17. Forbidden Love
Ich befand mich in einem Zimmer, welches ich nur zu gut kannte. Die Tapeten gingen schon langsam ab und die Möbel waren nicht mehr im besten Zustand. (Man sah, dass sie mehrere Jahre hinter sich hatten.) Es war nichts besonderes aber es war mein Versteck, vor der grauenhaften Welt dort draußen. Es war unser geheimer Ort.
"Kannst mir jetzt wieder mein T-Shirt geben?" fragte ich genervt aber das Lächeln verließ nie mein Gesicht.
"Was wenn nicht?" gab er amüsiert zurück und hielt das weinrote T-Shirt, von mir, hinter seinem Rücken fest.
"Miguel!" sagte ich etwas lauter. "Gib es mir."
"Ich wiederhole mich nicht gerne, Kleine aber für dich tu' ich es. Also, was wenn nicht?"
Mit verschränkten Armen, vor meiner Brust, stand ich langsam auf und rannte auf ihn zu. So schnell konnte ich gar nicht reagieren und wurde wieder zurück auf das Sofa geschubst. Empört sah ich in seine dunkelbraunen Augen und er lachte nur.
"Ach, cariño." flüsterte er und schüttelte dabei seinen Kopf. "Un besito für dein Shirt."
"Du kriegst keinen Kuss." gab ich zickig zurück und er zog nur seine Augenbrauen hoch. "Ok, einen."
"Wie gesagt. Einen."
Er kam mir immer näher und beugte sich schließlich zu mir runter. Als seine Lippen meine trafen, war es immer noch wie vor einem halben Jahr. Die Wirkung, die er auf mich hatte, war immer noch da und beim Küssen war es einfach nur wunderschön.
Natürlich war er so schlau und hat sich das Shirt in seine hintere Hosentasche gesteckt und hielt meine Hände fest.
Der Kuss wurde immer intensiver und wir verloren uns langsam in unseren eigenen Gefühlen.
"Ich muss los." murmelte ich in den Kuss hinein und er erlaubte mir noch einen kleinen Moment seine Lippen zu kosten, bis er sich von mir entfernte.
"Jetzt schon?" fragte er und und lehnte seine Stirn, mit geschlossenen Augen, an meine.
"Ja, in einer Stunde muss ich beim Quartier sein und soweit ich weiß du auch bei deinem." erwiderte ich lächelnd und zog mir schnell das Shirt über, welches ich mir geschnappt hatte.
"Ich kann dich fahren."
Obwohl ich wusste, dass es eine schlechte Idee war, gab ich nach längerem diskutieren nach. Ich konnte mir nicht erlauben, mich mit ihm auf unserem Revier sehen zu lassen. Er und ich waren in verschiedenen Gangs. Nicht irgendwelchen, nein, es waren die Gangs, die sich gegenseitig hassten und verachteten.
"Miguel, ich glaube ich sollte doch lieber alleine dort hin gehen." bemerkte ich, als wir aus dem alten, verlassen Haus rausgingen. "Wenn du nur einen Schritt über die Grenze gehst, bist du eine lebende Zielscheibe."
"Joy, por favor! Hör' jetzt auf damit. Ich werde dich kurz davor rauslassen." sagte er schon genervt von mir und meinen Argumenten.
"Ich will nicht, dass dir etwas zustößt." flüsterte ich und senkte meinen Blick auf meine Schuhe.
"Ich weiß, ich weiß. Mach dir keine Gedanken darüber. Alles wird gut. Ist ja nicht so, als ob ich dich zum ersten Mal dort hinbringen würde." sagte er, legte seinen Zeige- und Mittelfinger unter mein Kinn und hob meinen Kopf an, so das ich in seine Augen sehen musste.
"Ich geh trotzdem allein." gab ich ihm zu wissen, drückte ihm einen sanften Kuss auf den Mund und lief weg.
Ich konnte nicht zulassen, dass er nur in der Nähe von unserem Revier oder Quartier war. Es war besser so. Für uns beide.
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Bad After School #Wattys2015
Acción17 Jahre alt und schon eine der gefürchtetsten Person in der illegalen Branche. Jedoch ist sie in der Schule schüchtern, gehasst, allein und als Streberin unbeliebt. Das ist das leben von Joyce Marinova Markovska. Doch was geschieht, wenn sie umzieh...