Kapitel 5

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Das Jugendamt brachte meinen kleinen Bruder zu meinem Onkel, der in Thüringen wohnte und mich zu meiner Oma, da ich durch das Abitur nicht die Schule wechseln sollte und meine Oma zu alt war, um sich auch noch um meinen Bruder zu kümmern. Das Jugendamt sagte mir, dass mein Vater zu viel Alkohol getrunken hatte in der Nacht und er uns deswegen so anschrie. Seufzend lief ich von der Schule nach Hause. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, seit ich von zu Hause weggerannt bin und das alles passiert ist. Danny besuchte mich jede Nacht in meinen Träumen und wiederholte immer wieder dieselben Wörter: „Vergiss mich nicht“. Jedes Mal wachte ich von seiner Stimme auf. Es tat weh seine Stimme zu hören. Danny und ich hatten uns bis jetzt jeden Tag geschrieben und jeden Tag schickte ich ihm ein Bild von den Blumen, mit der Bildunterschrift „Vergissmeinnicht“. Als ich an dem Feld vorbei lief, pflückte ich ein paar Blumen und setzte mich auf die Wiese. Ich sah Dannys Grundschule und sah seine Freunde, die mit einem Ball spielten. Ich wollte einfach wieder zurück. Zurück zu meiner Familie. Mit meiner Mutter und meinem Vater, die noch glücklich waren und Danny, der mit mir spielte, aber nichts war wie vorher.

„Vergiss mich endlich!“, schrie meine Mutter, als ich mit den Leuten vom Jugendamt zurückkehrte. Meine Eltern stritten sich immer noch und Danny saß wie in Trance auf dem Stuhl und starrte die Blumen zu seinen Füßen an. „Kopf hoch, Danny.“, murmelte ich und hob ein paar aus den Scherben auf. „Ich werde dich nie vergessen, aber du musst zu unserem Onkel. Onkel Bernd erinnerst du dich noch an ihn? Er hatte den lieben Hund. Du wirst es bestimmt dort lieben. Dort wachsen auch ganz viele Blumen“, sagte ich unter Tränen. „Mama will uns vergessen“, sagte er. „Ich weiß“, antwortete ich und griff nach seiner Hand um ein paar Blumen in seine Hand zu legen. „Sei stark, ich vergesse dich nie, wie versprochen.“, sagte ich mit einem Lächeln unter Tränen. Er umarmte mich und es fühlte sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben, während meine Mutter ihre Sachen zusammenpackte und meinen Vater zurücklies und wir vom Jugendamt weggebracht wurden und mein Vater alleine in dem Haus zurück blieb.

Ein Bruchteil einer Sekunde, in der meine Familie zerbrach. Eine Sekunde, in der die Vase zersprang und die Blumen rausfielen. Eine Minute, in der er weinte, eine Stunde, in der sie geschrien haben und eine gefühlte Ewigkeit in Einsamkeit ohne Familie. Das war das erste Mal, dass ich meinen Vater weinen sah, und es ging mir nicht aus dem Kopf. Wenn ich ihm den Brief nicht gegeben hätte, wär vielleicht alles anders ausgegangen, aber jetzt hatte ich nur einen Wunsch. Den Wunsch wieder mit meiner Familie zusammen zukommen. Wieder zusammen zu wohnen, zusammen zu essen, zusammen zu lachen und zu weinen, vielleicht auch sich zu streiten, Hauptsache wir waren wieder zusammen. Zusammen als Familie. Seufzend stand ich auf, als ich meinen Vater am Ende des Feldes sah. Er kam auf mich zu, sein Blick gefüllt mit Reue. Er zögerte, bis er ein Wort rausbrachte. „Wie geht es dir?“, fragte er besorgt. Ich konnte nicht antworten und sah auf den Boden. „Ich weiß, dass du mich hassen musst, aber ich würde dich bitten wieder zu mir nach Hause zu kommen. Ich vermisse euch. Es ist schrecklich in diesem leeren Haus alleine. Ich mach alles, alles um mich zu verändern, aber bitte komm zurück. Ich möchte wieder mit dir und Daniel…“, bevor er weiter reden konnte, umarmte ich ihn. „Vergissmeinnicht“, murmelte ich und er lachte nur leise, als er auf das Feld hinter mir sah, voller kleiner blauer Blumen. Vergissmeinnicht, egal wo man hinsieht. Daniels Lieblingsblume…

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So jetzt hab ich auch mal wieder was geschrieben und hochgeladen^-^" Ich entschuldige mich für alle Rechschreibfehler, aber sowas kann halt mal passieren :D Das ist eigentlich meine Deutschhausaufgabe und da ich fertig bin, dachte ich mir ich kann auch mal wieder was hochladen. Ich hoffe es gefällt euch etwas, ich habs versucht kurz zufassen, um nicht im Unterricht mit so vielen Seiten anzukommen. Und ich hoffe es ist in Ordnung für meine Freundin das ich jemanden nach ihrer Katze benannt hab, aber ich war so unkreativ und musste irgendwie an sie denken ♥ bis bald *knuddel*

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 13, 2015 ⏰

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