5. Dream

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Ein helles Lachen tönte laut über eine Wiese. Ein kleines Mädchen mit goldenen Locken und einem hübschen Gesicht sass auf einer Schaukel, die unter einem Kirschbaum angebracht war. Ihr Lachen wurde vom Wind weitergetragen. Das Abendrot hatte alles in rot goldene Farben getaucht. In ein, zwei Stunden würde bereits die Nacht hereinbrechen. Ein paar Vögelchen zwitscherten einander zu, und ein kleines Reh wurde am Waldrand sichtbar, an dem die Wiese lag. Es sah exakt genau gleich aus wie Bambi. Ein etwas älteres Mädchen lag im Gras, und döste ein bisschen. Ein paar Sommersprossen tanzten auf ihrer Nase. Das jüngere Mädchen schwang und schwang immer höher, und immer weiter, bis ihre kleinen Füsse beinahe den Ast berührten. Sie schrie vor vergnügen laut auf, was das ältere Mädchen aufweckte. „Amy! Nicht so hoch!",ihre sanfte Stimme rief besorgt über die Blumenwiese. Das hübsche Mädchen stand auf. Ihr himmelblaues Kleid, das perfekt zu ihrem (Haarfarbe) Hochgesteckten Haar passte, schlug um ihre Knöchel, als sie sich zu dem immernoch vor Freude jauchzenden Mädchen hinüber bewegte. In ihrem Arm befand sich ein hübscher Strauss aus Mohnblumen, Gänseblümchen und andere Wiesenblumen. Ihre Hände stemmte sie in die Hüfte und sah ihre Schwester an.

„Amy!"rief das Mädchen erneut, aber dieses Mal warnend. Verwundert schaute das jüngere Mädchen blinzelnd dem älteren entgegen. „Es ist alles gut, Y/n. Ich kann fliegen! Du musst nur daran glauben, dann schaffst du es!" mit diesen Worten liess das Mädchen die Schaukel am höchsten Punkt los, und schrie vor vergnügen. „NEIN AMY!" im hohen Bogen flogen die Blumen aus den Händen der älteren. Aber sie blib stehen, und schloss ihre Hände zu Fäusten. Alles bewegte sich plötzlich in Zeitlupe. Das junge Mädchen schien in der Luft zu erstarren. Die (Haarfarbe) haarige schloss ihre intensiven (Augenfarbe) Augen, und aufeinmal ging von ihr ein Energiestoss von grün und blauen Farben aus, der auf das kleine Mädchen zu schoss. Wie eine Kugel, bildeten sich die Farben um sie. Sanft platzte die Zeitlupe, und das Mädchen, welches nun erstaunt zu seiner Schwester hinüber schaute schwebte langsam zu boden. „W- wie hast du das gemacht?" ihre augen weiteten sich vor Neugierde. Doch das ältere Mädchen starrte, unfähig zu antworten, auf ihre Hände. „Oh nein, bitte nicht!" ein leises Flüstern ging von dem Mädchen aus, das nun etwas ängslich seine Fingerspitzen bewegte. „Y/n?" sie sah auf. Das jüngere neigte besorgt den Kopf. „Na los komm, gehen wir!" das ältere Mädchen schreckte ihre Hand aus. Die jüngere nahm, wenn auch wiederwillig die Hand seiner Schwester. Sogleich verdunkelte sich der Himmel.

Y/n pov:
Keuchend fuhr ich aus meinem unruhigen Schlaf hoch. Langsam löste sich der Traum auf. Ich musste blinzeln. Die Sonne stand hoch am Himmel. Wegen ihrem Licht war ich für ein paar Sekunden blind, und streckte meine Hand der grossen Feuerkugel entgegen. Nachdem ich mein Augenlicht wieder gefunden hatte, musterte ich meine Umgebung. Holzstäbe! Überall Holzstäbe! Es sah so aus wie in einem... „Käfig!" Ich sprang auf, und versuchte, so gut es ging, aufrecht zu stehen. Mit eingezogenem Kopf rüttelte ich an den Stäben.
„Na Prizessin? Wach?" Ich schoss herum. Meine Haare flatterten nur so und klatschten mir ins Gesicht. Ein Junge, ungefähr in meinem Alter, lehnte lässig grinsend an einem Baum. „Du!"zischte ich giftig. „Wo ist er?" er sah mich fragend an. „Wo ist wer?" seine linke Augenbraue schoss in die Höhe. „Henry! Wo ist er?" ich liess langsam meine Hände sinken, mit denen ich die Gitterstäbe umklammerte. „Dem geht's gut." antwortete er trocken. Er seufzte und liess dann vom Baum ab, und kam Schritt auf meinen Käfig zu.

„Lass mich hier raus!" ich blickte im direkt in die Augen. Sie blitzten grausam. „Na na, Prinzessin. Hat der Schönheitsschlaf seine Wirkung nicht gezeigt?" er grinste hämisch. Dieses verdammte Grinsen! Ich hasste in jetzt schon! „Nun, tätsächlich brauche ich ihn nicht. Was ist mit dir? Du hast ihn bitter nötig, findest du nicht?" Bomm! In your face! Ich lächelte ihn unschuldig an. Er grinste wieder und schüttelte seinen Kopf. „Lass mich hier raus!" wiederholte ich wieder, diesesmal drohend. „Sonst was?", er lachte dreckig. „Dies ist Neverland! Meine Insel. Und hier befehle ich!" er kam näher. Ich hätte sein Gesicht am liebsten aus meinem Visier geschlagen! „Du gehörst mir!" hauchte er in mein Gesicht. Ich blickte ihn finster an. Dann stiess er sich von meinem Käfig ab, und tratt in den Wald. „Vielleicht wird dir jemand etwas zu essen bringen."

Eine Stunde nach der anderen Verstrich. Ich sass mit meinem Rücken angelehnt an dem Käfig. Ich spürte meine Füsse schon lange nicht mehr. Den Kopf in den Nacken gelegt, starrte ich in das Blätterdach, das sich über mir erstreckte. Als es im Gebüsch raschelte, bewegte ich leicht meinen Kopf. Ein sommersprossiges Gesicht mit blauen Augen sah auf mich herab. „Pan sagte du sollst etwas essen." der Junge nickte in richtung eines Tellers, das er mir entgegen hielt. „Danke, ich verzichte!" ich starrte weiter in den Wald. „Sicher?" er lächelte leicht. Es war nicht dieses bösartige Grinsen, wie Pan es besass, sondern war freundlich. Zögernd griff ich nach einem Brötchen, und der Junge setzte sich auf einen Baumstamm, der neben meinem Käfig lag. „Ich bin übrigens Devin." er nickte freundlich.
„Y/n." nuschelte ich in mein Brötchen. Er grinste wieder, und ein paar Lachfältchen erschienen um seine Augen. Ich lächelte immernoch zögernd zurück. Wer weiss, vielleicht war es hier ja doch nicht so schlimm?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 18, 2022 ⏰

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~Dark LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt