Stell dir vor...(In der Bar)

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Stell dir vor,

dass es ein eigentlich ein ganz ruhiger Nachmittag ist, und ein Piepen dich aus deinem langweiligen Alltag löst.

Das Piepen kann nur von deinem Handy kommen, da du in deinem Zimmer auf deinem Bett liegst und ein Buch angefangen hast zu lesen.

Verblüfft greifst du nach deinem Handy, das auf deinem Nachttisch liegt, und rufst die schon blinkende Nachricht auf.

BFF:
Hey, wir wollen heute mit meinem Freund feiern gehen, da wir jetzt schon seit drei Monaten zusammen sind ^^. Magst du mitkommen?

Du lässt dein Handy, nachdem Lesen schweigsam sinken. Du bist verliebt, aber nicht in einer Beziehung. Natürlich freust du dich für deine beste Freundin, da sie glücklich in einer Beziehung ist, trotzdem ist es nicht so schön Single danebenzustehen, wenn sie ihren Freund küsst.

Leider hast du keine andere Wahl und antwortest ihr mit einem gefühllosen:
Ja, ich komme gerne mit.

Da sie deine beste Freundin ist, kannst du sie nicht im Stich lassen. Oder wäre es nicht so schlimm gewesen, wenn du Nein gesagt hättest? Jetzt ist es eh zu Spät.

Mit einem Schnaufen stehst du auf, und trottest ins Bad um noch schnell zu duschen. Das warme Wasser prasselt auf deinen angespannten Körper, und lässt dich schon nach wenigen Sekunden viel besser fühlen.

Lange Zeit hast du jedoch nicht, weswegen du schnell deine Haare wäschst und in deinen Bademantel schlüpfst. Deine nassen Haare wickelst du kurz in ein Handtuch, bevor du anfängst, sie zu föhnen.

In Gedanken, was dein Schwarm wohl grade macht, wühlst du in deinem Kleiderschrank rum. Du findest ein rotes Kleid, das deine Figur schön zum Vorschein bringt und ziehst es an. Dazu suchst du dir passende Pumps, und weißt direkt, dass es sehr schwer sein wird den ganzen Abend auf ihnen zu stehen.

Trotzdem lächelst du zufrieden gegenüber deinem Spiegelbild, und greifst nach deiner kleinen Tasche, worin nur dein Handy und ein paar Geldscheine reinpassen.

Nun verlässt du deine Wohnung, schließt die Tür ab, und begibst dich den Treppen im Treppenhaus von deinem Apartment. Das wird ein langer und schwieriger Weg mit diesen Schuhen...

Mit der Angst, jede Sekunde hinfallen und die Treppen runterrollen zu können, setzt du einen Fuß nach dem anderen auf die mit Marmormuster geschmückten Treppen.

Als du endlich im Erdgeschoss ankommst, öffnest du die Tür und die kalte Luft kommt dir sofort entgegen.

Eine Gänsehaut breitet sich auf deinem gesamten Körper aus, und du stehst soeben draußen inmitten der Kälte.

Zunächst weht eine kleine Windböe an dir vorbei, und lässt deine Haare ein wenig mitwehen. Deine Nackenhaare richten sich auf, und du lächelst. Andere würden das Gefühl als unangenehm empfinden, aber du magst die Kälte irgendwie.

Jedoch ist es sogar für dich zu kalt heute, und deine nackten Beine fangen an zu zittern. Aber wo bleibt denn deine beste Freundin?

Fröstelnd wartest du weiterhin auf sie. Als du mit den Nerven am Ende bist, und wieder in deine Wohnung zurückmöchtest, hörst du ein Hupen und drehst dich um.

Endlich ist sie da!
Sie steigt aus dem Auto aus, und kommt lächeln zu dir, um dich zu umarmen. Sie stellt fest, dass deine Arme eiskalt sind und lässt dich daraufhin wieder los.
''Sag mal, wie lange wartest du schon hier draußen? Hast du nicht auf dein Handy geschaut? Es gab Stau!''

Mein Handy?
Ah richtig, es ist in meiner Tasche!

''Ich glaube, es ist auf lautlos.''
Sagst du schulterzuckend und sie schaut dich verblüfft an.

Ihr Freund ist inzwischen auch ausgestiegen, und überreicht dir seinen Mantel. Immer noch zitternd, nimmst du es ihm entgegen, und wirfst es dir über deine Schultern. Deine Freundin zieht dich rein ins Auto, und ihr fährt los.

Sie hat ein oranges Kleid an, dass ihr sehr steht. Du schaust aus dem Fenster, während sie mit ihrem Freund redet.

Es ist inzwischen dunkel geworden, und die Lichter von den Häusern leuchten hell und machen sich bemerkbar in der Finsternis.

Schade, dass du sogar diesen Abend alleine verbringen wirst, obwohl ihr in eine Bar fährt. Du bist nicht so das 'Playgirl'.

Leider denkst du dir manchmal. Du würdest auch lieber so viel Selbstbewusstsein wie deine beste Freundin haben, und deinen Schwarm ansprechen. Aber auch nur der Gedanke daran in seiner Nähe zu sein, und die gleiche Luft mit ihm einzuatmen, lässt dein kleines Herz sehr schnell gegen deine Rippen schlagen.

Kopfschüttelnd schmunzelst du vor dich hin, und beobachtest weiterhin die Stadt aus dem Fenster.
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Nachdem sich das hell aufleuchtende Logo am Eingang der Bar aufmerksam auf sich gemacht hat, parkt der Freund deiner Freundin auf dem Parkplatz, und steigt aus, um daraufhin deiner besten Freundin beim Aussteigen zu helfen, da sie auch hohe Absätze trägt.

Genervt atmest du aus, und verdrehst deine Augen. Ja es ist süß, aber wer wird dir raushelfen? 
Natürlich Niemand!

Langsam öffnest du die schwere Autotür, und steigst vorsichtig aus. Während deine Freundin die Hand ihres Freundes nimmt, versuchst du so gut wie möglich auf diesen Schuhen zu stehen.

Viele Frauen finden hohe Schuhe schön und elegant, aber du trägst sowas für gewöhnlich nie!

Schwer atmend läufst du ihnen hinterher und gehst durch den Eingang rein in die tanzende Menschenmenge. In den nächsten Sekunden nimmst du laute Gelächter und aufgeregte Stimmen wahr.

Nachdem ihr endlich an einer nicht so überfüllten Theke ankommt, lässt du dich auf einem der Barsessel nieder.

Erleichtert atmest du auf, und deine Freundin gesellt sich mit ihrem Freund ebenfalls zu dir.
Ihr bestellt für den Anfang etwas nicht so starkes, und du blickst dich in der Menschenmasse um, suchend nach einem bekanntem Gesicht...

Was sollte er schon hier suchen?
Denkst du dir verzweifelt, und widmest dich dem Kellner, der dir dein Cocktail überreicht.

Deine Freundin hat anscheinend gemerkt, dass du nach ihm suchst, und grinst breit.
''Denkst du wieder an ihn?''
Fragt sie dich, ohne viel nachzudenken.

Du verschluckst dich an deinem erfrischend kühlen Getränk, und hustest daraufhin.
Sie schlägt dir lachend sanft auf deinen Rücken.

Nachdem du deine 'Hustattacke' los bist, schaust du in ihre Augen.
''Ja ich denke an ihn...''
Gibst du nur leise von dir, und nimmst ein Schmunzeln deiner Freundin wahr.

Sie schaut sich nun ebenfalls nach ihm um, und lächelt auf ein mal breit, bevor sie einen schrillen Schrei von sich gibt.

''Da ist er!''

Du lässt dein Cocktailglas langsam auf der Theke nieder, und schaust in die Richtung, wo er anscheinend sein soll.

Beim Anblick stockt dir der Atem, da er  wirklich hier ist.
Panisch greifst du nach einem der bunten Menüs, die auf einem Stapel auf der Theke liegen, und versuchst dein Gesicht dahinter zu verstecken.

Deine Freundin reißt dir das Menü aus deinen Händen, und steht auf. Sie nimmt deine Hand, und schon wirst du von ihr auf die Beine gestellt.

So wie du sie kennst, wird sie jetzt nicht mehr aufgeben...
Sie verschränkt ihre Arme vor ihrem zierlichen Oberkörper, und schaut dich fragend an.
''Gehst du zu ihm, oder soll ich dich begleiten?''

''Ich...Ich..''
Beginnst du zu stottern, doch hörst sofort auf damit, als sie langsam zu ihm läuft.
''ich gehe ja schon!''
Sagst du nervös, und sie lächelt zufrieden.

''Na dann mal los! Ich schaue von hier zu!''
Sie gibt dir einen kleinen Schubser, und du läufst unsicher in seine Richtung.

Er scheint alleine da zu sein, und das macht es nicht viel leichter für dich. Dein Herz schlägt schon in einer unmessbaren Geschwindigkeit gegen deine Rippen, und du hast Angst, dass die Menschen um dich herum es auch hören können.

Angelehnt an der Theke, blickt er umher. Du ignorierst deinen Herzschlag, und stellst dich mit einem Abstand neben ihn. Nach ein paar Sekunden, scheint er dich wahrgenommen zu haben, denn er dreht sich zu dir um.

Sein Blick wandert erst in deine Augen, und gleitet dann auf deinen Körper. Dich umfasst ein Schamgefühl, und du willst am besten im Erdboden versinken.

''Hey du, warum stehst du so weit entfernt? Komm doch näher, keine Sorge, ich beiße nicht.''
Er zwinkert dir mit einem Lachen verführerisch rüber. Mit zitternden Beinen drehst du dich um, und siehst, dass niemand hinter dir steht.
Meint er wirklich dich?

Als würde er deine Gedanken lesen, sagt er: 

''Ja, ich meine genau dich!''

Erschrocken zuckst du zusammen, und fühlst die Wärme und somit eine Röte in dein Gesicht steigen. Du läufst mit langsamen Schritten näher zu ihm. 

Seine Augen blicken immer noch in deine, und er hat ein warmes Lächeln aufgesetzt.
Muss er so charmant und attraktiv sein?

Die Musik wird langsam ausgestellt, während ihr euch nun gegenseitig in die Augen blickt.

Dich übernimmt ein Gefühl, dass du es nicht schaffen wirst, und du drehst dich um und willst gehen, doch leise ertönt die Musik wieder und wird immer lauter.

Daraufhin spürst du einen sanften, aber umso festen Griff um deine Taille und prallst gegen eine angespannte Brust. Der Duft von einem männlichen Parfüm steigt in deine Nase, und du verlierst im gleichen Augenblick das Gleichgewicht.

Immer noch liegt seine Hand fest um deine Taille, und dir bleibt somit ein Aufprall mit dem dreckigen Boden erspart.

Er lächelt, und legt inzwischen seine andere Hand ebenfalls um deine Taille. Dir bleibt keine andere Lösung, da der Boden unter dir immer noch unstabil schwankt und du kreuzt deine Arme hinter seinem Hals.

Dabei streichen deine Hände seinen Nacken entlang, woraufhin er leise keucht.

Mit seinen Bewegungen übernimmt er die Kontrolle über dich, und ihr fängt an, zusammen zu tanzen...

''Stell dir vor...''Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt