Kapitel 10 - Begegnung

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Avas Ansicht:

Mein Handy klingelte ununterbrochen. Grummelnd nahm ich es und verließ den Raum, da Blake neben mir schlief: „Hallo?" „Ja hallo Ava. Erinnerst du dich an mich noch?", kam die unbekannte und doch so nahe Stimme von dem anderen Ende. „Vater", kam es tonlos zurück. „Na das hat ja lang gedauert. Wie geht es meiner einzigen Tochter denn?" „Wer soll sterben?", fragte ich leise. „Keiner soll sterben oh Gott, ich bin doch kein Mörder!", rief mein Vater gespielt schockiert. „ Idiot", zischte ich, er war kurz stumm, da nahm mir jemand das Handy aus der Hand, Blake. „Hallo Herr Clavet. Wie geht es ihnen denn?", sprach Blake, er stellte auf Laut. „Lakefield, was machen sie bei meiner Tochter?" „Ich beschütze sie vor ihnen Clavet. Und ich bin da mal ganz ehrlich, Ann ihre Frau!" Über meinem Körper zog sich eine Gänsehaut. „Ann war eine liebevolle Frau, die kaltblütig ermordet wurde! Sie war Avas ein und alles! Der Mörder sollte bestraft werden!"

„Der Mörder. Ach George. Ich kenne die Wahrheit. Der Mörder-", er machte eine kurze Pause und sah mir traurig in die Augen, „das sind sie. Sie haben Marc beauftragt, Ann umzubringen" Mein Vater lachte auf: „Spielst du hier etwas Detektiv oder was? Ja, ich habe sie umbringen lassen, ich hatte aber Grund dazu!"

„NEIN!", schrie ich und sank zu Boden. In meinen Augen sammelten sich Tränen und tropften auf das Shirt.

„Sie hat mich betrogen mit diesem Penner von dem Block! Dadurch ist Ava entstanden, Ava Clavet ist nicht meine Tochter! Ava, du bist ein ungewolltes Kind, was nicht meins ist! Ann hat es gestanden und ich habe sie dafür umbringen lassen! Den Penner haben die Drogen selbst umgebracht. Da musste ich nicht meine Hände schmutzig machen, aber jetzt bist du alt genug und kennst die Antwort. Du wirst sterben. Genauso wie deine Freunde. Und das weißt du auch. Ich habe dich nie geliebt, du elendiges Kind!"

Meine Tränen flossen unaufhörlich über meine Wangen, dann wird meine Stimme fester: „George. Ich werde nicht sterben, bevor ich mich für Ann gerächt habe. DU wirst bezahlen, für das was du getan hast. Und ich bin kein elendiges Kind vom Block, ich wollte eh nie in deinen Reichen Stand kommen, da passe ich echt nicht rein. Für Ann wird Blut fließen, das schwöre ich dir"

„Na dann komm doch, Ich habe keine Angst vor dir"

„Hast du nicht? Solltest du aber, ich habe meine Quellen wo du bist" Dann legte er auf. Fassungslos starrte ich den Bildschirm meines Handys an. Blake sah hinter mir auf sein Display.

"Ich gehe zum Center okay?", meinte er und ich nickte. Dann zog ich mich in mein Zimmer zurück und sank in die Kissen meines Bettes.

~~

Waren die nächsten Tage ungewöhnlich? Ja.

Blake war nicht da, ging nicht auf Anrufe ein und war einfach weg.

Und ich weinte so viel.

Meine Augen waren tot geweint, ich wollte nicht glauben dass mich mein eigener Vater einfach töten wollte. Auch wollte ich wieder zu Zac Kontakt aufnehmen. Er kam mir sehr nett rüber, vielleicht kann ich ja etwas mit ihm machen.

So ging ich aus meinem Bett. Ich sah mich kurz im Spiegel an, meine Augen waren wirklich leer geweint. Und ich lief los, quer in den Wald hinein.

Stille. Nur der leichte Wind fegte durch die Blätter.

Verwirrt sah ich auf den Schatten in einer Buche und ging vorsichtig an den Baum. Es war Zac, der auf einem Ast im Baum saß, die Augen geschlossen, dahinter ein Baumhaus, nicht gerade klein sondern ziemlich groß wirkte. „Zac?", sprach ich und meine Stimme zitterte. Er öffnete die Augen und sah herunter. „Ava? Was machst du denn hier?" Ich merkte, wie langsam mir die Tränen am Gesicht herunterliefen, er stand auf und kam herunter zu mir. Wortlos umarmte er mich und als er sich wieder löste, sah er mir in meine Augen und räusperte sich: „Willst du hier bleiben?" Stumm nickte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Er kletterte nach oben und ließ eine Strickleiter herunter. „Komm hoch!", rief er und ich umfasste die erste Stufe. Langsam kletterte ich hoch, durch die Luke im Boden des Baumhauses. Im Raum angekommen sah ich mich um: Es gab eine große Fensterfront mit einer Tür, die auf eine kleine Terrasse führte, in dem Raum stand ein Ofen, eine Kochplatte, ein kleines Sofa mit einigen Kissen, ein Regal mit Büchern, ein Wandschrank mit einigen Kisten und eine Leiter stand in einer anderen Ecke. „Oben ist eine Hängematte zum Schlafen. Wir können gerne noch eine für dich aufhängen, wenn du willst" Endlich fand ich meine Stimme wieder. „Ja gerne. Kann ich, vorerst bei dir bleiben?" Er sah mich kurz an, dann nickte er auch: „Ja klar, ich hab ja Platz. Willst du einen Kakao?" fragte er, ging zu dem Herd und goss Milch in einen Topf. Dann holte er aus dem Wandschrank einen Kakao und 2 Tassen. Die Milch dampfte. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Dann trat ich zu der Fensterfront und ging raus auf die Terrasse.

Zac's Ansicht:

Als sie auf die Terrasse trat, sah ich sie wieder kurz an. Sie hat wieder viel geweint, ihre Augen waren bei der Umarmung leer und nass. Innerlich ohrfeigte ich mich selber. Oder ist was vorgefallen? Keine Ahnung. Ich schielte nochmal zu ihr. Sie lehnte sich locker auf das Geländer, ihre Haare waren unordentlich und trotzdem sah sie unfassbar gut aus. Ihre perfekte Art sie war unberechenbar und trotzdem so zerbrechlich. Die beiden Tassen Kakao dampften, ich stellte beide auf den improvisierten Tisch aus einer Kiste vor dem Sofa ab: „Ava? Kommst du?", fragte ich vorsichtig, sie drehte sich um und ihre Augen sahen unruhig zu mir. Dann kam sie herein. Sie setzte sich auf das Sofa nach links, ich nach rechts. Sie war von der Nähe wirklich noch schöner. „Ava?", fragte ich sie. „Ja?", kam es zurück, sie sah mich mit ihren Augen an. Wow, diese Augen sie sind so unfassbar schön! „Ist irgendwas passiert?", fragte ich. Ihre Augen wurden schmal und dunkel, habe ich was falsches gesagt? „Er meldet sich seit Tagen nicht Zac", kam es von ihr und striff sich eine Strände aus dem Gesicht. Jede ihrer Bewegungen sah einfach perfekt aus, wie zur Hölle macht sie das?! "Ich möchte einfach nur Ruhe haben. Und die finde ich gut bei dir", kam es sachlich von ihr. Ihre Augen waren gefährlich dunkelblau, wow diese Farbe ist dunkler als jedes Blau was ich jemals gesehen habe. Warum sieht sie selbst wenn sie weint süß aus? Sie weinte immer heftiger, ich nahm sie in den Arm. Einfach in den Arm nehmen, sie nie wieder los lassen. Sie legte ihren Kopf auf meine rechte Schulter ab, ich konnte ihr Parfüm riechen. Es roch süßlich und trotzdem sehr schlicht. Ihre Atmung wurde ruhiger, die Atemzüge tiefer. Ist sie eingeschlafen? Vorsichtig schielte ich zu ihren Augen.

Sie waren geschlossen, ist die doch tatsächlich in meinem Arm eingeschlafen?!

Vorsichtig trug ich sie zu der Couch, legte sie ab und deckte sie sorgfältig zu. Und was jetzt? Leise seufzend ging ich auf die Terrasse, schloss die Tür hinter mir. Aus dem hohlen Baum holte er ein Messer und ein kleines Stück Holz. Dann fing ich an, das Holz in eine ungefähre Form zu bringen und fing an, eine kleine Figur auszuschnitzen.

Avas Ansicht:

~ 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕 ~

"Mama, Mama, schau mal!!", schrie ich aufgeregt und breitete meine Arme weit aus. Auf den Schultern von Ryan flog ich dahin, er rannte durch unseren Garten und hielt ich fest. Er lachte, ich lachte, meine Mutter schrie mir etwas zu, was ich nicht verstand. Plötzlich verlor Ryan das Gleichgewicht und stürzte mit mir in den kleinen Teich von meinen Eltern, wo ihre Goldfische herumschwammen. Ich hörte auf zu lachen, Ryan tauchte neben mir auf und musste lachen. "Ach Ava und Ryan, was macht ihr nur für einen Blödsinn?", seufzte sie und stand mit besorgter Miene vor uns, "Geht es euch gut?" "Ja Mrs. Clavet uns geht es gut. Das war meine Schuld, Entschuldigung", meinte Ryan betroffen, er sah kurz zu mir und ich musste wieder grinsen. Als ich den Blick meines Vaters sah, wurde ich blass: "AVA CLAVET!", schrie er zornig und ich wurde noch blasser. "Lass sie doch, sie ist noch ein Kind-", wollte meine Mutter anfangen, da klatschte es. Mit großen Augen sah ich zu meinem Vater, Ryan sah genauso geschockt aus, da fing ich an, leise zu wimmern...

~~

"NEINN!", schrie ich und fuhr auf. Schweiß rann mir von der Stirn und ich saß aufrecht auf der Couch. Zac stürzte herein: "Ist alles okay bei dir?", wollte er besorgt wissen, mein Gesicht wurde heiß.

"Jetzt bloß nicht HEULEN!!", befahl ich mir innerlich, doch schon rollte mir stumm eine Träne herunter. er setzte sich zu mir auf die Couch und zog mich zu ihm. Immer mehr Tränen rollten mir an der Wange herunter "Was ist denn passiert?", fragte er leise, strich mir durch mein Haar und ich schluchzte leise.

"Mein, Mein Vater. Hab einfach was schlechtes geträumt"

"Was denn?", fragte er leise, so anders, so, ruhig. "Wie er mich geschlagen hat. Weiter, keine Ahnung, aber ich kann mich noch an das damals erinnern, er hat, er war-" Zac unterbrach mich: "Er hat dich damals geschlagen?!"

Erinnerungen kamen wieder hoch.

"Hör mal, wir haben es fast 24 Uhr. Komm, wir gehen pennen", meinte er und gähnte leise. Ich stieg vor ihm in das Zimmer, wo die Hängematten hingen, er gab mir eine Decke und ich legte mich in eine Hängematte. "Auch er legte sich in eine, kurz darauf war er eingeschlafen.

Ava & Zac - Durch Verfolgung, Verschwörung und MordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt