I. Akt - Liebe

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Szene 1 - Bundesparteitag 2019

„Mit 92,8 Prozent ist die Kollegin Linda Teuteberg zur Generalsekretärin der FDP gewählt", verkündete Christian Lindner, nicht ohne ein bisschen Stolz in der Stimme.
Lindas Grinsen konnte kaum breiter werden. Sofort rissen sie diverse Vorstandsmitglieder in die Arme und tosender Applaus brach los. Nicola Beer gratulierte ihr überschwänglich dazu ihre Nachfolgerin geworden zu sein, doch Linda wartete auf eine ganz bestimmte Gratulantin.

Wie in Zeitlupe drehte sie sich herum, als sie Katjas Hand auf ihrem Rücken spürte. Die stellvertretende Parteivorsitzende strahlte Linda an. „Ich wusste immer, du packst das", hauchte die Brünette so leise, dass nur Linda es hören konnte.
Katja legte den Arm um Linda und diese erwiderte die Umarmung sofort. In niemandes Armen wäre sie gerade lieber, als in denen der Frau vor ihr. Als sie sich langsam voneinander lösten kam Katjas Gesicht dem Lindas gefährlich nahe.
Die Blondine starrte auf Katjas Lippen, die in greifbarer Nähe waren, aber doch so fern.

Wie sehnte sie sich danach diese Frau jetzt zu küssen, ihre Hände auf sich zu spüren. „Später", flüsterte Katja und löste sich dann mit ebenso sehnsüchtigem Blick komplett von Linda. So schnell er gekommen war, so schnell war der Moment auch schon vorbei und Linda wurde von Christian Lindner umarmt.
Lachend und blind von den Kamerablitzen fühlte Linda ein unglaublich berauschendes Gefühl in sich aufsteigen. Macht.

Szene 2 - Hotelzimmer

Katja Suding schmiss ihre Lederjacke auf den Stuhl in der Ecke. Ein kurzer Schwindel, ausgelöst vom Sekt früher am Abend, befiel sie. Die Uhr am Fernseher in ihrem Hotelzimmer zeigte bereits 3:17 Uhr. Sie war relativ früher von der Parteitags-Party verschwunden, aber heute Nacht hatte sie noch eine private Feier geplant.

Als hätte sie es beschworen, klopfte es plötzlich leise an ihrer Tür. Katja öffnete. Sie wusste wer davor stand. Linda Teuteberg lehnte grinsend im Türrahmen. Eine Sekunde sagte keine der beiden Frauen etwas. Dann machte Linda einen Schritt auf Katja zu und drängte sie so in das Hotelzimmer zurück. Sie warf die Tür hinter sich zu und Katja drückte Linda an die Tür. „Na?", hauchte sie an Lindas Lippen.

„Ich habe den ganzen Tag an nichts anderes denken können als an dich", erwiderte Linda und fuhr mit ihrem Zeigefinger über Katjas Lippen. Diese schloss die Augen und platzierte ihre Hand in Lindas Nacken. „Und wohin haben dich deine Gedanken geführt?", fragte sie und schluckte schwer. Seit sie die Party verlassen hatte spürte Katja ein kribbeln auf ihrer Haut, das Gefühl freudiger Erwartung.

Lindas Augen glänzten im schummrigen Licht des Hotelzimmers. „Lass es mich dir zeigen", sagte sie und senkte ihre Lippen auf Katjas. Leidenschaftlich bewegte die Blondine ihre Lippen auf denen der anderen Frau und konnte spüren, wie diese eine Hand in ihren blonden Haaren versenkte. Linda grinste in den Kuss und ließ ihre Hände auf Katjas Hintern wandern. Beherzt griff sie zu, was der Dunkelhaarigen ein überraschtes Quietschen entfahren ließ.

Linda schob Katja zurück ins Zimmer, bis sie vor dem großen Bett standen. Erst hier löste Linda ihre Lippen von ihr.
Wieder sahen die beiden Frauen sich einen Moment tief in die Augen. Ihre Augen schienen auf den Grund ihrer Seelen zu Blicken.
„Ich will dich. Jetzt", keuchte Katja und fuhr über Lindas Rücken zum Reißverschluss ihres schwarzen Etuikleids. Linda warf ihre blonden Haare über eine Schulter ließ zu, dass Katja ihr das Kleid öffnete. Dieses fiel zu Boden und enthüllte so Lindas Körper.

Katjas Augen glitten gierig über Lindas von schwarzer Spitze gerahmten Brüste bis runter zu ihrer Körpermitte. Sie war so unfassbar schön. Linda begann unterdessen der anderen die Bluse aufzuknöpfen. Auch diese fiel zu Boden und Katja wollte gerade wieder näher an Linda herantreten, als diese sie am Hosenbund packte und herumdrehte, so dass Katja nun mit dem Rücken zu ihr stand. Sanft begann Linda nun damit Katjas Hals zu küssen, biss ab und an zu, saugte und hinterließ Male auf ihrem Weg.

In Katja wallte eine unglaubliche Erregung auf, als Linda damit begann ihre Brüste zu massieren. Lindas Hände lösten sich und öffneten dann Katjas Jeans, die von ihren Hüften rutschte. Während eine Hand der Blondine zu Katjas Brust zurückkehrte, begab sich die andere auf Reisen in ihrem Slip.
Katja stöhnte auf, als Lindas Finger auf ihren feuchten Eingang stießen. Auch Linda gab ein vor Erregung angestrengtes Geräusch von sich, als sie die Feuchtigkeit ihrer Partnerin an ihren Fingerspitzen spürte.

„Ich will dich hören", hauchte sie schließlich in Katjas Ohr. Diese nickte nur mit geschlossenen Augen und zuckte zusammen, als sie spürte wie Linda langsam in sie eindrang. Dann begann die Blondine ihre Finger in einem immer stärker werdenden Rhythmus in ihr zu bewegen. Katja konnte die Laute, welche aus ihrem Mund kamen nicht kontrollieren. Sie wollte schreien. Schreien, dass Linda sie in den Wahnsinn trieb. Halt suchend klammerte sie sich an den Körper der Blondine, die sie von hinten stützte. Sie war so nah dran. Linda genoss jeden Laut ihrer Geliebten und spürte wie es begann zwischen ihren Beinen angenehm zu pulsieren.

Zu Katjas Entsetzen entfernte Linda plötzlich ihre Finger aus ihr. Sie gab ein gequältes Geräusch von sich, welches Linda in einem Kuss erstickte. Dann drückte sie Katja hinunter aufs Bett und kniete sich zwischen ihre Schenkel. Ein weiterer Kuss, dann spürte Katja Lindas heißen Atem durch den nassen Stoff ihres Slips, den die Jüngere nun dankenswerterweise entfernte. Eine Sekunde später fühlte Katja Lindas volle Lippen an ihrer empfindlichsten Stelle.

Linda nahm Katjas Geschmack tief in sich auf. Nie hatte sie eine vergleichbare Süße geschmeckt. Sie dachte dabei immer wieder unweigerlich an salted caramel.
Schon nach wenigen Schlägen von Lindas Zunge, überrollte Katja ein Orgasmus, der ihr die Luft abschnürte und Linda beinahe ertränkte. Um ihren Schrei wenigstens ein bisschen zu dämpfen, stöhnte Katja laut in das Kissen neben ihr.

Linda küsste nochmal sanft ihre Mitte und Innenschenkel, dann tauchte sie in der Dunkelheit über Katja auf und küsste sie. Katja ließ ihre Zunge in Lindas Mund fahren und schmeckte sich selbst. Linda stöhnte verzweifelt und verstärkte den Griff um Katja, die ihren Atem langsam wiederfand und Linda mit einer Drehung unter sich schob. Auch sie brauchte es jetzt. Schnell.

Szene 3 - Bürozeiten

Einige Wochen später saß Linda an ihrem Schreibtisch im Reichstagsgebäude und arbeitete ihre Aufgaben für die Sitzungswoche ab. Ihr Mann war heute Nacht unterwegs, weshalb sie Katja heute Abend gefahrlos treffen konnte. Die Generalsekretärin grinste und ihr wurde heiß, als sie daran dachte, was sie mit der Brünetten anstellen würde.

Doch sie musste selbst zugeben, dass die Zeiten, in denen es rein körperlich zwischen ihnen gewesen war, lange vorbei waren. Das zwischen Linda und Katja ging tiefer. Für die verheiratete Generalsekretärin war ihr erstes gemeinsames Mal ein betrunkenes Experiment. Ein Unfall und sie hatte sich furchtbar den Kopf darüber zerbrochen. Gefallen hatte es beiden unbestreitbar. Und so hatte es sich wiederholt. Immer wieder, bis sie sich langsam besser kennenlernten und näher kamen, als man es beim Sex je konnte.

Und jetzt war es sowas wie... Liebe? Vielleicht. Die Blondine lachte leise, als sie bemerkte, dass der bloße Gedanke an Katja ihr die Schmetterlinge in den Bauch und die Röte ins Gesicht trieb. Linda wusste es nicht richtig zu definieren, aber ihre Gefühle für Katja waren etwas, was sie noch nie gefühlt hatte. Nichtmal bei ihrem Mann. Sicher war jedoch eins: Linda, und sie ging davon aus, dass es von Katjas Seite aus ähnlich war, hätte zu diesem Zeitpunkt alles für die andere Frau getan.

Macht und ihr Preis - ein Drama in 3 Akten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt