Kapitel 1 - Kleines Mädchen

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Anna lief fröhlich pfeifend an einem Kinderspielplatz vorbei, aus dem Augenwinkel beobachtete sie die Kinder, die Fangen und Verstecken spielten. Sie waren sich gar nicht bewusst, wie wenig ihre kleinen Körperchen nur aushielten.

Anna musste, um nach Hause zu kommen, über den Spielplatz und, als sie diesen halb überquert hatte, spürte sie einen heftigen Stoß in die Seite. Als die Frau zur Seite blickte, sah sie ein braunhaariges Mädchen, das anscheinend in Anna hineingerannt war, da es frisch aufgeschürfte Knie hatte und aus passender Richtung kam.
Statt sich zu beschweren, wie es das Mädchen wohl erwartet hätte, beugte sie sich zu ihr hinunter und lächelte sie freundlich an.
"Hallo. Wie heißt du denn?" fragte Anna das Kind.
"Pia. Es tut mir sehr Leid, dass ich sie gestoßen habe." erwiederte das Mädchen, welches Pia hieß, entschuldigend.
"Aber Pia, mir ist doch nichts passiert, dir allerdings schon. Komm doch mit zu mir, das ist nicht weit und ich hab etwas gegen die Schmerzen in deinen Knien." säuselte Anna und lächelte Pia freundlich an. Als das Mädchen tatsächlich nickte, verrutschte das Lächeln der Erwachsenen kurz, sie hatte nicht damit gerechnet, dass Pia tatsächlich so leichtgläubig zustimmen würde.
"Schön, schön. Dann komm meine kleine."
Anna lief los, in die Richtung in der ihr Haus lag, sobald sie sich umgedreht hatte, verschwand das, nun mehr gezwugene lächeln, aus ihrem Gesicht und wurde durch einen kalten Ausdruck ersetzt.

Als die beiden ein paar Minuten später an einem Haus ankamen, drehte Anna sich wieder zu Pia um, die begutachtete gerade das Gebäude. Es war weiß gestrichen und hatte ebenfalls weiße Fensterrahmen, an denen bunte Blumen hingen, alles in allem sah das Haus sehr einladend aus und Pia fühlte sich sofort wohl.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, öffnete Anna die Tür und lies das Mädchen eintreten.
Vom Eingangsbereich aus konnte man einen Gang gerade durch gehen und kam direkt in das Wohnzimmer. Diesen Gang führte Anna Pia jetzt entlang und bedeutete ihr schließlich sich auf einen Sessel zu setzen.
Nach kurzer Zeit kam die Frau wieder, diesmal hatte sie eine Spritze mit klarer Flüssigkeit dabei.
"So Pia, dass ist ein Schmerzmittel. Das werde ich dir jetzt spritzen." erklärte sie ruhig und setzte die Nadel an Pias Haut an.
Als sich diese langsam eindrückte und schließlich nachgab, sodass die Nadel in das Fleisch eintrat, wechselte der beruhigende Ausdruck in Annas Augen mit einem, der Pia einen Schauer über den Rücken laufen lies: Blutdurst...

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...to be continued...

So grausam kann das Leben seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt