Kapitel 3

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POV Ella:

"Maaan Ella das war ja wieder mal ne echte Glanzleistung von dir. Du bist so so so dumm." schimpfte ich mit mir selber.
Jetzt steh ich hier irgendwo im Nirgendwo nur mit Shirt und Short.
Meine ganzen Sachen liegen noch bei Chris im Haus.
Ich lasse Kopf und Schultern hängen drehe um und geh zurück zum Haus.
"Na das war ja ein kurzer Ausflug" witzelt Chris der grinsend im Türrahmen steht.

" Haha ja sehr witzig Mr. Evans. Ich hab da leider ne kleine aber wichtige Sache vergessen." murmelte ich und zeige an mir runter.
" Na komm rein. Wir reden auch über nichts was du nicht möchtest." schmunzelt er und geht ein Stück zur Seite.
" Wenn du möchtest kannst du gerne noch bleiben. Ich hab in 30 Minuten noch nen Termin und wenn ich wieder da bin fahr ich dich wohin du willst."
"Danke das ist echt nett von dir Chris." lächelte ich.
Als sein Auto vom Grundstück fuhr nutze ich die Gelegenheit mir das Haus von oben bis unten anzuschauen. Ich lugte in jedes Zimmer und sah mir alle Bilder an die dort standen oder hingen.
Ich sah viele Familienbilder aber keines was auf eine Freundin deuten wurde.
"ELLA lass es, denk nicht mal daran. Er ist berühmt und du ein Nichts. Eine billige Tänzerin im Stripclub. Wenn dann wärst du eh nur eine schnelle Nummer für ihn." schrie mich mein innerer Dämon an.
Blitze zuckten vor meinen Augen und erneut überkam mich ein Flashback.

"Ja Baby genau so, ja beweg dich, du machst das toll. " lobte mich der Fotograf.

" Du wirst ein Star, ich bring dich groß raus"
Ich war gerade 14 und so naiv wie ich war glaubte ich ihm jedes Wort.

"Gleich sind wir fertig. Es fehlt nur noch das Special. Los zieh dich aus"

"A..a..ausziehen?" stammelte ich.
"Aber davon war keine Rede."

"Schätzchen wenn du berühmt werden willst dann gehört das dazu. Und jetzt beeil dich gefälligst." schnautze er mich an.
Langsam zog ich mich aus und wartete auf Anweisungen. Der Fotograf kam lüstern auf mich zu und schoss ein paar Bilder.
Doch plötzlich packte er mich schmiss mich auf den Boden und vergewaltigte mich.

Ich schrie so laut es ging nach Hilfe doch keiner kam.

Flashback Ende

Wieder musste ich in diesem Moment an Tyler denken der mir damals mit seiner endlosen Liebe geholfen hat das zu verarbeiten und wieder vertrauen zu fassen. Er zeigte mir das Liebe und Sex auch schön sein kann.
"Oh Ty... du fehlst mir so sehr." flüsterte ich in den Raum.
Automatisch bewegte ich mich auf das Klavier zu setzte mich fing an zu spielen und sang:

"You were the shadow to my light
Did you feel us?
Another star
You fade away
Afraid our aim is out of sight
Wanna see us
Alive
Where are you now?
Was it all in my fantasy?
Where are you now?
Were you only imaginary?
Where are you now?
Atlantis
Under the sea, under the sea
Where are you now?
Another dream
The monster′s running wild inside of me
I'm faded
I′m faded
So lost, I'm faded
I'm faded
So lost, I′m faded"

Mit dem letzten Ton brach ich weinend zusammen.

POV CHRIS:

Ich betrat das Haus und wollte gerade nach Ella rufen als ich mein Klavier hörte. Verwundert ging ich ins Wohnzimmer und sah sie dort sitzen. Sie spielte und sang so voller Gefühl. Den Schmerz in ihrer Stimme konnte man regelrecht greifen. Was muss diesem armen Wesen wiederfahren sein das ihre Stimme so voller Verzweiflung ist.

Ich lehnte mich in den Türrahmen und hörte ihr zu.
Meine Brust zog sich zusammen bei all den Gefühlen die sie in dieses Lied legte.
Ich bekam eine Gänsehaut und mir schossen Tränen in die Augen.
Jetzt wollte ich erst recht wissen was sie zu ihrem Selbstmordversuch getrieben hat. Aber ich wusste das ich ihr Zeit lassen musste.

POV ELLA:

"Ella" flüsterte jemand hinter mir. Ich erschrack und drehte mich in die richtung aus der das Flüstern kam.
"Chris" hauchte ich.
Er kam auf mich zu und zog mich Hoch in eine feste Umarmung.
"Egal was dir passiert ist es tut mir so furchtbar Leid." Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Ich hörte sein schniefen und wusste das seine Worte ehrlich gemeint waren.

Wir standen eine ganze Weile so da bevor wir uns voneinander lösten.
Ich hob meinen Kopf und sah direkt in seine wundervollen blauen Augen. Sie waren so voller Mitgefühl das ich mich fast in ihnen verlor.
Dieses Gefühl was ich dabei spürte hatte ich bis jetzt nur bei einem Menschen. Ty!
Ich ging einen Schritt zurück um den Abstand zu vergrößern.
Denn das was ich jetzt am wenigsten wollte waren irgendwelche Hirngespinste von einer neuen Liebe.

Mittlerweile saßen wir auf dem Sofa und Chris erzählte mir was bisher in seinem Leben so passiert ist. Wir sprachen über seine Familie, seine Freunde und seinen Job als Schauspieler.
Als wir auf meinen Job zusprechen kamen fing ich etwas an zu stottern:
" Also.. ja.. hmmm ..ähhhm. Ich..ich tanze... in dem Club von Paul unten am Boulevard."flüsterte ich leise und schaute zu Boden.

Das war das erstemal das ich mich wegen meines Jobs schämte.
"Ella, dir muss das nicht peinlich sein." sagte Chris, nahm meine Hand in seine und streichelte mit dem Daumen über meinen Handrücken.
"Bei dem Outfit was du gestern abend anhattest habe ich mir schon gedacht das dein Job auf jeden Fall nichts für Minderjährige ist" grinst er und ließ seinen Daumen an der Innenseite meines Handgelenkes lang fahren.
Er stutzte als er große Narbe spürte die einmal quer darüber verlief.

Als er mein Handgelenk drehte um sie sich anzuschauen glitt mein Blick automatisch mit runter und erneut setzten sie Flashbacks ein.

Bad Habits, Love without a happy end?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt