Prolog

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Tiefe Augenringe ziehrten das blasse Gesicht des Mannes. Er atmete schwer und hatte die Hand auf seinen Bauch gepresst. Blut sickerte unter ihr hervor und sammelte sich auf dem Boden. Der Mann hatte aufgehört zu schreien, sein Hals war zu trocken und wund, als dass er noch einen Laut über die Lippen bringen könnte.

Er spürte eine kalte Hand auf seinem Arm und drehte, mit schmerzverzerrtem Gesicht, den Kopf zur Seite. Durch ein Gitter hatte ein kleines Mädchen, mit vom weinen geröteten Augen, den Arm nach ihm ausgestreckt. Mit großer Anstrengung legte der Mann seine Hand auf die des jungen Mädchens, doch dann fing er an zu husten und krümmte sich zusammen. Rote Flüssigkeit lief aus seinem Mundwinkel und er streckte die zitternde Hand nach dem Mädchen aus. Das Mädchen tat es ihm nach, bevor sich ihre Finger berührten, krampfte sich der Körper des Mannes noch einmal zusammen, den Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet, fiel sein Arm kraftlos zu Boden und das letzte Licht erlosch in seinen Augen.

Als der Mann den letzten Atemzug getan hatte und das Herz aufhörte zu schlagen, brach das Mädchen, unter der Last der Trauer, auf dem Boden zu sammen. "Wie konnte es nur so weit kommen?" war ihr letzter, verzweifelter Gedanke, bevor alles um sie herum schwarz wurde.

So grausam kann das Leben seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt