Das Lehramt-Trauma

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Warnung: Beleidigungen, Manipulation, Erwähnung von Psychoterror, Alkoholkonsum, Panik, Blut, Gewalt

Kapitel 1: Déjà-vu?!

Die Stadt war ins dunkel der Nacht gehüllt. Die Fenster dunkel und die Menschen in ihren Betten. Doch in einer Wohnung brannte ein kleines Licht.
Das Handy Display war grade hell genug das man, wenn man in der Wohnung war, die Silhouette des Mannes erkennen konnte der im Sessel saß. Auf dem kleinen Beistelltisch neben dem Sessel stand ein Glas mit einer goldenen Flüssigkeit. Dahinter eine Flasche deren glänzende Schrift im Licht des Displays schimmerte. Das einzig erkannbare Wort jedoch war ,,Whiskey".
Erst als er das Glas anhob merkte Matthias wie sehr wieder zitterte. Er seufzte und stellte es wieder ab. Er hatte nicht geglaubt das ein einfacher Satz in je wieder so hätte entsetzen können.
Er erinnerte sich wie gut alles noch vor drei Tagen gewesen war. Bis seine Schüler nach Hause gegangen waren zumindest. Seine zweite Klasse an der Grundschule hatte super mit gemacht und dann hatte er einen Anruf bekommen...

Vor drei Tagen im Klassenraum nach Schulschluss der Zweitklässler ...

...er legte den Anruf auf und tapste geschockt mit seinen Sachen runter ins Lehrerzimmer. Als er eintrat kreisten seine Gedanke immer noch um das Gespräch: ,,Das Jugendamt war heute bei uns. Sie sagten das jemand aus der Schule Hinweise gegeben hat das unsere Tochter bei uns gefährdet wäre. Wissen Sie wer das war? Sie haben doch dort nicht angerufen oder?"
Nein, natürlich hatte er das nicht. Er wusste das jemand aus dem Kollegium das auch schon in der den Klassen seiner Kollegen Kurt und Klara gemacht hatte. Bisher hatte Matthias eher seine Kollegin Susanne im Verdacht gehabt, doch die war ja grade mit Karsten und ihrer vierten Klasse auf Klassenfahrt. Einer der Kollegen war im Urlaub, ein zweiter im Krankenhaus. Der Autounfall hatte alle geschockt und er hatte die Genesungskarte und die Blumen und Pralinen mit Magda hin gebracht.
Magda Hoffmann. Die Rektorin der Schule.
Sie war immer noch fuchsteufelswild seit jemand das Jugendamt in 2 ordentliche und gute Familien gehetzt hatte. Offenbar nur aus Verdacht.
Und jetzt musste er ihr sagen das es auch in seiner Klasse der Fall war. Seine Hände zitterten. Das alles erinnerte ihn an den Vorfall mit Claire an der ersten Grundschule an der angestellt gewesen war. Sie hatte immer und immer wieder das Jugendamt auf seine Schüler gehetzt. Claire hatte dieses Talent immer da zu sein und Gespräche zu hören die sie nichts angingen. Oder eher Teile davon. Denn jedesmal stellte sich raus das sie das Jugendamt auf Verdacht angerufen hatte. Sie hatte nie gewusst ob es tatsächlich um Schüler ging. Das ganze war am Ende vor Gericht gelandet und hätte er seine Unschuld nicht noch Beweisen können, seinen Job gekostet. Oh, ja er hätte sich umschulen lassen müssen, denn als Lehrer hätte er auch nicht mehr arbeiten können. Am Ende hatten sie Claire zu psychologischen Untersuchungen verurteilt. Matthias hatte später, von einem Freund beim Schulamt, erfahren das Claire ihr Lehramt verloren hatte und auch nie wieder bekommen würde. Knapp zusammengefasst war sie eine manipulative Narzisstin (sie hatte so unglaublich viele Eltern gegen ihn auf gehetzt das der Rektor ihn damals zu seinem Schutz bezahlt frei gestellt hatte), litt an immer wieder auftretendem Realitätsverlust und hatte ein schwerwiegende Trauma. Er hatte nicht genauer nach gefragt. Man hatte ihm noch gesagt das sie einen jüngeren Bruder hatte, der grade sein Lehramt erhalten hatte und unglaublich wütend war das man seine Schwester verurteilt hatte. Das war 7 Jahre her. Matthias hatte oft gedacht er wäre drüber weg, aber sobald jemand Sozialedienste oder das Jugendamt erwähnte schoss sein Puls trotzdem gern in die Höhe. Manchmal fragte er sich auch ob er nur Geister sah und Probleme fürchtete wo keine waren.
,,Matthias.", Magdas starke Stimme riss ihn aus seiner Gedanken Spirale, ,,Lisa hat jetzt schon drei Mal gefragt ob du auch einen Kaffee möchtest. Was ist den mit dir los? Du bist irgendwie so blass und zittrig mein Guter." Er sah auf, erst zu Lisa und schüttelte den Kopf und sprach während er den Kopf zu Magda drehte: ,,Nein danke... Ich... Also die Kampmers... die Eltern der kleinen Sarah, haben mich angerufen und..."
Er stockte kurz, holte Luft und sprach dann weiter: ,,Das Jugendamt ist heute bei ihnen gewesen, weil aus der Schule ein Hinweis gegeben wurde das es ihr dort nicht gut gehen würde."
Einen langen Moment herrschte Stille bevor alle Stimmen der Anwesenden zugleich los brachen. Er hörte Dinge wie ,,Wer hat denn nur" und ,,wenn ich die Ratte erwische die das tut" und irgendwer verfluchte ,,die armselige Missgeburt die es wagt..." bevor Magdas Stimme alle übertönte. ,,Das REICHT! Wir reißen uns jetzt alle mal zusammen."
Matthias sah in die Runde. Klara sah erschüttert aus, genau wie Kurt, Lisa brachte Kaffetassen für alle an den Tisch und holte die große Kaffeekanne an den Tisch. Kaffeeweißer und Zucker standen ja immer auf dem Tisch.
,,So.", sagte Magda und setzte sich, ,,jetzt überlegen wir mal wer dafür verantwortlich sein könnte." Er fühlte sich immer noch betäubt und dankte Lisa Geistes abwesend für den Kaffee.
Seine Gedanken rasten. Er musste raus bekommen wer das war. Er würde diesen Albtraum nicht nochmal durch leben. Wer auch immer das war würde für das ausgelöste Leid bezahlen. Egal wie. Matthias wusste das seine Lehrerausbildung eine Flucht aus seinem alte Leben gewesen war. Ohne seine Stipendien hätte er nicht studieren können und wäre der Hölle aus Gewalt und Lügen die sein Leben gewesen war nie entkommen. Er konnte wieder dieser Mensch sein. Er musste sein neues Leben das er seit 10 Jahren hatte um jeden Preis beschützen.
,,Wo willst du denn hin Thomas?", das war Klara. Thomas. Thomas Marx. Irgendetwas an ihm konnte Matthias einfach nicht leiden. Da hörte er plötzlich Kurt neben sich murmeln: ,,Der ist doch irgendwie immer plötzlich da, wenn man was ernstes bespricht und verschwindet genauso plötzlich wieder."
Und plötzlich sah er klar. All die Male die Thomas scheinbar zufällig im Nebenraum war oder um die Ecke rum stand und Gespräche hatte hören können. Natürlich hatte Thomas immer irgendeinen fadenscheinigen Grund gehabt warum er grade da war. Klara und Kurt hatten sich darüber besonders Beschwert kurz bevor in ihren Klassen jemand das Jugendamt in eine Familie gehetzt hatte. Er hatte gar nicht bemerkt das er aufgestanden und zu Thomas gegangen war. Er packte ihn und knallte ihn gegen die Wand und hielt ihn dort fest. ,,Was zu-" ,,Sei still!", er war sich sicher. Thomas war der Schuldige. Und er würde einen Teufel tun ihn entkommen zu lassen. ,,Erklär mir mal was Thomas. Wenn jemand über Familienprobleme spricht oder andere ernste Sachen bis du zufällig immer um die Ecke oder nebenan. Bei Klara und Kurt war es besonders schlimm bevor sie Anrufe bekommen haben. Du weißt schon wegen dem Jugendamt. Du warst in den letzten Wochen fast überall wo ich hier im Haus war und plötzlich hat auch jemand aus meiner Klasse das Jugendamt im Haus. Das ist kommt mir ganz schön komisch vor was meinst du?"
Er ließ nicht los und Thomas sah über Matthias' Schulter zu den anderen. Jedes Gesicht am großen Tisch starrte Thomas an. Den sie alle erkannten eines: Matthias hatte recht. Thomas seufzte und sah Matthias an. Dann sagte er, mit einer fürchterlichen Selbstgefälligkeit, den einen Satz der Matthias bis ins Mark erschütterte: ,,Ich hab nur gemacht was ihr euch nicht getraut habt."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 12, 2022 ⏰

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