my cherries and wine, rosemary and thyme (Bonus 2)

337 13 1
                                    

„Irgendwie habe ich ein ziemlich schlechtes Gefühl." Dunkle Wolken bedeckten den schwarzen Himmel und ich musste seufzen.

„Mach dir keine Gedanken. Er kommt schon klar. Aber, gut, wenn du dir solche Sorgen machst, kannst du ihn ja wieder anrufen", meinte Geto, der gegenüber von mir auf dem Sofa saß. Er lächelte mir zu und nickte zu meinem Handy auf dem Tisch.

„Ihn anrufen?" Utahime hob die Augenbrauen. „Vergiss es. Der hebt nie ab."

Ich presste die Lippen zusammen und fixierte mein Handy. Wenn er gerade in einem Kampf verwickelt war, durfte ich ihn nicht stören. Wenn er aber Verstärkung brauchte, dann-... Nein. Gojo brauchte keine Verstärkung. Jeder würde ihn nur behindern.

Trotzdem zog es mein Herz näher und näher an mein Handy, bis ich es schlussendlich in der Hand hielt. Immerhin hatten wir doch abgemacht, wir würden einander anrufen, wenn wir uns sorgten. Also war es doch sicherlich in Ordnung. Aber, selbst wenn nicht, ich musste es hören. Ich musste von ihm hören, dass es ihm gut ging.

Ich verzog das Gesicht, warf Geto nochmals einen Blick zu und holte mir von ihm ein stummes Wort des Zuspruchs ein. Also suchte ich in meinen Kontakten nach Gojos Nummer.

Dann klingelte es ein Mal.

„Ja?"

Mein Herz machte einen Satz. Gojos Stimme so nah an meinem Ohr zu hören, ließ meine Haut kribbeln und ließ Erinnerungen an jene Tage wach werden, an denen er mich mitleidslos in den Krankenstand befördert hatte.

Ich räusperte mich. „Wie geht's dir? Ist alles okay?", murmelte ich und richtete mich auf dem Sofa auf. Mein Blick huschte zwischen Geto und Utahime hin und her. Geto lächelte bloß, ehe er sich mit einem Handzeichen verabschiedete. Utahime, aber, starrte mich mit offenem Mund an.

„Klar, wieso? Was gibt's?", sagte er, unbekümmert wie immer.

Ich kam mir ziemlich blöd vor, ihn so unbeschwert zu hören. „Nichts, äh-... ich hatte nur ein schlechtes Gefühl. Hab mir Sorgen gemacht."

„Sorgen?"

Im Hintergrund erklang eine Explosion. Ich fuhr hoch. „Brauchst du Hilfe? Was ist passiert?"

„Nichts, nur ein Fluch der Stufe 1. Mit dem bin ich gleich fertig. Aber, sag's nochmal, du hast dir Sorgen gemacht?", er redete weiter, als spräche er über das Wetter.

Ich konnte anhand seiner monotonen Stimmlage nicht sagen, ob er belustigt oder beleidigt über meine Besorgnis war. „Ja... pass auf dich auf."

Am anderen Ende waren weitere Explosionen zu hören, dann stieß der Fluch einen markerschütternden Schrei aus. „Du siehst doch, dass ich telefoniere, also sei brav und lass dich austreiben." Satorus Stimme jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Die Härchen an meinem Nacken reagierten und mein Herz blieb stehen.

Er klang wie letztens, als er meine Verletzungen gesehen hatte. Selbst am Tag darauf hatte er mich nicht gehen lassen. Während ich hoffte, dass er niemals direkt so kalt zu mir sprechen würde, sehnte sich ein kleiner Teil in mir selbst nach seiner groben Seite.

„Es wird nicht lange dauern. Dann bin ich zurück." Seine weiche Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

„Nein, nein. Du bist endlich seit langem wieder in Hokkaido, genieße es."

„Nope, ohne dich ist es sowieso langweilig. Außerdem möchtest du doch, dass ich zurückkomme, oder? Sei ehrlich."

Wärme erblühte in meiner Brust, meine Wangen wurden heiß und ich musste lächeln. „Hier ist es auch sehr langweilig ohne dich. Komm bald wieder zurück." Utahime verzog das Gesicht und würgte. Ich warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und verließ das Zimmer.

„Geht klar, gib mir drei Stunden."

„Drei Stunden? Wie willst du das so schnell machen? Satoru? Hallo?"

real love, it's like feeling no fearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt