Mit größter Vorsicht ging er auf die Haustür zu, das Handy lag schwer in seiner Hand. Ein letztes mal blickte er auf das schwarze Gerät in seinem Griff herunter. Er hatte seine Entscheidung getroffen, es würde für alle das beste sein. Auch wenn er wusste das sein (heimlicher) Liebhaber nicht besonders glücklich mit dem sein würde, was in wenigen Stunden passieren würde. Nur gut das er sich für heute krank gemeldet hatte. Sie hatten es alle geschluckt, alle hatten es ihm geglaubt, selbst die Person bei welcher er dachte, dass es ihr auffallen würde, hatte es einfach hingenommen. Anscheinend waren seine Masken einfach zu gut gewesen, als das es jemandem Aufgefallen wäre. Er schaltete das Handy noch ein letztes mal ein nur um sicher zu gehen das auch wirklich so war wie er es geplant hatte. Er hatte das Handy so aufbereitet das es, wenn man es startete nur ein einziges Bild anzeigte. Seine ganzen daten hatte er gesichert und auf ein anderes Handy übertragen, von diesem Handy gelöscht und nur dieses eine Bild oben gelassen. Außer den System Apps, welche aber nicht auf dem Startbildschirm waren, war nichts mehr auf dem Gerät. Das andere Handy würde er, wie seine restlichen Sachen, in der Wohnung verstreuen damit es so aussah, als ob das was er tuen würde nicht geplant war. Vor der Tür lagen zwei Pakete, anscheinend war der Postbote schon da gewesen. Gut für ihn. Er legte das schwarze Handy unter das kleinere Paket damit es nicht direkt beim hinein Tragen der Post auffallen würde. Mit einem entschuldigenden Blick wendete er sich von der Wohnung ab und ging die Stufen zu seinem Wagen hinab. Je näher er seinem Auto kam, desto schneller Schlug sein Herz, so genau wusste er nicht warum. Doch tief in seinem Inneren kannte er die Ursache für seinen beschleunigten Puls.
Er öffnete seine Haustür. Eine innerliche Kälte schlug ihm entgegen. Obwohl sie erst anfang Frühling hatten war es erstaunlich warm draußen. Seine Schritte halten in der Wohnung wieder als er durch den Vorraum schritt. Er holte seine neuen Millimeter aus ihrem Versteck und Kontrollierte noch einmal ob sie auch wirklich geladen war. War sie. Er steckte die Schusswaffe in seinen Hosenbund und legte alles in seiner Wohnung so zurecht wie es sein sollte. Sein Handy legte er auf die Küchen Insel, seine Jacke und sein Jackett hingen am Hacken neben der Tür. Seine Schuhe standen ebenfalls fein säuberlich an ihrem Platz. Er setzte sich im Schneidersitz in seinem Wohnzimmer auf den Boden. Seine Waffe hatte er bereits aus seinem Hosenbund geholt und hielt sie nun locker in seiner Hand. Sie war noch gesichert, noch. Er hob sie an, entsicherte die Schusswaffe und legte seinen Zeigefinger auf den Abzug. Er schloss die Augen.
Vor seinem inneren Auge ploppten einige Bilder auf, welche im Bundestag, von sich in der Wohnung, bei seinen Geliebten und von einigen nicht so schönen Erinnerungen. Jahrelang hatte er gegen diese Innere leere angekämpft. Er hatte Fassaden und Masken erbaut, hatte sein Image erstellt und sein Benehmen dementsprechend angepasst. Er hatte keine Ahnung wo seine Depressionen her kamen. Ob sie schon immer da gewesen waren, ob sie von dem Mobbing aus seiner Schulzeit kamen oder generell von seiner Vergangenheit stammten konnte er nicht sagen.
Seine Erzeuger waren definitiv keine vorzeige Eltern. Sie hatten ihm und seinem Jüngeren Bruder immer gezeigt das sie seine älteren Geschwister viel lieber hatten als sie. Dazu kam noch das seine Schule der schläger Typ war. Dort waren so viele Gangs unterwegs das so ziemlich jeder mindestens eine hatte, welche es auf einen Abgesehen hatte.
Irgendwann vor oder während des Wahlkampfes bekam er seine dunklen Gedanken das erste mal so richtig zu spüren.
Anfangs hatte er versucht sie zu ignorieren, doch man kann Depressionen nicht einfach ausblenden, leider. Es wurden immer Bilder in seinem Kopf, welche man eigentlich nicht sehen wollte. Bis er mit etwas angefangen hatte, was ihm aus jetziger Sicht einfach nur dumm vorkam. Es war in einer Dunkel Phase wie er sie nannte, wo sein Kopf ihn so dermaßen überfordert und gestresst hatte, dass er nach einem seiner Gürtel gegriffen und so lange zu gedrückt hatte bis ihm schwarz vor Augen wurde. Das hatte er öfter getan, so oft das man manchmal sogar leichte Spuren sehen konnte.Sein Zeigefinger übte immer größeren Druck auf den Abzug aus. Sein Puls war erstaunlich ruhig, schon fast langsam. Sein Atmen ging langsam, seine Gedanken waren leer. Christian lies seinen Finger durchdrücken.
Ein lauter Knall durchzog die Luft im Raum.
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(Bauch-) Gefühle | Politik |
FanfictionMit größter Vorsicht ging er auf die Haustür zu, das Handy lag schwer in seiner Hand. Ein letztes mal blickte er auf das schwarze Gerät in seinem Griff herunter. Er hatte seine Entscheidung getroffen, es würde für alle das beste sein... -Lindbeck-