🦋| Doktor Hawang

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Es hatte mich ehrlich gesagt schon eine halbe Ewigkeit gekostet einen Parkplatz zu finden, weil gefühlt überall ein Auto stand und wenn mal eine Lücke frei war, dann war sie so eng, weil irgendeiner dieser Menschen unfähig zum Parken war und zwei Parkplätze für sich beanspruchte.

Es war zum Kotzen, ganz ehrlich und genau wegen diesem Mist musste ich weiter weg vom Krankenhaus parken und hetzte mich jetzt ab, um noch einigermaßen pünktlich zu kommen. Denn in fünf Minuten wollte uns der Chefarzt der Chirurgie eine kleine Einweisung geben und uns etwas erzählen.

Ich konnte von Glück reden, dass ich dieses Krankenhaus schon kennenlernen konnte als ich jünger war und dementsprechend ungefähr wusste wo etwas war, denn unsere Tour sollte oben beginne bei den Op-Sälen.

Ich eilte durch die Menge von Patienten, Ärzten und Krankenpflegern, bis hin zu meinem Ziel, wo weitere Anfänger standen und wohl zu warten schienen.

Glücklich, das ich nicht zu spät war, lehnte ich mich an die Wand und starrte die ganzen jungen Leute an, die in ihren Straßenklamotten hier standen und mit mir die nächsten Jahre überstehen mussten.
Und es waren nicht nur fünf oder sechs, wie man bisher immer gehört hatte, es waren weitaus mehr.

Dabei viel mir ganz besonders ein etwas kleinere Mann auf, den ich schon kannte. Mit großer Überraschung ging ich zu ihm hin und als er mich ebenfalls sah, konnte man ihm seine Überraschung ebenfalls ansehen.

,,So, so.. Sie sind also die neuen.." hörte man eine tiefe Stimme zu uns reden, weshalb ich mich umdrehte und einen groß gewachsenen Mann mit blonden Haaren entgegenblickte.

,,Ich bin Doktor Kim Namjoon und der Chefarzt der Chirurgie. Ab heute unterstehen Sie meiner Leitung und der Ihrer anderen Vorgesetzten." Damit setzte er sich in Bewegung und öffnete die Tür, die hinter uns lag. Zusammen traten wir alle ein und mein Blick schwirrte sogleich im Raum herum, während Doktor Kim anfing wieder zu sprechen.

,,Jeder von Ihnen kommt heute, voller Hoffnung hierher, um Teil des Spiels zu werden. Vor einen Monat noch wurden Sie von Ärzten unterrichtet. Und jetzt sind Sie selber Ärzte.
Ihre Zeit als Assistenzarzt in der Chirurgie wird schön und schrecklich sein. Sie werden an ihre Grenzen stoßen." Doktor Kim Namjoon lehnte sich an einen Schrank und beobachtete uns alle.

Ich war derweil fasziniert von diesem Raum, dabei kannte ich Op-Säle schon von meiner Kindheit an, aber jetzt gerade.. das war ein ganz anderes Gefühl. Nicht so wie damals, als ich meinen Dad dabei beobachte habe, wie er verschiedenste Operation durch geführt hatte, nein. Jetzt stand ich in einem Op-Saal in dem ich später stehen und Operieren würde. Alleine dieses Wissen machte diesen Aufenthalt so viel intensiver, als er bisher immer war.

,,Sehen Sie sich um. Begrüßen Sie Ihre Konkurrenz. Acht von Ihnen werden in ein weniger Anspruchsvolleres Spezialfach wechseln, Fünf werden dem Druck nicht standhalten und Zwei wird man Bitten zu gehen.
Hier ist Ihre Startlinie, dies ist Ihr Stadion. Wie gut Sie spielen, hängt von Ihnen ab." Und damit hatte er so Recht. Schon oft habe ich als Kind mit angesehen, wie verschiedenste Assistenzärzte Aufgaben, weil sie dem Durck nicht mehr standhalten konnten aber ich war mir sicher, ich würde es schaffen.

Ich würde diese sieben Jahre der Facharztausbildung schaffen und nicht abbrechen, wechseln oder mich kündigen lassen, denn dies war alles was ich seit klein auf wollte.

...

Nachdem Doktor Kim uns noch einiges gezeigt hatte, brachte er uns zu dem Raum, in dem wir uns umziehen und unsere Sachen lagern konnten und ganz ehrlich, es sah hier aus wie in einer Sportumkleide.

Überall standen weiße doppel Spinde herum, doch der einzige Unterschied dabei war, das Männer und Frauen zusammen in einem Raum waren, nicht so wie in gewöhnlichen Umkleiden. Aber das juckte mich nicht wirklich, immerhin war ich nicht am anderen Geschlecht interessiert.

Doch diese eine Person hatte ich noch immer nicht wieder gesehen, weshalb ich mich seufzend ran machte mich umzuziehen. In einem hässlichen hell blauen Aufzug, also damit meinte ich einem Oberteil mit kurzen Ärmeln und einer langen Hose, und einem weißen Kittel stand ich da und hang mit mein Stethoskop um.

Es war wirklich bequem und der Stoff kratze zum Glück nicht an meiner empfindlichen Haut.
Schnell zog ich mir meine Turnschuhe noch über, denn bequemes Schuhwerk war ein A und O bei solch einem Beruf. Niemals würde ich, wenn ich ein Frau wäre, im Highheels eine Operation oder derartiges durch führen. Meine armen Füße.

Währendessen rief ein Assistenzarzt, der weiter war als wir, Namen der jenigen auf, die ihm oder einem anderen Untergestellt waren, damit diese mitkommen würden.

Ein weitere Typ kam rein und hatte ein Klemmbrett im Arm, auf welches er blickte und dann zu uns im Raum.

,,Kim Taehyung, Park Jimin, Yang Jeongin, Chou Tzuyu." Rief dieser auf, weshalb ich Aufstand und zu diesem ging, dabei stieß Jimin zu mir und lächelte mich an.

,,Dich hätte ich hier nicht erwartet.", Meinte ich leise und er schmunzelte deswegen und nickte.

,,Ich auch nicht, aber ich wurde angenommen, also warum nicht die Chance nutzen." Sprach er ebenfalls so leise und mit den anderen beiden folgten wir dem Mann aus der Umkleide.

,,Doktor Hawang wartet den Gang runter.", Sprach dieser und ließ uns dann alleine.

,,Hey aber ich bin froh das du hier bist, dann kenne ich wenigsten einen." Jimin und ich gingen ganz hinten, weil sich dieser Jeongin nach vorne gedrängelt hatte, aber mir war's recht.

,,Ich auch, auch wenn wir Konkurrenten sind." Zwinkerte er mir zu, weshalb ich eigentlich noch etwas erwidern wollte, aber tun konnte ich es nicht.

,,Hey, ich bin Yang Jeongin. Aber alle nennen mich I.N" Er hielt Doktor Hawang die Hand hin, der diese nur abschätzig Anblickte und dann dem Arm hoch folgte zum Gesicht der Person. Dann flog sein Blick über uns anderen und wieder zurück zu Jeongin.

,,Ich habe fünf Regeln für Sie, die Sie auswendig können müssen." Sprach er und seine Stimme passte nicht zu seinem Aussehen. Aber ich musste zugeben, er sah irgendwie heiß und süß zur gleichen Zeit, mit seinen langen Haaren, aus.

,,Regel eins, Schleimen bringt nichts also versuchen Sie es erst garnicht." Er wendete sich kurz um und deute neben sich.

,,Traumaprotokoll, Telefonliste, Pager. Jeder nimmt sich ein und wenn die Schwestern euch an piepen dann reagiert ihr im Laufschritt!" Er wendete sich ab und ging, während wir uns schnell die Sachen nahmen, um hinter her zu eilen.

,,Und das wäre Regel Nummer zwei." Er drehte sich nur kurz zu uns und sprach dann weiter.

,,Eure erste Schicht beginnt jetzt und dauert 48h"

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