~ Be here for you (Part 1) ~

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Da stand ich also. Bei einer Aktion die ich nur für meinen Bruder mitmachte und war mit den Gedanken doch ganz woanders. Luke stand neben mir und lauschte den Worten des Game Masters, welcher uns Hinweise für die nächste Runde der Schnitzeljagd gab. Ich stand an der Brüstung der Brücke und schaute an allen vorbei, direkt auf das Wasser des Flusses. Die Brücke ist, genau wie die gesamte Altstadt, zwar schon mehrere hundert Jahre alt und muss aufwendig instand gehalten werden, doch mit ihren Ornamenten und dem breiten Geländer ein Kunststück für sich. Autos fuhren hier nur noch selten lang und das auch nur mit einer Sondererlaubnis. Die mit Kopfstein gepflasterte Brücke ist schon seit mehreren Jahren nur noch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben.

Mir gegenüber stand ein Typ der wohl versucht mit Blicken zu flirten, wenn man das lächerliche hochziehen einer Augenbraue und mir Küsschen zuwerfen flirten nennen kann, doch mich konnte das alles nicht weniger interessieren. Ich merkte nur am Rande dass mein Bruder sagte, dass er den Game Master, einen älteren Studenten, welchen ich schon öfters auf dem Campus gesehen hatte, noch etwas fragen muss und fragte ob er mich für einen Moment allein lassen könnte. Ich nickte abwesend und starrte weiter aufs Wasser.

Ich merkte erst spät, dass eine Silhouette sich von Links näherte und als die Person in den Lichtkegel der Laterne trat begann mein Herz leicht höher zu schlagen. Es war Minho. Er trug sein liebstes Cap, welches Schatten auf sein Gesicht warf. Doch eine Sache verwirrte mich. Eigentlich hätte er doch jetzt sein Training mit der Crew. Das Training ,das ich hatte sausen lassen um meinem Bruder mit den nächsten Hinweisen der Schnitzeljagd zu helfen. Auch Minho war Teil unseres Teams, welches wir mehr oder weniger gegründet hatten, nachdem er einmal bei mir war und alle Hinweise auf meinem Schreibtisch gesehen hat und mich nicht mehr mit seinen Vermutungen und Ideen in Ruhe lassen wollte . Er sah mich aus seinen tiefbraunen Augen an und sagte nur ein halb geflüstertes „Hey"

Ich kannte ihn bereits seit ich ihn hier vor einem Jahr am Anfang meines Studiums kennengelernt habe und er hat noch nie ein Training verpasst. In seiner Anwesenheit war ich immer etwas aufgeregt weil er so eine Art Campusberühmtheit ist. Dennoch hat er beschlossen Freundschaft mit mir zu schließen und er hat mir schon unzählige Male mit allem möglichen geholfen.

Seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken und er sah mich besorgt an. Erst ein paar Sekunden später verstand ich, dass er mich etwas gefragt hatte und sah ihn entschuldigend an. „Sorry war mit den Gedanken gerade woanders."

Er schmunzelte nur und in seine Augen trat dieses Funkeln, was ich bei ihm nur sehe, wenn wir zusammen sind und miteinander reden. „Wie so oft.", Stellte er fest und sein Schmunzeln wurde zu einem Lächeln doch in dieses Lächeln mischte sich auch Sorge und etwas, was ich nicht deuten konnte. Doch es war nur ein kurzes Aufblitzen und so schnell wie es kam war es auch wieder verschwunden. „Ich wollte wissen ob dir nicht Kalt ist. Hier ist es doch ganz schön windig und dass du hier ganz ohne Jacke stehst macht es nicht gerade besser."

Ich sah an mir herunter und tatsächlich hatte sich auf meiner meinen Armen eine Gänsehaut gebildet. Ich trug lediglich ein lockeres, graues Over Size T-Shirt, da es vor ein paar Stunden, als ich das Haus verlassen hatte noch ziemlich warm war und ich dachte, ich würde keine Jacke brauchen. „Wenn du nämlich krank wirst und Luke dich nicht besuchen will weil er sonst auch krank wird darf ich wieder die Krankenschwester spielen. Nicht dass es nicht schön ist mit dir Zeit zu verbringen aber wenn du krank bist schläfst du eh nur."

Ich merkte wie mein Gesicht warm wurde und es machte es nicht gerade besser, dass er mir noch seine Jeansjacke gab. Innerhalb von Sekunden hüllte mich eine unglaubliche Wärme und sein wohliger Geruch ein. Er hatte zum Glück selber einen Pulli unter der Jacke an, sodass ich mich nicht sorgen musste, dass er wegen mir friert. Im nächsten Moment tauchte auch Luke schon wieder auf und wirkte auch etwas verwundert. „Hey Min wie geht's? Wie kommt's, dass du da bist? Dachte du hast Training mit der Crew."

Minho murmelte nur ein kleines, „Naja nicht so wichtig" und nachdem sich eine unangenehme Stille ausbreitete kam ich ihm zur Hilfe und sagte, dass ich langsam nach Hause wollte und fragte ob mich die Jungs begleiten wollen. Minho versuchte sich an einem Lächeln, welches nicht seine Augen erreichte und bejahte meine Frage. Luke nickte ebenfalls zustimmend. Auf dem Weg durch die Altstadt zurück zum Campus war es zunächst still, doch dann berichtete Luke von dem Gespräch mit dem Game Master und den neuen Hinweisen, über die wir sofort alle anfingen zu rätseln, was bis zu den Unterkünften anhielt. Als wir dort ankamen, sagte Luke, dass er sich noch mit ein paar Leuten aus seinen Kursen treffen würde. Wir umarmten uns zum Abschied und Luke sagte „Nacht Schwesterchen. Vielleicht können du und unser Sonnenschein noch ein wenig was über die Hinweise in Erfahrung bringen."

Danach wollte er sich noch von unserem Mitstreiter verabschieden, doch dieser drehte sich nur um, ging zur Tür und knallte sie hinter sich zu. Luke und ich wechselten ein paar verwirrte Blicke und kurz bevor er ging, bat er mich mal nach Min zu sehen. Als mein Bruder außer Sichtweite war klopfte ich zaghaft an Minho's Tür, welche direkt neben meiner lag. Als er nach 2 Minuten nicht öffnete, beschloss ich erst einmal zu mir zu gehen, doch in diesem Moment hörte ich durch seine Tür ein lautes Schluchzen und irgendwie ging mir dieser Laut unter die Haut. 

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Part 2 kommt gleich.

Das ist meine erste Story die ich schreibe. Ich würde mich wirklich sehr über Feedback freuen und falls ihr Fehler finden solltet, schreibt gerne einen Kommentar, damit ich es verbessern kann. Vielen Dank fürs lesen. See you im nächsten Part <3

Dancing With YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt