Borkum

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Meine Freunde und ich saßen zusammen am Strand und beobachteten das Meer.
Es war ein schöner Nachmittag.
Es war schön warm, aber trotzdem nicht zu heiß, da ein kleines Windchen wehte. Wir lagen alle nebeneinander auf Handtüchern, in Badeklamotten und mit Sonnenbrillen auf der Nase.
Die eine Hälfte war kurz vorm Wegdösen, die anderen Hälfte unterhielt sich angeregt, über alles mögliche. Wir waren froh mal etwas Zeit für uns, ohne die Lehrer und irgendwelche Ausflüge, zu haben. Wir befanden uns nämlich auf Klassenfahrt in Borkum.
Klassenfahrt hieß, so wenig Privatsphäre wie möglich, viel zu früh aufstehen, nervige, uninteressante Ausflüge und die Lehrer mal von einer ganz anderen Seite erleben.
Wir waren erst seit fünf Tagen hier, wir hatten noch sieben vor uns. Bis jetzt war die Klassenfahrt eigentlich ganz angenehm gewesen, aber man merkte langsam, dass die Nerven anfingen strapaziert zu werden.
Ich persönlich liebte Klassenfahrten, deshalb machte mir die ausgelassene Stimmung und manchmal auch die Gereiztheit mancher Personen nichts aus. Klassenfahrten waren nunmal ereignisreich, sowohl im negativen als auch im positiven Sinne. Ich kam mit fast allen Klassenkameraden sehr gut klar, weshalb Klassenfahrt für mich ein kleineres Übel war als für andere.
Das einzige, was mich auf eine Probe stellte war Herr Siewers. Er war Anfang des Schuljahres unser neuer Klassenlehrer geworden und war die meiste Zeit schlecht gelaunt.
Er unterrichtete uns in Mathe und Powi, diese Stunden waren immer unerträglich. Seine Stimmung war auf der Klassenfahrt kein bisschen besser.
Abgesehen davon, dass Herr Siewers ein Arschloch war, stellte er mich noch anders auf die Probe, er sah nämlich verdammt gut aus. Obwohl er schon Anfang oder Mitte vierzig war, fanden ihn viele Schülerinnen, inklusive mir, wirklich heiß. Und immer, wenn wir was am Strand machten und er in Badehose herum lief viel es mir schwer ihn nicht anzustarren. Aber auch in lässiger Altagskleidungs viel es mir nicht leicht ihn nicht anzuhimmeln. Er strahlte eine Menge Autorität und Dominanz aus, weshalb ich mich wirklich anstrengen musste, in seiner Nähe ruhig zu bleiben und nicht zu sabbern.
》Erde an Anna, hallo, ist jemand Zuhause?《 , meine beste Freundin wedelte mir mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum und holte mich aus meinen viel zu schönen Gedanken.
》Ja, was ist denn, habe nur kurz über ein paar Dinge nachgedacht.《
》Ich weiß, worüber du nachgedacht hast.《 , antwortete sie verschmitzt. Sie war die einzige, die von meiner Schwärmerei von Herr Siewers wusste. Ich wusste, dass sie mich nicht verurteilte. Andere machten das leider viel zu schnell, sie stempelten einen gleich als verrückt, komisch oder eklig ab, wenn man auch nur ein bisschen für einen Lehrer schwärmte. Aber sobald man anfing von Liebe zu reden oder dass man sich eine Beziehung mit einem Lehrer vorstellen könnte, wurde man gar nicht mehr ernst genommen.
Ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden, dass nicht jeder so dachte wie ich, aber es war manchmal ziemlich schmerzhaft und anstrengend, wenn keiner einen verstand oder verstehen wollte. Aus diesem Grund wahrte ich dieses Geheimnis um jeden Preis.
》Was willst du denn jetzt von mir?《
》Achso, ja ,stimmt, ich wollte dich fragen, ob du Lust hast später mit in die Stadt zu gehen? Wir kaufen Alkohol, heute Abend steigt nämlich eine heimliche Party?《 , erzählte sie mir im Flüsterton. Im Ernst!!?
Was hatte sich meine Klasse da nur überlegt, wir hatten einer der strengsten Lehrkräfte mit auf Klassenfahrt, aber sie wollten eine illegale Party mit Alkohol feiern. Irgendwie war ich aber angetan von der Idee, ein bisschen auf andere Gedanken kommen konnte nicht schaden.
》Ja, ok, ich komme mit, aber wir brauchen auf jeden Fall Bacardi.《
》Klaro, alles was du willst Süße.《
Ich war mir immer noch nicht sicher, ob das wirklich eine gute Idee war. Wenn Herr Siewers von der Party Wind bekäme, wären wir alle einen Kopf kürzer. Auch unsere andere Begleitung, Frau Horn, war nicht gerade die chilligste Lehrerin. Aber die Party würde sowieso mit oder ohne mich stattfinden, also konnte ich auch hingehen. Wir genossen noch ein wenig die Sonne, bevor wir in unsere Unterkunft gingen, um uns kurz umzuziehen und uns frisch zu machen, um anschließend in die Stadt zu gehen. Es war eine relativ große Gruppe, die in die Stadt ging, um Besorgungen zu tätigen.
Wir teilten uns auf, die einen besorgten coole Snacks und etwas zu essen, andere Alkohol und Zigaretten und wieder andere das restliche Zeug. So langsam wurde mir klar, dass die Party ein riesen Ding werden würde und es nahezu unmöglich war, dass wir nicht aufflogen.
Es würden garantiert später welche stock besoffen einem Lehrer begegnen oder wir würden zu laut sein, aber was sollte es, dann wären wir eben alle gemeinsam am Arsch. Meine beste Freundin Klara und ich waren Teil des Teams, das für Alkohol und Zigaretten zuständig war. Klara war schon 18 Jahre alt, ich noch 17, deshalb ging Klara immer an die Kasse um zu bezahlen.
Am Ende hatten wir drei Flaschen Vodka, zwei Flaschen Bacardi und zwei Packungen Klopfer, plus mehrere Packungen Zigaretten. Wir wollten eigentlich noch ein bisschen mehr mitnehmen, aber unsere Rucksäcke waren so schon voll genug, es sollte nicht zu auffällig werden. Außerdem besorgten noch zwei weitere Teams Alkohol. Als wir aus dem letzten Supermarkt kamen gönnten wir uns erstmal eine kurze Pause, die wir zum Rauchen nutzten.
》Hey, hast du Lust auf Eis? Ich hab irgendwie grade voll Bock drauf, bei dem Wetter.《 , fragte ich Klara.
》Klar, bin dabei, gute Idee.《
Wenig später standen wir in der Schlange der Eisdiele und warteten bis wir dran kamen. Nachdem jeder von uns zwei Kugeln Eis in der Waffel hatte und wir gerade den Rückweg antreten wollten traffen wir unsere Lehrkräfte, die anscheinend auch gerade Eis essen wollten. Ein kurzen Moment fühlten wir uns ertappt, mit unseren Rucksäcken voll Alkohol, aber wir fassten uns schnell wieder.
》Hallo Herr Siewers, hallo Frau Horn, schön sie zu sehen. Genießen sie auch den schönen Nachmittag?《
Man merkte Klara an, dass sie leicht nervös war, aber die Lehrer dachten sich nichts dabei.
》Ja, ein wirklich schöner Tag heute. Was macht ihr denn so, habt ihr Spaß?《 , fragte Frau Horn.
》Ja, mega Spaß, wir gehen bisschen Shoppen, Jungs auschecken und so, sie wissen schon.《 Oh, shit, das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen. Mega peinlich!
》Ah, Jungs auschecken also.《 , jetzt mischte sich auch Herr Siewers ein. Er klang leicht amüsiert, aber auch skeptisch, ich glaube er glaubte mir nicht. Es war ja auch eine Lüge, aber das ging ihn ja nichts an.
Es dehnte sich eine unangenehme Stille zwischen uns aus und ich hatte das Gefühl von Herr Siewers beobachtet zu werden. Als würde er hoffen, dass ich unter seinem Blick einknicken und ihm die Wahrheit verraten würde.
》Wir müssen dann auch wieder, viel Spaß Ihnen noch.《
Klara lächelte nett und zog mich von unserern Lehrern weg. Ich war wie in Trance gewesen.
》Was war das denn bitte?《 , fragte Klara.
》Was meinst du?《
》Na, du hast quasi fast gesabbert, als du ihn angesehen hast. Und Jungs auschecken, wirklich?《
Danach brachen wir in schallendes Gelächter aus, bis wir uns die Bäuche hielten. Wenig später waren wir auch schon wieder zurück in unserer Unterkunft. Die Vorbereitungen für die Party waren schon in vollem Gange, fast der ganze Jahrgang machte mit. Es herrschte massive Vorfreude. Wir gingen in mein Zimmer, meine Zimmergenossinen waren nicht anwesend.
》Wo und wann steigt eigentlich die Party?《 , fragte ich.
》Um 20 Uhr fängt sie an, ich glaube hinter dieser kleinen Hütte, ein bisschen weiter in den Dünen.《
》Ah, ok, dann weiß ich wo es ist.《
》So, ich gehe dann mal. Ich muss mich noch fertig machen und Julia wollte noch irgendwas von mir. Soll ich dich später abholen und wir gehen zusammen dahin?《
》Ne, brauchst du nicht. Ich telefoniere doch um 20 Uhr immer mit meinem Bruder, ich komme dann ein bisschen später, du brauchst nicht zu warten.《
》Okay, aber wehe, du lässt dich nicht blicken.《
》Keine Sorge, ich werde da sein, du herrisches Miststück.《
Wir lachten beide und Klara ging anschließend. Es war kurz vor 18 Uhr, es gab also bald Abendessen. Ich beschloss mich erst nach dem Essen zu stylen, da es sonst zu auffällig wäre.
Anscheinend hatten nicht alle so logisch mitgedacht, wie ich, denn einige Mädchen sahen aus als würden sie gleich im angesagtestem Club feiern gehen.
Die Lehrer wurden langsam misstrauisch, zu viele, komische Zufälle an einem Tag. Doch die Mädchen antworteten nur, sie hätten einen Schönheitswettbewerb veranstaltet, da sie Langeweile gehabt hätten. Und da noch nicht alle so schick aussahen, gaben die Lehrer vorerst Ruhe. Herr Siewers saß am Tisch vor mir und ich konnte nicht anders, als ab und zu mal einen Blick auf ihn zu werfen. Ab und zu war es ein bisschen unangenehm, weil auch er mich ansah, weshalb wir uns ein, zwei mal in die Augen schauten. Ich zuckte dann immer leicht zusammen und ließ meinen Blick sinken, es war mir so unangenehm, dass ich es nach einer Weile sein ließ.
Nach dem Essen began ich nach etwas zum Anziehen zu suchen. Logischerweise hatte ich nicht viel schickes Zeug dabei, da wir auf einer Klassenfahrt und nicht auf einer Sauftour waren. Letztlich entschied ich mich für ein schwarzes bauchfreies Top mit ein bisschen Ausschnitt und einen schwarzen, mittellangen, lockeren Rock mit Blumenmuster.
Meine Haare ließ ich offen.
Ich trug nur noch ein bisschen Lippenstift auf, da ich eh schon mein tägliches Make-up drauf hatte. Als ich fertig war, zeigte die Uhr 19:43 an. Ich lag wirklich gut in der Zeit.
Ich schnappte mir mein Handy und meine Zigaretten, den ganzen Alkohol hatte bereits Klara mitgenommen. Wie jeden Abend stellte ich mich auf die Dachterrasse der Herberge und rief meinen Bruder an.
Mein Bruder lebte in Australien. Er war 21 und studierte dort. Da wir uns so selten sahen, telefonierten wir immer um 20 Uhr, jeden verdammten Tag, selbst wenn ich auf Klassenfahrt war.
》Hi, Schwesterherz, wie geht's dir so?《
》Ganz gut, bei dir so?《
》Viel zu tun, für die Uni und so, aber eigentlich geht's mir sehr gut. Und wie ist die Klassenfahrt so?《
》Gut, wir haben viel Spaß, heute Abend steigt sogar eine illegale Party.《
》Das erinnert mich an meine Klassenfahrten, immer das Gleiche.《
Wir mussten beide lachen. Wir redeten noch kurz über die verschiedensten Dinge, aber irgendwann meinte er, er wolle mich nicht länger aufhalten und ich solle endlich auf diese Party gehen.
Also legten wir auf und ich zündete mir eine Zigarette an. Wenig später hörte ich eine Tür, doch ich dachte mir nichts dabei, bis mich eine Stimme aufschrecken ließ.
》Frau Kramer, hab ich was verpasst oder warum denken sie, dass es Ihnen erlaubt ist mit 17 zu rauchen?《
Herr Siewers stand direkt hinter mir, scheiße. Ich ließ die Zigarette fallen und trat sie aus.
》Ich weiß gar nicht wovon sie reden, ich hab nicht geraucht, sie müssen sich geirrt haben.《
Ich versuchte ruhig zu bleiben, ich wusste selber, wie dumm diese Lüge war, aber egal, ein Versuch war es wert.
》Bist du dir da ganz sicher?《
》Ja, bin ich, außerdem rauchen sie selbst.《
Oh, fuck, war mir das wirklich rausgerutscht? Aber es stimmte, nichts war scheinheiliger als Lehrer die selber rauchten, aber es ihren Schülern verbieten wollten. Er schien kurz erstaunt, über meine Antwort, zu sein, aber er fasste sich schnell wieder.
》Na, wenn das so ist, dann drücke ich heute mal ein Auge zu.《
Er zwinkerte mir zu und zündete sich selbst eine Zigarette an. Ich hatte ihn selten rauchen sehen, das war auch besser so, denn heilige Scheiße sah der Mann gut dabei aus. Ihm war bewusst, dass ich ihn anstarrte, aber ihm schien es egal zu sein und mir auch. Ich fing an auf meiner Lippe rumzukauen, das machte ich immer, wenn ich nervös war.
》Warum siehst du so ..... aufgebrezelt aus?《 , unterbrach er die Stille, während er Rauch ausbließ.
Shit, die Party hatte ich ja ganz vergessen. Ich musste schnell los, wenn ich noch später kam würde Klara Fragen stellen und ich war nicht bereit diese zu beantworten.
》Ich wollte mich mit Klara treffen.《
》Und dafür muss man sich so schick machen?《 , er glaubte mir kein Wort.
》Ja, wir dachten, es wäre mal was anderes, uns ein bisschen aufzuhübschen. Sieht doch gut aus finden sie nicht?《
Oh mein Gott, das hatte ich jetzt nicht laut ausgesprochen oder, bitte nicht!
Er betrachtete mich ein Moment lang, strich mir eine Strähne hinters Ohr und lächelte leicht. Ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut, es fühlte sich so gut und richtig an. Ich wurde noch verlegener als eh schon, aber ich fing an dieses Gefühl zu mögen. Als er wenig später seine Zigarette austrat sagte ich:
》Ich muss dann mal, Klara wartet bestimmt schon auf mich.《
Ich war schon auf dem Weg zum Treppenhaus und war gerade dabei die Tür zu öffnen, als er mir nachrief.
》Wenn du jemandem hier von erzählst, bist du auch am Arsch, das weißt du oder? Und nur fürs Protokoll, du siehst verdammt gut aus.《
Ich schaute mich kurz um, ob uns jemand gehört hatte, aber es war weit und breit keiner zu sehen.
Ich lächelte, aber antwortete ihm nicht.
Als ich bei der Party ankam war ich überglücklich und aufgedreht. Fast alle waren schon da, die Party war im vollem Gange. Ich brauchte jetzt erstmal was zu trinken, ganz dringend.
Ich ging zu dem Tisch mit den Getränken und trank einen halben Becher Bacardi auf Ex und schüttete mir direkt etwas neues ein.
Klara konnte ich nirgendwo entdecken, also begann ich sie zu suchen. Nach ein paar Minuten und einem weiteren Drink, fand ich Klara mit ein paar anderen Klassenkameraden rauchen, etwas abseits der Party.
》Ahhh, wie cool, dass du auch endlich da bist!《 , Klara kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
》Okaaayyy, da hatte jemand wohl schon ein bisschen zu viel Alkohol.《
》Nein, gar nicht, du hattest einfach nur zu wenig.《
Vielleicht hatte sie recht, ich war immer noch so perplex, was eben geschehen war, da konnte ein bisschen Alkohol nicht schaden.
Die Zeit verstrich und ich wurde immer betrunkener. Klara machte mittlerweile mit irgendeinem Typen rum, ich konnte nicht erkennen wer es war.
Ich sah auf die Uhr und es war schon 22:05 Uhr, um 22 Uhr war eigentlich Bettruhe.
Ob die Lehrer uns schon suchten? Plötzlich stellte sich jemand neben mich, es war Andrew Park.
Er himmelte mich schon seit Monaten an, er war aber absolut nicht mein Typ.
》Du siehst wirklich sehr schön aus.《
》Ach ja, findest du?《, irgendwie fand ich es lustig ihn aufzuziehen. Es war zwar nicht nett von mir, aber ich war schon zu betrunken, um mein Fehlverhalten zu registrieren.
Er schien ein bisschen irritiert, aber antworte mit: 》Ja, wirklich, der Rock steht dir sehr gut.《
》Würdest du ihn mir ausziehen wollen?《
Direkt nachdem ich es ausgesprochen hatte, merkte ich, wie dämlich es sich für ihn anhören musste. Der Alkohol sprach aus mir und er hatte seine volle Wirkung entfacht.
Andrew sah mich peinlich berührt an und ich dachte er würde gar nichts mehr darauf erwidern, bis er sagte:
》Echt nicht cool Anna, echt nicht cool.《
Dann ging er, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen.
Ja, das war mir auch klar. Ich hatte mich über ihn lustig gemacht, weil ich genau wusste, dass er zu schüchtern war, um mir eine ehrliche Antwort auf diese Frage zu geben. Und er wusste, dass ich wusste das er so schüchtern war, die Frage aber trotzdem gestellt hatte.
Ich wusste, ich war zu weit gegangen und irgendwie war meine Stimmung jetzt dahin. Klara konnte ich auch nirgends finden. Ich beschloss ins Bett zu gehen, ich musste aber vorsichtig sein, nicht dass mich noch einer der Lehrkräfte erwischte. Es wunderte mich sowieso, dass noch kein Lehrer uns erwischt oder gesucht hatte, es war schon halb elf durch. Klara würde mich schon nicht vermissen, sonst konnte sie mir ja schreiben. Bevor ich ins Haus ging, zündete ich mir noch eine Zigarette an. Es tat so gut den Rauch in meinen Lungen zu spüren, es beruhigte mich irgendwie.
Jetzt, wo ich entspannt und nicht abgelenkt war, merkte ich den Alkohol in vollem Maße.
Wie viel hatte ich nochmal getrunken? Ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern, aber es war ordentlich was gewesen. Nachdem ich aufgeraucht hatte, ging ich in die Herberge und ging schleichend die Treppen zu unserer Etage hoch. Auf unserer Etage nur wenige Zimmer von meinem entfernt, war Herr Siewers Zimmer. Ich wusste es war super riskant, in Bezug auf unsere illegale Party und ihn Bezug auf andere Dinge, doch mein Körper blieb automatisch vor seiner Zimmertür stehen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, zu entscheiden, ob ich mich nun traute zu klopfen oder nicht.
Letzten Endes entschied der Alkohol für mich, und der sagte Ja zum Klopfen. Ich glaube, mein Herz hatte noch nie so schnell geschlagen, wie in diesem Moment.
Und dann stand er vor mir. Ich bekam keinen Ton heraus, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Er sah nicht aus als hätte er geschlafen, er war anscheinend immer noch wach.
》Hi《, sagte ich und musste dabei anfangen zu kichern.
》Hi《, erwiderte er. Herr Siewers betrachtete mich kurz eingehend und fragte dann:
》Bist du etwa betrunken?《
Er klang nicht begeistert und sein Tonfall klang tadelnd.
》Nein.《, sagte ich. Aber ich musste wieder kichern, was mich verriet.
Herr Siewers musste sich wahrscheinlich gerade zusammenreißen, nicht komplett auszurasten. Er sah sehr wütend aus, aber auch verdammt sexy.
》Wo sind die anderen Schüler, was habt ihr angestellt?《
》Nichts, absolut gar niiicchhhsstt.《
Ich zog das nichts extra in die Länge, aber er wusste natürlich, dass ich log.
》Verarsch mich nicht, jetzt sag schon.《
》Ich kann es Ihnen nicht sagen, meine Klassenkameraden bringen mich um, das wissen sie. Außerdem ist es viel lustiger, wenn sie wütend sind. ....
Also eigentlich finde ich, sie sollten öfter so wütend sein, dann können sie ihre Autorität unter Beweis stellen, das macht mich irgendwie mega heiß.《
Einen Moment schauten wir uns einfach nur an.
Ich hatte ihm die Sprache verschlagen, er hatte nicht gedacht, dass ich so etwas sagen würde. Ich hatte es ja selbst nicht gedacht. Im nächsten Moment zog er mich ins Zimmer und knallte die Tür zu, er war wütend. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also schaute ich ihn einfach nur an. Es schien als würde er mit sich selbst kämpfen, wie er jetzt weiter vorgehen sollte.
》Schau mich nicht so an.《
Es klang fast wie eine Drohung.
》Wie denn?《, entgegnete ich.
》So, als wenn du alles machen würdest, was ich dir sage.《, er atmete schwer.
》Aber was ist, wenn ich alles machen würde, was du mir sagst?
Was willst du mit mir anstellen, was soll ich machen du dich entspannst hm?《
Dabei strich ich ihm über die Wange und meine Mund kam seinem immer näher.
》Ich will gar nichts mit dir anstellen.《
Es klang nicht sehr überzeugend und er konnte mir dabei auch nicht in die Augen schauen. Außerdem waren unsere Körper sehr nah beieinander, ich war zwischen ihm und der Tür eingeklemmt. Seine Körpersprache sprach für sich, er wollte mich, daran war nicht zu Zweifeln. Ich wollte ihn so sehr küssen, von Alkohol bekam ich immer Lust auf Sex. Schamgefühl besaß ich nicht mehr, alle meine Schalter, inklusive der für Vernunft, setzten aus. Ich spürte seine Körperwärme und merkte, dass er sich zusammenreißen musste. Augenblicklich begann ich mich an ihm zu reiben und ihn näher zu mir zu ziehen, was ihn stöhnen ließ und einen Ständer verpasste. Einen gewaltigen Ständer. Ich zog sein Gesicht wieder nah zu meinem ran und raunte ihm "Küss mich, bitte" ins Ohr. Er schien immer noch unsicher zu sein.
》Entweder, du legst mich heute flach oder ich suche mir jemand anderen, deine Entscheidung. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Sex mit dir phantastisch ist, also lass mich bitte nicht hängen oder möchtest du, dass ein unerfahrener 17 Jähriger es mir besorgt?《
Vielleicht war ich ein bisschen forsch zu ihm, aber ich wollte ihn jetzt unbedingt in mir spüren.
》Wenn ich es dir heute besorge, dann willst du, dass es dir niemals wieder jemand anderes besorgt.《
Er sagte es, mit solcher Selbstsicherheit, dass ich nicht daran zweifelte.
》Dann besorg es mir nicht nur heute, sondern für immer.《
Ich sagte es mit einer so zuckersüßen Stimme, dass ich fast anfangen musste zu kichern. Diese Aussage war so bescheuert, aber sie war mir so rausgerutscht.
Herr Siewers betrachtete mich eine Weile eingängig mit seinen wunderschönen Augen, als wollte er sicherstellen, dass das was hier passierte war wahr. Dann endlich küsste er mich und presste sich dabei noch weiter an mich. Ich musste mich zurückhalten nicht das komplette Haus mit meinem Stöhnen zu beglücken. Er schien zu merken, dass ich mich zusammenriß und legte mir deshalb seine Hand auf den Mund und unterbrach somit den Kuss. Wir mussten beide schmunzeln.
Kurz darauf begann er mit seiner Hand meine Hüfte runter, unter meinen Rock zu meiner Mitte zu gelangen. Finger für Finger begannen mich auszufüllen und ich fühlte mich als wäre ich im siebten Himmel angekommen. Ich begann seine Finger zu reiten und es schien ihn noch mehr anzumachen als mich selber. Das ganze hier war absolut verboten, aber so unfassbar geil. Wir konnten es beide nicht stoppen.
》Fick mich, bitte, sonst komme ich hier an der Tür, auf deiner Hand.《
Ich brachte diese Worte nur schwer und unter Stöhnen heraus.
Er tat, was ich ihm befohlen hatte und brachte mich auf die andere Seite des Zimmers und setze mich auf den Schreibtisch. Seine Unterlagen feuerte er einfach vom Tisch, wo mein Hintern jetzt platzt fand. Mein Rock war komplett hochgerutscht und während er sich seinem Gürtel entledigte und seinen Hosenstall öffnete zog ich meinen Slip aus und spreizte meine Beine, sodass er freie Sicht auf meine Mitte hatte. Als er nicht mehr mit sich beschäftigt war, hob er den Blick und sah mich aus Augen an, die pure Lust wiederspiegelten.
Ich lächelte triumphierend, es schien ihm sehr zu gefallen.
》Du machst mich verrückt, weißt du das eigentlich? Du bist schlau, wunderschön und auch noch versaut.
Ich finde zwar echt keine Worte dafür, in welche Scheiße wir uns gerade reingeritten haben, aber dass einzige worüber ich mir gerade Gedanken machen kann ist, ob ich dich von hinten nehmen soll oder doch lieber von vorne.《
》Nimm mich, egal wie, hauptsache schnell und hart.《
Ich konnte es nicht mehr erwarten, ich war schon viel zu erregt, um jetzt noch eine Minute länger zu warten.
》Schätzchen, aber wir wollen doch Liebe machen.《
Er brach schon während er das sagte in Gelächter aus und ich folgte ihm.
Plötzlich packte er mich an der Hüfte und zog mich ruckartig an die Tischkante, zog sich ein Kondom über und stieß in mich. Ich musste kurz aufschreien und hielt mich an Herr Siewers fest, da ich an nichts anderes mehr denken konnte, außer seinen Schwanz in mir. Er bewegte sich immer schneller und seine Stöße wurden immer fester. Ich lehnte mich zurück und legte meinen Kopf in den Nacken. Mit seiner einen Faust packte er mich an den Haaren, was mich unfassbar anmachte.
Es war eine Mischung, aus animalischem Stöhnen und unfassbar gutem Sex, die wir erlebten. Als ich kam, hatte ich Sternchen vor den Augen und konnte mich kaum zusammenreißen, darum bis ich in meiner Handknöchel. Kurz darauf zog er sich aus mir zurück, ging kurz ins Bart und kam wenig später wieder raus. Ich hatte mich mittlerweile auch wieder richtig angezogen und versucht zu richten. Herr Siewers kam zu mir und küsste mich als wäre es das normalste der Welt, ganz zürckhaltend und ruhig, einfach nur ein ganz normaler Kuss. Wenn ich nicht schon sprachlos wäre, wäre ich es spätestens jetzt ganz bestimmt.
So zärtlich kannte man Herr Siewers gar nicht.
》Willst du bei mir schlafen?《 , fragte er mich.
Ich konnte erst gar nicht darauf antworten, so perplex war ich. Erst der Kuss und dann auch noch das, dass hätte ich nicht erwartet.
》Ganz ruhig, ich will dich nicht gleich heiraten, Süße. Ich will einfach nur ein bisschen Gesellschaft von dir, ist das ok für dich?《
》Ok.《
Ich zu mehr war ich nicht in der Lage. Wir zogen uns aus und legten uns ins Bett.
Es war seit langem das beste Gefühl, was ich in Gesellschaft einer anderen Person empfand. Ich fühlte mich bei ihm einfach wohl, obwohl ich wusste, dass es mir keiner meiner Klassenkameraden glauben würde, dass Herr Siewers auch zärtlich sein konnte.
Für sie war er einfach nur der tyrannische und strenge Lehrer, aber für mich war er der man meiner Träume. Wir lagen uns gegenüber und sahen uns in die Augen, er strich mir erneut eine Haarsträhne hinters Uhr, gab mir einen Kuss auf die Stirn und machte dann das Licht aus.
Er schien zu merken, dass ich immer noch aufgewühlt war und es nicht glauben konnte. Einer meiner sehnlichsten Träume war wahr geworden.
》Entspann dich und denk nicht so viel nach. Wir klären schon noch alles und was das zwischen uns zu bedeuten hat. Das hat aber bestimmt noch bis Morgen Zeit. Aber ich glaube ich muss mich dafür entscheiden es dir immer zu besorgen, sonst bist du beim nächsten  Mal mit jemand anderem enttäuscht.《
Er klang sehr selbstverliebt, was mich nervte, aber er hatte wahrscheinlich recht. Diesen Abend werde ich nie vergessen.
》Vielleicht habe ich dich auch nur für guten Sex ausgenutzt.《 , zog ich ihn auf.
Wir beide schliefen schmunzelnd, zufrieden, glücklich und zusammengekuschelt ein.
Ich war mir nicht sicher, ob dieser Abend wirklich so richtig gewesen war und ob wir aus dieser Nummer wieder rauskamen.
Wobei ich mir aber sicher war, war dass es noch nicht vorbei zwischen uns war. Er schien mich gut zu finden und mich wertzuschätzen.
Herr Siewers war der einzige Mensch bei dem ich im Moment sein wollte. Er machte mich glücklich und mein Glück würde ich mir von nichts und niemandem zerstören lassen.
Liebe ist Liebe, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder sonstigem, einfach nur zwei Menschen die sich gerne haben. So ist das Leben und so funktioniert die Liebe.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 07, 2022 ⏰

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