zerbrochene Flasche Erdbeerbrause und schaute mich nun wieder mit Kulleraugen an.

"Komm schon, ich hatte einfach Angst und hab sie fallen gelassen.", sagte sie und zeigte in Richtung Eingang des Supermarktes.

"Ist ja gut", sagte ich bloß. Also holten wir noch eine. Der Rest des Tages war genauso öde wie immer. Irgendwelche Musiksendungen, die keiner kannte, Tiefkühlpizza, Zähne putzen und schlafen.

Am nächsten Morgen dachte ich mir nichts schlimmes. Doch als ich vor dem Schuleingang stand, kam mir genau das Gegenteil hoch. So eine nette Begrüßung hatte ich noch nie erlebt. Ich grinste bloß, ganz kurz, sofern man es sah. Eigentlich war ich im Früh mit eine der Ersten, die auf dem Schulhof standen. Doch dieses Mal hatte Eyzaths Wecker anscheinend schon früher geklingelt.

Das muss ein toller Anblick gewesen sein: Ich in Rock und T-shirt mit Büchern und er in lockerer Hose und Jacke mit seinen Kumpels. Ich versuchte ihn nicht fröhlich zu begrüßen, zu umarmen oder ihm ein High-Five zu geben, wie immer. Nö, ich missachtete ihn völlig. Ich versuchte, so gut ich konnte, ihn zu ignorieren, ihn nicht einmal ansatzweise anzuschauen. Doch das funktionierte nicht, weil sich Meylak zu ihm gesellte. Sie blickten beide zu mir herüber, bis Meylak zu mir trat.

"Hey.", sagte er und setzte ein kleines Lächeln auf. Ich tat es ihm gleich. Meiner Meinung nach hatte ich nicht viel vor Eyzaths Augen zu sagen.

"Ich dachte das mit dir und Eyzath sei ein Scherz, also das ihr euch duellieren wollt...", meinte er. Da glotzte ich aber blöd aus der Wäsche. Eyzath und ich wollten bitte was? Uns DUELLIEREN? Sag mal, hat der Kerl sie noch alle?!

"Was für duellieren, ich will ihm nur zeigen, dass er solche Scherze bei mir zu lassen hat.", knurrte ich ihn an. Dies bemerkte dummerweise Eyzath und kam auch herüber. Er klopfte Meylak nur auf die Schulter.

"Ich kann dich Weichei nennen, Hejla, du bist ja nicht zu unserer Verabredung gekommen.", zischte er und ging mit der anderen Hand durch mein Haar. Ich griff nach seinem Handgelenk und zerrte ihn nach unten. Er lag nun auf dem Boden.

"Fass mich noch einmal an und du wirst es bitter bereuen, Eyzath. Warte nur, bis der Tag kommt, an dem du halbtot auf dem Boden kniest und flehst, dass ich dich am Leben lasse.", flüsterte ich ihm wütend ins Ohr. Dann nahm ich meine Schultasche und lief stur auf den Eingang des Schulgebäudes zu. Plötzlich stellten sich seine Jungs mir in den Weg. Ich setzte nun meinen grimmigsten Blick aller Zeiten auf und schob sie mutwillig zur Seite.

"Soll ich euch auch noch so hinrichten?", fragte ich und lief in die Schule rein, naja bzw. in den Flur, Eingang. Ach egal, wie auch immer das heißt. Alle auf dem Schulgelände schauten mir mit offenen Mündern hinter her. Man hätte denken müssen, ich sei in einem Kampfsport unterwegs oder so. Doch genau das war der Fall und ich hatte schon meine Zweifel, dass es niemand merken würde.